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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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wußte noch nicht viel über Tamara. Ihr Lebensgefährte Harden war ein Techniker für drahtlosen Energietransport. Er versah seit einigen Wochen seinen Dienst auf dem Raumschiff KARMINA des Arkoniden Atlan. Dieser war - wie auch Perry Rhodan, Reginald Bull und viele andere - in der Eastside der Milchstraße unterwegs, um nach dem Verbleib der beiden Mutanten Fellmer Lloyd und Ras Tschubai zu forschen, sowie um Erkundigungen über das Volk der Linguiden einzuholen, das immer mehr von sich reden machte.
    Am 30. November 1169 NGZ waren die Raumschiffe ODIN, CIMARRON, HARMONIE und KARMINA von Terra aus gestartet. Die Nachrichten, die man von ihnen bisher erhalten hatte, waren eher als spärlich zu bezeichnen. Für persönliche Botschaften an nahe Angehörige fehlte da oft die Zeit. „Harden ist dein Mann", folgerte Gesil, während sie sich begrüßten. „Du hast Nachricht von ihm?"
    „Erraten", stimmte die Jüngere zu. „Er war zuletzt nach Teffon im Sedeider-System unterwegs, wo immer das liegen mag. Es geht ihm gut."
    „Prima. Ich hoffe doch, daß ich von Perry auch bald etwas zu hören bekomme."
    Die Miene Tamaras verdüsterte sich für einen Moment, denn sie war sich sehr wohl darüber im klaren, welche Sorgen sich Gesil um ihren Mann machte. Sicher würde sich noch die Gelegenheit ergeben, diese Themen anzuschneiden, aber jetzt wich Tamara ihnen ganz bewußt aus. Noch kannten sich die beiden Frauen zu wenig, als daß sie über ihre Sorgen völlig frei sprechen konnten.
    Gesil nahm die Blumen an und lächelte wieder. Aber dieses Lächeln kam der Besucherin ein wenig gekünstelt vor. Gesil konnte nicht ganz verbergen, daß sie sich Sorgen machte. „Gehen wir hinein." Gesil deutete auf die offene Tür auf der anderen Seite der Terrasse.
    Sie schritten in den langgezogenen Flachbau. Gesil bot der Besucherin einen Platz auf dem Sofa an der Längsseite des Hauptraumes an, aber Tamara blieb zunächst stehen und blickte sich um. „Ich möchte erst einmal in Ruhe sehen", gestand sie ganz offen, „wie Perry Rhodan und seine Frau leben."
    „Ich wünschte mir, ich könnte hier öfter und in Ruhe mit Perry leben." Gesil lachte kurz. „Aber sieh dich nur um. Besondere Privilegien haben Perry und ich kaum. Er möchte möglichst normal leben, und ich auch."
    Tamara ließ den Raum auf sich wirken. „Ich habe die meisten Dinge der Einrichtung selbst ausgesucht oder festgelegt", erläuterte Gesil. „Perry hat sich mehr um die technischen Belange der Wohnung gekümmert, dabei aber ganz meinen Wunsch akzeptiert, daß man von diesen nur das sehen darf, was unbedingt vonnöten ist."
    Tatsächlich entsprach die Einrichtung eher konservativen Vorstellungen als modernen. Die Wände und die Decke waren mit verschiedenen Hölzern verkleidet. Zumindest sah es Tamara so, denn Imitationen ließen sich von echtem Holz ohne gründliche Untersuchung nicht unterscheiden.
    Dadurch und durch die eher schlichten Möbel entstand ein Eindruck von Wärme und Behaglichkeit. Auf gerade Linien hatte Gesil ganz gezielt verzichtet. Auch das stimmte wohnlich. Ausschlaggebend für die Gesamtstimmung, die der Hauptraum des Bungalows vermittelte, waren die Farben. Es gab keine grellen Töne.
    Mobiliar, Wände und Teppiche stellten eine harmonische Mischung der eigentlich gegensätzlichen Farben Braun und Grün dar.
    Tamara Juntersman hatte das Gefühl, daß sich der Raum zur gegenüberliegenden Seite mit einem großen Fenster zum nahen Wald hin verengte, aber das mußte wohl eine Täuschung sein, die auf der raffinierten Anordnung der Möbel und Farben zurückzuführen war. Ihr Blick wurde dadurch aber in eine bestimmte Richtung gelenkt, und so entdeckte sie vor dem großen Fenster eine Staffelei, die mit einem Tuch bedeckt war. „Du malst, Gesil?" Neugierig trat die kleine Frau näher. „Darf ich es einmal sehen?"
    Rhodans Frau schritt an ihr vorbei. „Es ist mehr ein bescheidener Versuch der Malerei", gestand sie.
    Sie zog das Tuch weg. Das Bild wirkte unfertig, und es ließ sich nicht erkennen, was es einmal darstellen sollte.
    Tamara Juntersman zuckte ein wenig zusammen und blieb stehen. Sie warf Gesil einen halb fragenden, halb nachdenklichen Blick zu. „Wenn dieses Bild deine Stimmung widerspiegelt", sagte Tamara, „dann sieht es in deinem Innern nicht sehr gut aus. Ich habe nicht viel über Psychologie gelernt, aber es reicht aus, um dieses Bild oder das, was es einmal werden soll, zu deuten."
    „Das Bild ist fertig", behauptete Gesil.
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