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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt
Autoren: A.F.Morland
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beinahe der Schlag. »Großer Gott!« stöhnte er. »Die Stoß- stange, der Kühlergrill, der Scheinwerfer… Alles ist hin. Sogar die Motorhaube hat etwas abbekommen!«
    Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen! Ihm war, als hätte auch er bei diesem Unfall körperlich Schaden genommen.
    »Da fährt man extra auf einer wenig befahrenen Straße, damit bei der ersten Ausfahrt nicht gleich ein Malheur passiert, und dann kommt es zu einer solchen Katastrophe. Ich… ich bring’ mich um. Oder nein, ich bringe ihn um!«
    Er stolperte zu dem auf dem Boden Liegenden.
    Jennifer öffnete den Wagenschlag, als Cronenberg sich über den Fremden beugte. »Lebt er noch?« fragte sie krächzend.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Atmet er?«
    »Keine Ahnung, er liegt auf dem Bauch, wie du siehst.«
    »Fühl seinen Puls.«
    »Ich möchte ihn nicht berühren«, gab Mark Cronenberg zurück.
    »Du mußt.«
    »Du hast leicht reden! Selbst getraust du dich nicht einmal auszusteigen, aber ich soll ihn anfassen.«
    »Wer hat ihn angefahren? Du oder ich?«
    Zaghaft streckte Cronenberg die Hand aus. Er tastete nach der Halsschlagader des Unbekannten. Panik schimmerte in seinen Augen, als er sich zu seiner Freundin umwandte und hervorpreßte:
    »Jennifer, ich glaube, der Mann… der Mann ist tot!«
    ***
    Roxane servierte mir einen Pernod. Ich saß im Kreise meiner Freunde. Metal hatte neben Cardia Platz genommen. In letzter Zeit waren sich die beiden sehr nahe gekommen.
    Einst war die Zauberin Arma Metals ständige Begleiterin gewesen. Damals hatte er noch auf der Seite der schwarzen Macht gekämpft. Mittlerweile hatte er die Fronten sehr zu unserer Freude gewechselt, und Arma war in der Hölle verschollen.
    Es war fraglich, ob sie noch lebte. Wenn ja, dann hätte sie jetzt nicht mehr zu Metal gepaßt. Cardia hingegen paßte hervorragend zu ihm.
    Es störte ihn nicht, daß sie ein Kind von einem Dämon hatte. Zur Zeit sah es so aus, als würden die beiden zusammenbleiben. Mr. Silver begrüßte das, weil er der Ansicht war, daß sein Sohn lange genug allein gelebt hatte.
    Aber die Sache hatte auch einen Haken: Cardia war eine Reisende. Wer sie zwang, seßhaft zu werden, machte sie unglücklich. Wenn Metal also mit ihr zusammenbleiben wollte, mußte auch er zum Dimensionen-Vagabunden werden – dann verloren wir ihn.
    Trotz dieser Aussichten wollte ihm Mr. Silver nichts in den Weg legen. Wenn Metal mit Cardia leben wollte, würde der Ex-Dämon ihn fortziehen lassen, denn er war der Meinung, daß sein Sohn ein Recht darauf hatte, glücklich zu sein, ob hier oder auf irgendeiner anderen Welt, das war egal.
    Ich nippte am Pernod und richtete meinen Blick auf Cardia.
    »Wann brechen wir auf?«
    »Ich habe versprochen, euch zu zeigen, welcher Weg auf die Silberwelt führt«, sagte Cardia mit ihrer wohlklingenden Stimme, »und ich bin auch gern bereit, es zu versuchen…«
    »Es zu versuchen?« fiel ich ihr irritiert ins Wort. »Ich dachte, du kennst so ein Zeittor.«
    »Ich kann eines finden, mit Hilfe meiner Zauberkugel.«
    »Macht es dir etwas aus, sofort damit anzufangen?« fragte ich.
    »Laß ihr Zeit, Tony«, bat Metal. »Dräng sie nicht.«
    »Von drängen kann wirklich nicht die Rede sein«, gab ich zurück.
    »Ich war geduldig wie ein Esel, aber nun kann ich mich bald nicht mehr beherrschen. Ich habe nun mal keine so starken Nerven wie ein Silberdämon, das mußt du berücksichtigen. Ich bin – leider – nur ein Mensch.«
    Cardia bat Cnahl, die Glaskugel zu bringen. Sie war kaum größer als Sammehs Kopf.
    Cnahl übergab ihr die Kugel und setzte sich. Die Hellseherin legte ihre schlanken, gespreizten Finger um die Kugel und aktivierte ihre übernatürlichen Fähigkeiten, die sie auf die Kugel konzentrierte.
    Es war so still in dem geräumigen Wohnzimmer, daß man eine Stecknadel zu Boden fallen gehört hätte. Ich vibrierte innerlich.
    Cardia spannte mich gehörig auf die Folter, aber das durfte ich ihr nicht übelnehmen. Sie gab ihr Bestes.
    Ich hatte nach Mr. Silvers Anruf gedacht, es würde gleich nach meinem Eintreffen losgehen, doch weit gefehlt. Cardia mußte mit ihrer Zauberkugel erst das Zeittor ausfindig machen. Wenn sie das heute nicht schaffte, würde sie es morgen wieder versuchen, und sollte es morgen nicht klappen, dann vielleicht übermorgen…
    Hoffentlich wächst mir nicht ein Rauschebart, bis sie endlich fündig wird, dachte ich.
    Cardias Busen hob und senkte sich jetzt etwas schneller, und die Glaskugel gab einen milchigen
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