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1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil
Autoren: Unbekannt
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heimatlichen Universums erheblich abweichen mußte. Einen konkreten Bezugspunkt zu einer Zeitangabe hatten sie jedoch nicht.
    Auch in der Nacht blieb die Wolkendecke geschlossen. Saedelaere, der gehofft hatte, einen Blick auf den Sternenhimmel werfen zu können, um einen Hinweis darauf zu bekommen, wo sie nach ihrer Flucht gelandet waren, wurde enttäuscht.
    Mit dem Beginn der Nacht hatte die Geräuschkulisse des Urwalds gewechselt. Jetzt gingen die Tiere auf Jagd, die tagsüber in ihren Verstecken geruht hatten. Trotz dieser akustischen Untermalung waren Gesil, Ernst Ellert und Testare rasch eingeschlafen. Alaska Saedelaere hockte sich nach einem letzten Rundgang zwischen die beiden Lagerfeuer und begann die technischen Systeme seines SERUNS zu zerlegen, soweit dies mit seinen bescheidenen Hilfsmitteln möglich war. Er hoffte immer noch, einen zentralen Fehler zu entdecken, den er würde beheben können. Auch dieser Wunsch erfüllte sich nicht.
    Einfache Systeme, wie die beiden Scheinwerfer oder die Anzeige der Umgebungstemperatur, funktionierten noch. Aber überall da, wo es sich um High-Tech-Komponenten der Hyperphysik handelte, rührte sich nichts.
    Es gelang ihm schließlich, den Normalfunkempfänger vom SERUN abzutrennen und gesondert an die Energieversorgung anzuschließen. Damit war das kleine System von den eigentlichen High-Tech-Bausteinen losgelöst.
    Der automatische Suchlauf war damit schon nicht mehr möglich, aber einen Erfolg hatte diese Maßnahme doch. Der Empfänger arbeitete wieder - allerdings nur auf der einen Frequenz, auf der er zufällig stand.
    Welche das war, konnte der Mann nicht feststellen. Die üblichen Anzeigen in den Leuchtdisplays blieben dunkel.
    Saedelaere manipulierte etwas an einem frequenzbestimmenden Bauelement. Das leise Rauschen, das er vernahm, schwankte hin und her, aber Signale, die künstlichen Ursprungs sein konnten, fand er nicht.
    Das war zwar kein Beweis dafür, daß es auf dieser Welt keine technischen Anlagen gab, aber ein vager Hinweis darauf. Bislang hatten sie noch keine Spur einer Zivilisation entdeckt.
    Ein wenig war der hagere Mann doch enttäuscht, denn sein Verdacht, der diesen Planeten betraf, war damit wohl hinfällig geworden.
    Wenn es wirklich so sein sollte, daß sie auf einem unbewohnten Planeten gestrandet waren, dann waren nicht nur die drei Gefangenen vom Regen in die Traufe geraten. Auch Saedelaere selbst hatte sich dann durch die Aktivitäten des Nakken Eladeru in eine Falle manövriert.
    Einen tröstlichen Gedanken hatte der ehemalige Mann mit der Maske: Es war absolut unlogisch, den Durchgang durch die Raumzeitfalte so anzulegen, daß dieser zu einer unbewohnten Welt führte. Es hätte eigentlich keinen Sinn ergeben.
     
    *
     
    Die Nacht verstrich ohne Zwischenfälle. Nach Alaska Saedelaere wachte Testare für drei Stunden, und danach Ernst Ellert. Die letzte Runde vor dem Morgengrauen übernahm wieder der hagere Zweimetermann. Er war jetzt aber nicht allein, denn der ehemalige Teletemporarier meinte, er sei ausgeruht genug. Schlafen legen wollte er sich nicht mehr.
    Die Regengüsse hatten auch während der Nacht fast ununterbrochen angehalten, aber es hatte sich gezeigt, daß sie einen guten Platz ausgewählt hatten. Das dichte Laub der Bäume bot ausgezeichneten Schutz.
    Die Untersuchungen seines SERUNS hatte Alaska Saedelaere nicht fortgesetzt. Sie waren nicht erfolgversprechend gewesen. Um Informationen zu gewinnen, mußte er andere Wege gehen.
    Er erklärte Ernst Ellert, was er als nächstes beabsichtigte: „Ich habe einen winzigen Magneten aus einem Notverschluß des SERUNS ausgebaut. Sieh her! Ich plaziere ihn auf diesem spitzen Span, so daß die Reibung ein Minimum ausmacht. Sieh her! Das Ding dreht sich. Das heißt, dieser Planet besitzt ein Magnetfeld."
    „Schön und gut. Aber hilft uns das weiter?" Ellert schüttelte den Kopf. „Über die Polung des Magnetfelds weißt du damit noch nichts."
    „Richtig. Und nun schau in diese Richtung!" Saedelaeres Hand deutete in die Höhe und in Richtung des Flusses. Trotz des sehr dichten Regens und der dunklen Wolkenbänke war ein Lichtschimmer hinter den Wolken zu erkennen. „Dort geht die Sonne auf."
    „Die unbekannte Sonne dieses unbekannten Planeten", korrigierte ihn Ellert. „Meinetwegen. Wenn ich die Richtung meines kleinen Magneten in Beziehung zu der Richtung setze, in der diese Sonne aufgeht, und wenn ich annehme, daß der Magnet nach Norden und Süden zeigt, dann geht sie im Osten
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