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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster
Autoren: Unbekannt
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glaubt, mobile Abwehreinrichtungen wie diese wären eine Art von Felsklotz, hinter dem man unbeeindruckt stehen kann, der irrt sich.
    Reste der Auftreffenergie wurden auf meinen Körper weitergeleitet. Ich war schließlich der Verankerungspunkt des Schutzschirms. Trotz der hohen, energieverzehrenden Absorptionsleistung kamen noch zirka dreihundert Meterkilopond durch.
    Ich wurde von den Füßen gerissen, schlug auf den Boden und wirbelte umher. Normale Außenluft, die im Schirminnern noch nicht völlig abgesaugt worden war, peitschte hochkomprimiert in meine Atemöffnungen.
    Das Krachen der Hochenergieentladung erreichte mich zur gleichen Zeit. Ich glaubte, taub zu werden.
    Links vor mir wand sich Kassian auf dem Boden und preßte beide Hände auf eine Körperstelle, an der ich das Material des Kampfanzugs brodeln sah. Der Thermoschuß, der mir gegolten hatte, war mit einem Bruchteil seiner reflektierten Wärmeenergie über Kassians Hinterteil gefahren und hatte es gehörig verbrannt.
    Es gibt Leute, die das komisch finden. Ich hatte in meinem langen Leben viele Terraner kennengelernt, die wegen einer Verletzung der Sitzgelegenheit gegrinst oder blöde Bemerkungen gemacht hatten.
    Das hatte sich immer dann geändert, wenn sie selbst einen Treffer in das verlängerte Rückgrat bekommen hatten.
    Mein Paratronschirm stand jetzt. Die Entlüftung war beendet. Ich vernahm Kassians Wehgeschrei im Mikrokom.
    Meine Waffe hatte ich nicht losgelassen. Wenn man stürzt, darf man sich nicht die Knochen brechen oder die Waffe verlieren! Das war das eiserne Gesetz der römischen Gladiatoren gewesen.
    Ich schoß vom Boden aus im intermittierenden Takt. Das Donnern meiner Kombiwaffe übertönte Kassians Schmerzenslaute.
    Zwischen den Maschinen schlugen die Hochenergiestrahlen ein und erzeugten Explosionen und grelle Blitze.
    Und dann war da nichts mehr, was uns hätte bedrohen können.
    Hocherhitzte Luftmassen dehnten sich aus und heulten expandierend aus den Fensteröffnungen.
    Ich wartete den Sog ab und kroch zu Kassian hinüber.
    Sein Energietornister spie am unteren Ende Funken. Entstandene Kleinbrände waren von der automatischen Löschanlage erstickt worden. Der stabil stehende Paratronschirm bewies, daß der Streifschuß die lebenswichtigen Anlagen nicht zerstört hatte. „Was zeigt dein Syntron an?" rief ich dem jungen Arkoniden zu. „Ist dein Gravo-Pak in Ordnung? Kannst du noch fliegen?"
    Er stöhnte ununterbrochen. Der SERUN über seinem Gesäß sah nicht gut aus. Wenn das hochfeste und überaus hitzebeständige Material zu schmoren begann, dann mußten einige tausend Grad am Werk gewesen sein. „Pikosyn zeigt flugklar an", stieß Kassian ächzend hervor. „Das sind Schmerzen, overdammt!
    Die Kunstfasern haben sich in mein Fleisch hineingebacken."
    „Abflug, schnell", drängte ich. „Sie kommen gleich wieder. Aktiviere endlich deine Medostation. Sie hilft dir blitzartig."
    „Ausgefallen!" röchelte er.
    Da wurde mir klar, was die Funken am unteren Ende des Tornisters zu bedeuten hatten. Dort war der syntrongesteuerte Cybermed eingebaut.
    Zum Nachdenken fehlte die Zeit. Ich verließ mich voll und ganz auf die in Jahrtausenden geschulten Instinkte.
    Kassians Zyklopvierfach-Komber lag einen Meter von ihm entfernt. Ich sprang hin, schaltete auf hyperenergetischen Hammerpreß-Beschuß, umfaßte das Griffstück mit beiden Händen und löste die Woge aus.
    Die unglaubliche Waffe ruckte nicht einmal. Der spiralige Lauf wurde syntrongesteuert im Ziel gehalten.
    Dreihundert Meter entfernt ging der dort liegende Teil der Monsterinsel mitsamt dem langgestreckten Gebäude unter. Ich hoffte, auch diesen purpurgekleideten Friedensstifter zu erwischen. Nachdem er aufgetaucht war, hatten die Omnis angegriffen.
    Die grünliche Energieflut breitete sich aus, zertrümmerte alle Materie und strahlte sie als plötzlich übergeordnete Einheit in den aufreißenden Hyperraum ab.
    Ich beendete den Beschuß. Er würde uns Luft verschaffen. Kassian hatte sich auf die Knie aufgerichtet. Den schmerzverzerrten Mund bemerkte ich sogar unter der Atemmaske. „Da mußt du durch!" rief ich ihm zu. „Entlüftung ja nicht aufheben, oder du bist beim nächsten Treffer reif für einen Lungenriß. Schaffst du es?"
    „Man gewöhnt sich an alles", log er. Das Schwanken seiner Stimme verriet, wie es wirklich um ihn stand.
    Wir aktivierten die Gravo-Paks, gaben der Syntronik den Katastrophenpuls Alpha ein und starteten.
    Die Pikosyns wußten jetzt, worauf
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