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1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil
Autoren: Unbekannt
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eine Milliarde Menschen. Und sie alle sind träumende Marionetten des Simusense-Netzes, das die Herren der Straßen vor Jahrhunderten aufgebaut haben. Das Solsystem selbst ist nach außen abgeschottet, mit speziellen Hyperfeldern gegen normale Technik gesichert, und das habe ich damals Chevinn auch wissen lassen. Ähnliches gilt für die Milchstraße. Es wird nicht ganz einfach sein, von hier zu entkommen."
    „Wo sind wir hier?" fragte Alaska weiter. „Und wie sieht es da draußen aus?"
    „Macht euch selbst ein Bild." Paunaro zeigte auf die Bildschirme. „Und habt noch ein wenig Geduld. Ich muß jetzt dringend etwas unternehmen."
    Er glitt auf seinem Antigrav-Sockel hinaus. Die Zwischentür blieb geöffnet, so daß die vier sehen konnten, wie der Nakk in seinem Kommandostand verharrte. Seine biologischen und mechanischen Ärmchen bedienten keine Geräte oder Schaltpulte. So etwas gab es dort nicht. Er stand einfach nur da und ließ wohl seine 5-D-Sinne spielen.
    Was er genau tat, ließ sich folglich nicht feststellen, aber Saedelaere hatte den Eindruck, daß er zum einen mit jemandem sprach - auch wenn keine Worte direkt hörbar waren - und zum anderen Startvorbereitungen traf. Die Zeichen und Symbole auf den beiden Bildschirmen waren allesamt fremd, und sie wechselten sehr rasch.
    Gesil hatte inzwischen mehrere Bildflächen in dem zugewiesenen Raum aktiviert und zu einem Großbild zusammengeschaltet, das sich mit einer Panoramasteuerung um 360 Grad drehen ließ und die Umgebung zeigte.
    Durch Ernst Ellerts erstaunte Ausrufe wurde Alaska von der Beobachtung des Nakken abgelenkt.
    Draußen war es heller Tag, und das verriet schon, daß sie sich nicht mehr in der westlichen Hemisphäre Terras befinden konnten, die sie in der späten Nacht im ehemaligen Manau verlassen hatten.
    Die TARFALA stand auf einem Raumhafen von gewaltiger Ausdehnung. Auf dem Landefeld standen mehrere Raumschiffe unterschiedlicher Art. Einige Lebewesen waren unterwegs zu den Raumschiffen oder Gebäuden. Bei den Lebewesen konnte es sich eigentlich nur um Cantaro handeln. Genau ließ sich das nicht erkennen, denn dafür waren die Entfernungen zu groß.
    Drei Raumschiffe in unmittelbarer Nähe der TARFALA waren vom gleichen Typ. Der Rumpf bestand aus einer Kugel, aus der der breite und flache Bug spitz nach vom ragte. Parallel dazu verfügten diese fremdartigen Schiffe über zwei weitere Zacken, die von der Kugelperipherie ebenfalls nach vorn wiesen und deren rückwärtige Verlängerungen sich wie eine Manschette um den Kugelrumpf legten. Am Heck fiel ein Aufsatz ins Auge, der wohl etwas mit dem Antriebssystem zu tun haben mußte. Über alles waren diese Raumschiffe etwa fünfzig Meter lang und zwanzig Meter breit. Da diese Schiffe mit der TARFALA eine Reihe bildeten, schloß Alaska Saedelaere daraus, daß auch sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach in einem solchen „Dreizackschiff" aufhielten.
    Paunaro kam herein. „Die Herren der Straßen sind aufgerüttelt worden", berichtete er. „In der Milchstraße muß etwas geschehen sein, das sie in Unruhe versetzt. Ich weiß noch nicht, was es ist, aber vielleicht können wir diese Aufregung nutzen."
    Er wartete keine Antwort ab und verschwand wieder in der Kommandozentrale, wo er den nicht näher deutbaren Aktivitäten nachging.
    Gesil steuerte das Panoramabild etwas höher, so daß die Teile der weiteren Umgebung sichtbar wurden, die hinter dem Landefeld lagen.
    Am fernen Horizont jenseits der Gebäude des Raumhafens reckten sich Türme und Häuser empor. Sie bildeten eine Silhouette, die Alaska für einen Moment den Atem raubten. Dieses Bild hatte sich fest in seinem Unterbewußtsein eingenistet. Was er sah, deckte sich fast völlig mit der Erinnerung, auch wenn endlose Jahre seit seinem letzten Besuch hier vergangen waren.
    Er hätte es sich eigentlich denken können, sagte er sich. Sie waren von Uxbataan zur Erde gelangt; der helle Nachmittag, der auf einen Ort in der östlichen Hemisphäre hinwies; der riesige Raumhafen.
    Nur die fremden Raumschiffe paßten nicht so recht in dieses Bild.
    Die charakteristische Skyline jenseits des Raumhafens schloß aber jeden Zweifel aus.
    Das hier konnte nur Terrania sein!
    Eladeru hatte sie zur Erde gebracht. Und Paunaro zum Herzstück des Heimatplaneten, nach Terrania.
    Auch Ernst Ellert hatte diesen Zusammenhang erkannt und Gesil und Testare informiert. Der ehemalige Mutant machte keinen Hehl daraus, daß ihm seltsam ums Herz geworden war. Sie alle
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