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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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blitzsauberen Diskuskörper, in dem sie etwas Verbotenes sahen. „Da!" Nikki Frickel deutete zu dem nur knappe hundert Meter entfernten Kugelraumer. „Habt ihr die Absperrung bemerkt?"
    Jetzt entdeckten auch Gesil und die anderen Begleiter ein buntes Band, das in etwa einem Meter Höhe um das ganze Kugelschiff herum aufgespannt war. Etwa alle zwanzig Meter hing ein Schild an diesem Band. „Das sehen wir uns an", entschied Gesil. „Es liegt sowieso auf dem Weg in die Stadt."
    Togo übernahm die technische Sicherung des kleinen Trupps, aber er konnte keine Gefahren feststellen. Sie erreichten das bunte Band und lasen, was auf Arkonidisch auf die Tafeln geschrieben worden war: IM NAMEN VON BUBA UND KARIL - NIEMAND BETRETE DIESES GEBIET DER TECHNISCHEN SÜNDE DES PARVO LEN MIKKAL! „Bei allen Höllenhunden", schimpfte Nikki Frickel. „Was soll das wieder bedeuten? Und wer ist Parvo len Mikkal?"
    „Ein erster Eindruck von der Technikfeindlichkeit der Gotar", antwortete Tamara Juntersman. „Irgendwelche Fanatiker haben den Aufenthaltsort des alten Raumschiffes zur Sperrzone erklärt."
    „Ich sehe in diesen Schildern eher Auswüchse des Schwachsinns", meinte Nikki Frickel. „Ich sagte es ja, das kann hier heiter werden."
    „Denkt an meine Worte!" mahnte Gesil. „Behaltet eure Ansichten für euch, wenn wir mit den Gotar in Berührung kommen!"
    Der Roboter Togo mit seinen besseren Sinnessensoren machte die Terraner auf ein weiteres Schild aufmerksam, das an dem Raumschiff direkt eben der geschlossenen Bodenluke angebracht worden war. „Darauf steht dies: Buba und Karil sind Witzfiguren. Es lebe die Technik und der Fortschritt. Das sagt euch Parvo len Mikkal."
    „Dieser Typ namens len Mikkal scheint zur Gegenpartei der offiziellen Götterverehrer in diesem Religionsstreit zu gehören", vermutete Gesil.
    Dann deutete sie auf einen verfallenen Weg, der von hier in Richtung Stadt führte. Die nächsten Häuser waren etwa einen Kilometer entfernt und machten einen schäbigen Eindruck.
    Die Horde Kinder, die in der Nähe gespielt hatte, rannte plötzlich johlend davon in Richtung Tarpeel. „Sie sollen ruhig unseren Besuch ankündigen", meinte Gesil. „Da wir zu Fuß kommen, werden uns die Technikfeinde nicht gleich verdammen."
    Am Stadtrand kamen ihnen mehrere Gotar entgegen, offensichtlich von den Kindern alarmiert.
    Sie blickten den angekommenen Fremden interessiert entgegen, aber keiner sagte irgendwelche Worte der Begrüßung.
    Gesil und ihre Begleiter sahen nun erstmals die Bewohner von Ponam. Im Unterschied zu ihren Vorfahren von Arkon hielt sich hier der Albinismus in engen Grenzen. Zwar entdeckten die Terraner auch Gotar mit weißen Haaren, bleicher Haut und rötlichen Augen, aber deren Zahl war gering. Daneben gab es Frauen und Männer mit sehr dunklem Teint, schwarzen Haaren und solche mit allen farblichen Abstufungen, die zwischen diesen beiden Extremen denkbar waren.
    Die meisten Gotar wirkten ungepflegt. Das galt für Erwachsene wie für Kinder gleichermaßen.
    Die Rückentwicklung durch die Große Katastrophe, als das letzte Viertel von Hangay in dieses Universum gebrochen war, war auch jetzt noch sichtbar.
    Schließlich trat Gesil auf eine Gruppe von etwas gepflegter aussehenden Männern zu. Die vier Gotar blickten sich an und wichen schüchtern zurück. „Wir kommen als Freunde." Gesil hatte keine Mühe, das Arkonidische zu benutzen und sich zu verständigen, auch wenn hier eine leichter Variante dieser Sprache üblich war. „Wir sind Terraner, und wir möchten gern mit euren Pontimachen sprechen. Wir sind in friedlicher Absicht nach Ponam gekommen, und wir wollen mehr über die hiesigen Götter Buba und Karil erfahren. Einer von uns, er heißt Togo, ist Religionsforscher. Er glaubt, daß er bald die Wahrheit finden wird."
    „So ist es", bekräftigte der Roboter. Er war von Gesil so gut programmiert worden, daß er in jeder Phase ansprechbar war.
    Drei der vier Gotar wichen noch weiter zurück. Nur einer zögerte, ein junger Mann mit roter Haut und flackerndem Blick. „Die Pontimache", stieß er hervor, „da müßt ihr euch an die Priester wenden. Ich habe noch keinen Pontimach gesehen. Aber wenn ihr hier verweilen wollt, ich meine, wenn ihr ein Dach über dem Kopf sucht, dann kann ich euch helfen."
    „Auch das brauchen wir", antwortete Gesil, die noch nicht so recht wußte, wie sie sich taktisch am klügsten verhalten sollte. Nach ihren Erfahrungen der letzten fünfundzwanzig Jahre hatten die
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