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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub
Autoren: Vladimir Volkoff
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der Dose greifen, aber der Mann mit dem Pferdegebiß hielt sie immer noch fest.
    »Was war das für eine Sache, die er Ihnen verpatzt hat?«  fragte der Schmallippige.
    »Felix Sousse handelt mit Waffen. Das fällt zwar nicht in mein Gebiet, aber ich wollte ihm ein wenig Konkurrenz machen.
    Nicht mit dem üblichen Kriegsgerät, das ist veraltet, sondern mit Spezialraketen. Ich habe damit begonnen, mir eine Fabrik aufzubauen. Sousse hat davon Wind bekommen. Er hat mich gezwungen, mein Unternehmen an ihn zu verkaufen. Geben Sie mir die Bonbons!«
    »Wie hat er Sie dazu gezwungen?«
    »Er hat mir angedroht, meine Waffen auf dem gesamten  Markt zu boykottieren.«
    »Wie heißt das Unternehmen?« erkundigte sich der Mann mit dem Pferdegebiß.
    »ENGINEX.«
    »Wo befindet sich die Fabrik?« fragte der Schmallippige.
    »In Afrika. Ich habe ein großes Stück Wüstenland in der Nähe von Alibourg gepachtet, um dort meine Versuche  durchzuführen.«
    »Welche Personen sind noch in die Angelegenheit  verwickelt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Geben Sie mir die Bonbons.«
    »Sie werden noch einmal so viele bekommen, wenn Sie uns alles sagen, was Sie wissen", meinte das Pferdegebiß und ließ die Dose los.
    Sidney stürzte sich gierig darauf. Er öffnete sie mit zitternden Fingern und schüttete sich einen wahren Regen rosafarbener Pastillen in den Mund.
    Eine Stunde später stürmte Lennet in das Vorzimmer seines Vorgesetzten. Über der Bürotür des Hauptmanns leuchtete die rote Lampe: Montferrand war also beschäftigt.
    Lennet strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn und sagte zur Sekretärin: »Madame, ich muß ihn sofort sprechen. Ist jemand bei ihm?«
    »Nein, er faßt gerade einen Bericht ab. Ich denke schon, daß er Sie empfangen wird.«  Die Sekretärin - eine Offizierswitwe mittleren Alters -  betätigte die Sprechanlage. »Herr Hauptmann, Leutnant Lennet möchte Sie sprechen. Es sei dringend.«
    »Soll hereinkommen.« Montferrand saß an seinem  Schreibtisch und rauchte wie üblich seine Pfeife.
    »Nun?« fragte er.
    Lennet berichtete mit wenigen Worten vom Verhör des  Vormittags.
    »Sehr interessant", meinte der Hauptmann, »aber deswegen brauchen sie mich doch nicht zu stören, zumal, wenn draußen die rote Lampe brennt...«
    »Hauptmann Montferrand, ich bin noch nicht fertig. Die Qualle hat schließlich doch noch zwei Namen genannt:  Wassermünchen ein desertierter amerikanischer Offizier, der  seine Waffenkenntnisse Sousse zur Verfügung gestellt hat und der ENGINEX leitet und den Namen einer Französin: Fabienne Davart.
    »Und was macht die?«
    »Das ist etwas überraschend, Herr Hauptmann. Sehen Sie, diese Fabrik mitten in der Wüste muß sich selbst versorgen. Die ganze Angelegenheit wird streng geheimgehalten, und die Kontakte mit der Außenwelt sind auf ein Minimum beschränkt.
    Außer den Spezialisten und den Arbeitern mußte ENGINEX  also auch jede Art von Personal einstellen, unter anderem einen Friseur.«
    »Einen Friseur?«
    »Genauer gesagt, eine Friseuse. Alle dort stationierten Fachkräfte müssen sich ja wohl von Zeit zu Zeit die Haare schneiden lassen. Als Sydney nun eines Tages nach Paris fuhr, ist er folglich zu dem bekannten Friseur Rafffael - mit drei f -  gegangen und hat dort die Maniküre Fabienne Davart  kennengelernt, die auch als Friseuse ausgebildet ist. Sie hat ihm sehr gut gefallen, und da Sydney zu dieser Zeit noch dachte, daß er selbst das Unternehmen leiten würde, hat er sie gefragt, ob sie vielleicht bereit wäre, auszuwandern. Sie sagte zu. Daraufhin hat er ihren Namen auf ein Blatt Papier geschrieben, welches er dann in die ENGINEX-Akte geheftet hat. Diese Akte hat er dann so an Felix Sousse übergeben.«
    »Und dann?«
    »Nach den neuesten Informationen, teilte Sousse Sidney mit, der schon gar nicht mehr an die Akte dachte, daß er Fabienne Davart einstellen wollte. Sie konnte aber nicht abreisen, da sie einen Skiunfall hatte...« Lennet brauchte nichts mehr hinzuzufügen.
    »Sehr gut, mein Lieber", meinte der Hauptmann. »Sie hatten doch recht, mich zu stören. Sehen Sie, wie gut es ist, daß ich Sie gebeten habe, das Verhör von Sidney zu belauschen. Würden  Sie mich bitte einen Moment allein lassen?«  Der Hauptmann griff schon zum Telefonhörer, um den Chef des FND anzurufen.
    »Soll ich bei Ihrer Sekretärin auf Ihre Anweisungen warten?«  fragte Lennet, denn er hoffte auf einen neuen Auftrag.
    Montferrand lächelte. »In Ordnung", sagte er,
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