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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub
Autoren: Vladimir Volkoff
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sie allein mit ihm gewesen, hätte sie versucht, ihn zu bestechen. Aber zwei von Wassermünchens Leuten überwachten die Untersuchung. Tyqva nahm behutsam Corinnas rechte Hand, stippte den Daumen und die Fingerspitzen auf das Stempelkissen und drückte ihre Hand auf einen Bogen Papier.
    »Ah!« rief er begeistert. »Diesmal ist es etwas geworden. Jetzt haben Sie nichts mehr zu befürchten. Sobald ich Ihre Abdrücke verglichen habe, wird sich bestimmt Ihre Unschuld  herausstellen.«  Frerot und seine Männer hatten die Wohnung der Crencks' bis in die hinterste Ecke durchsucht. Aber sie fanden keinen Hinweis auf Julies Versteck. Auch das Verhör von Eduard Crencks hatte keine brauchbaren Ergebnisse gebracht. Er stritt die heimlichen Tätigkeiten seiner Frau zwar nicht mehr ab, doch behauptete er - und das schien die Wahrheit zu sein - ihren  Aufenthaltsort nicht zu kennen. Sidney beteuerte beim Verhör, den Standort der ENGINEX-Fabrik nicht zu kennen. Fabienne Davart, die man telefonisch befragte, konnte ebenfalls keine genaueren Angaben machen. Die aliamandadische Botschaft in Paris verweigerte jede Auskunft. Die französische Botschaft in Alibourg wußte überhaupt nichts von dem ENGINEX-Unternehmen. Der Chef des FND hatte es sofort richtig erkannt: Julie Crencks mußte gefunden werden.
    In einer Abhörkabine ließ sich Lennet alle Aufnahmen, die der FND während der letzten achtundvierzig Stunden im Zusammenhang mit der Operation »Nachbarschaft"  aufgenommen hatte, noch einmal vorspielen. Er fand keinerlei Hinweis. Doch da fiel ihm plötzlich ein: Leutnant Lallemand hatte sich mit Fabienne Davart unterhalten.
    Höchstwahrscheinlich war diese Unterredung aufgenommen worden, denn Lallemand hatte eine Vorliebe für als  Krawattennadeln getarnte Mikrofone. Die Chance, daß diese Aufnahme einen wertvollen Tip enthielt, war zwar gering, aber man konnte sich das Band doch einmal anhören. Lennet stellte also einen Abhörantrag, Montferrand unterzeichnete ihn, und fünf Minuten später erfolgte die Genehmigung durch  Hauptmann Aristide. Lennet ging wieder in die Kabine.
    »Guten Tag, Mademoiselle. Können wir einen Moment  eintreten?«
    »Nun... Eigentlich muß ich jetzt zum Flughafen.« Meistens sprachen Lallemand oder Mademoiselle Davart. Nur manchmal ertönte Corinnas Stimme, diese sympathische Stimme, die Lennet wohl nie wieder hören würde, wenn es nicht gelänge, Julie Crencks zu finden. Kein Hinweis. Nichts. Aber plötzlich...
    »Das ist es!« schrie er und rannte zu Montferrand.
    Doktor Wassermünchen hatte seine Durchsuchungen beendet.
    Erfolglos. Der Lippenstift war seiner Aufmerksamkeit  entgangen. Auch die anschließenden Verhöre von sechs  Ingenieuren verliefen ergebnislos. Die Armen zitterten zwar wie Espenlaub, aber sie konnten keinen Sabotage- oder Spionageakt zugeben, den sie nicht begangen hatten. Die Sonne ging unter und tauchte die Wüste in rotes Abendlicht. Der Schatten des Hubschraubers war inzwischen immer länger geworden, und Wassermünchen fragte sich langsam, ob er nicht in der Dunkelheit mit seinem Jeep flüchten sollte. Da stürzte Doktor Tyqva in sein Büro.
    »Doktor! Die Fingerabdrücke der Friseuse...«
    »Was ist damit?«
    »Es sind nicht die von Fabienne Davart!«  Fabienne Davart verbrachte herrliche Ferien in Saint-Tropez.
    Im Gegensatz zu Deauville war dort himmlisches Wetter, so daß sie jeden Tag am Strand verbrachte. Begleitet wurde sie dabei immer von der Agentin Gersende von Holbach, einer reizenden jungen Dame in Fabiennes Alter, die mit der Überwachung der Französin beauftragt worden war.
    Es war gerade drei Uhr nachmittags, als die beiden  nebeneinander am Strand saßen und die Muschel, die Gersende an einem Goldkettchen um den Hals trug, leise zu piepen begann.
    »Vier kurz, drei lang, zwei kurz", zählte sie mit. »Fabienne, du wirst am Telefon verlangt.«
    »Schon wieder! Aber sie haben mich doch schon heute  morgen über ENGINEX ausgefragt, und ich habe ihnen gesagt, daß ich gar nichts weiß.«
    »Vielleicht wollen Sie etwas anderes. Gehen wir.« Die beiden Mädchen standen auf, liefen zu der Telefonkabine eines StrandCafés und wählten eine ganz bestimmte Nummer.
    »Mademoiselle Davart?«
    »Am Apparat.«
    »Mademoiselle Davart, Sie haben ausgesagt, Sie wären von einer rothaarigen Frau eingestellt worden, deren Haare so aussahen, als wären sie von einem Holzfäller geschnitten worden.«
    »Ich habe manchmal eine etwas spitze Zunge.«
    »Beschreiben Sie
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