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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa
Autoren: Jason Dark
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weiter.«
    »Tu das, Glenda.«
    Als ich das Handy wieder wegsteckte, betrat Suko das Sterbezimmer. Seinem Gesicht sah ich an, dass er nichts gefunden hatte.
    »Nichts Auffallendes«, meldete er, »abgesehen von dem Staub, der auf den Möbeln liegt.« Er deutete gegen die Decke.
    »Die Räume sehen alle unbewohnt aus. Hast du gerade mit Glenda gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Ich lächelte. »Wir haben wohl den richtigen Riecher gehabt.«
    »Super.«
    »Es sind noch mehr Menschen verschwunden. Ob tot oder lebendig, weiß ich nicht. Es wurde auch nicht an die große Glocke gehängt, aber wir werden uns darum kümmern müssen.«
    »Na, das hoffe ich doch.« Suko bewegte seine ausgestreckte Hand im Kreis. »Hier gab es auch nichts Besonderes – oder?«
    »Nein.«
    »Und wo steckt unser junger Kollege?«
    »Er ist gegangen und fährt mit der U-Bahn nach Hause. Er wollte für sich allein sein. Das hier hat ihn schon bedrückt. Es gab für ihn einfach zu viele Erinnerungen, die plötzlich wieder hoch kamen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Ich denke, dass wir auch verschwinden können«, sagte ich.
    »Und wo machen wir weiter?«
    »Wir werden uns an die anderen Verschwundenen hängen. Ihre überlebenden Verwandten befragen und so weiter.«
    Suko verdrehte die Augen. »Das sind genau die Fälle, die ich so liebe.«
    Dazu sagte ich nichts, denn auch mir machte es keinen Spaß. Aber wir hatten keinen Anhaltspunkt. Auch wenn es nicht so hundertprozentig nach einem Fall aussah, war es jedoch eine Sache, der wir nachgehen mussten.
    Wir verließen das Haus. Die Luft war kalt. Sie schmeckte nach Schnee. Auf dem Rasen lagen einige grauweiße Flecken, die noch nicht getaut waren.
    Wir stiegen in den Rover. Diesmal fuhr ich. Um in die Einfahrt zu rollen, mussten wir den Rover wenden. Danach ging alles glatt, und wir bogen in die schmale Straße ein, auf der um diese Zeit kaum Leben herrschte.
    Ein Wagen, der uns entgegenkam, fiel uns auf. Es war ein dunkler Mercedes-Kombi.
    »Tickt da was in dir?« fragte Suko mich.
    »Und ob.«
    Wir ließen den Kombi passieren und sahen in den Spiegeln, dass er in die Einfahrt einbog.
    »Ich schätze, das sind die Leichenholer«, sagte Suko.
    »Genau.« Ich bremste schon ab und fand eine Stelle, wo wir parken konnten.
    Danach stiegen wir aus und gingen den Weg zu Fuß zurück. Sollten tatsächlich die Leichenholer gekommen sein, war interessant, an was sie wohl noch Interesse hatten…
    ***
    Der Kloß saß ihm in der Kehle und wollte von dort aus einfach nicht weichen. Er wurde sogar noch dicker und sorgte dafür, dass die Tränendrüsen in Tätigkeit gesetzt wurden, sodass das Wasser in Mason Fox’ Augen stieg.
    Das war ihm egal. Sollten die anderen Menschen denken, was sie wollten.
    Er hatte seine Probleme und konnte sie nicht einfach so verdauen.
    Dabei überlegte Fox, wie es weitergehen konnte. Und er dachte darüber nach, wie er das Verhalten seiner beiden Kollegen einschätzen sollte.
    Er hatte ja lange überlegt, ob er sich an sie wenden sollte. Er hatte zudem Furcht davor gehabt, sich lächerlich zu machen, aber sie hatten ihn tatsächlich ernst genommen. Keiner hatte ihn ausgelacht, und es hatte auch nicht den Anschein gehabt, als hätten die beiden Kollegen an seinen Worten große Zweifel gehabt.
    Nur mit den Anhaltspunkten haperte es. Ein Fahrzeug in der Nacht, das war einfach zu wenig gewesen. Es war auch nicht sicher, ob diese Zeugin den richtigen Wagen gesehen hatte. Und dunkle Autos gab es mehr als genug.
    In der U-Bahn-Station hatte er sich wieder gefangen. Noch mal wischte er über seine Augen und erkannte, dass er noch gute drei Minuten warten musste, bis die richtige Bahn kam.
    Alle Stationen wurden videoüberwacht. Er sah die Augen der Kameras, die sich bewegen ließen. Vieles in London wurde überwacht, aber Verbrechen konnten die künstlichen Augen auch nicht verhindern. Wer wollte, der fand immer wieder Schlupflöcher.
    Mason Fox hatte einen freien Sitz auf dem Bahnsteig gefunden. Er schaute vor sich auf den Boden und grübelte. Seinem Großvater gab er keine Überlebenschance mehr. Der alte Mann war tot. Er zweifelte nicht daran. Ob er normal gestorben war oder ob ihn diejenigen Menschen, die ihn geholt hatten, umgebracht hatten, daran hatte er zu knacken. Er konnte sich alles vorstellen, und in seinem Innern spürte er den Druck, der sich in seinem Magen ausbreitete.
    Den Wirrwarr aus Stimmen und die unterschiedlich lauten Geräusche, die ihn umgaben, nahm er kaum
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