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1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil
Autoren: Unbekannt
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der Frau hatte sich mit Regenwasser vollgesogen. Ähnlich war es Ellert und dem Cappin mit ihren leichten Bordkombinationen ergangen. Die wasserabweiseisende Beschichtung hatte unter dem Dauerregen irgendwann ihre Funktion aufgegeben.
    Mit dem Passieren des Durchgangs von Uxbataan zu diesem fremden Planeten war der SERUN Saedelaeres praktisch ausgefallen. Der Pikosyn blieb fortan stumm, und alle technischen Systeme, die er steuerte, ebenfalls.
    Warum das so war, blieb ein Rätsel. Um einen technischen Defekt konnte es sich nicht handeln, denn der komplette Ausfall des SERUNS war aus technischer Sicht völlig undenkbar.
    Es mußte sich um etwas ganz anderes handeln, vielleicht um eine Beeinflussung von draußen, die so andersartig war, daß selbst der Pikosyn vollständig versagen mußte. Es konnte eine lähmende Hyperstrahlung sein, die künstlich erzeugt wurde - aus welchen Gründen auch immer.
    Vielleicht lag es aber an der besonderen Hyperstrahlung der Sonne dieses Planeten, die sie bis jetzt wegen der dichten Wolkendecke noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Andererseits - Alaska Saedelaere hatte da einen bestimmten Verdacht. Da er aber keine Bestätigung dafür gefunden hatte, behielt er seine Vermutung für sich. Er wollte keine falschen Hoffnungen bei seinen Freunden wecken, auch wenn manches an diesem Planeten ihm vertraut erschien.
    Testare und Ernst Ellert bemühten sich, aus dem trockenen Unterholz Reisig und ähnliches Material zu sammeln, um ein Feuer zu entfachen. Die Kleidungsstücke mußten getrocknet werden. Außerdem hatten sie als Vorsichtsmaßnahme beschlossen, die Nacht über mindestens ein Feuer brennen zu lassen und sich als Wache abzuwechseln. Gesil hatte nichts gesagt, als die Männer sie von dieser Regelung ausgenommen hatten.
    Die Manifestation einer Kosmokratin war seit der Ankunft auf dieser Welt überhaupt sehr stumm. Alaska hatte den Eindruck, daß dies durchaus nicht nur an den Mühen des beschwerlichen Fußmarsches liegen konnte.
    Ihre Vorräte und Ausrüstungsgegenstände waren kümmerlich. Allein Saedelaere führte in seinem SERUN Nahrungskonzentrate mit, aber die würden auch nur begrenzte Zeit ausreichen. Spätestens wenn dieser Vorrat aufgebraucht sein würde, mußten sie eine Siedlung mit intelligenten Wesen gefunden haben - vorausgesetzt, es gab überhaupt intelligente Wesen auf diesem Planeten.
    Die letzte Alternative, die dann noch bestand, war die Ernährung von Pflanzen und Tieren. Auch das war problematisch, weil man leicht an giftige oder ungenießbare Dinge geraten konnte. Und eine Waffe zur Jagd besaßen sie auch nicht. Die Systeme, die zu Alaskas SERUN gehörten, hatten ihre Funktion eingestellt. Das galt auch für seinen Kombistrahler.
    In der Nähe der Flußbiegung mündete ein kleines Rinnsal mit relativ klar aussehendem Wasser in den Strom. Saedelaere kostete von dem Naß und befand es für genießbar.
    Als zwei Lagerfeuer unter den weit ausladenden Bäumen flackerten, baute Ernst Ellert aus kräftigen Stöcken mit Hilfe von dünnen, zähen Lianengewächsen einfache Gestelle, auf die sie ihre nassen Kleidungsstücke hängen konnten. Testare schaffte weiteres Brennholz heran. Da er kaum noch trockenes Material fand, legte er halbwegs geeignetes Holz nahe dem Feuer ab, um die enthaltene Nässe zum Verdunsten zu bringen.
    Saedelaere inspizierte weiter die nähere Umgebung, um irgendeine böse Überraschung von vornherein auszuschließen. Er entdeckte nichts Besorgniserregendes. Aber was besagte das schon?
    Gesil fand dicke Schilfgräser in der Nähe und schleppte mehrere Büschel davon heran. Auch diese Pflanzen wurden getrocknet, so gut es eben ging. Sie sollten als Unterlage für die Nachtruhe dienen.
    Als die Dunkelheit endgültig ihren Mantel über sie legte, waren die wichtigsten Vorbereitungen abgeschlossen. Vier Ruheplätze hatte Gesil zwischen den beiden Feuern eingerichtet. Und Brennholz für die Nacht war in ausreichender Menge eingesammelt und vorgetrocknet worden. Die Kleidungsstücke waren trocken, und das Schuhwerk würde es am nächsten Morgen sein.
    Alaska Saedelaere bot an, die erste Wache zu übernehmen. Da gab es keine Einwände. Zu großen Diskussionen verspürte keiner nach den Anstrengungen des Tages Lust, obwohl viele Fragen offen waren.
    Sie wußten nicht, wo sie sich befanden. Und sie hatten keine Ahnung, welches Datum heute war. Ziemlich sicher war nur die Erkenntnis, daß der Zeitablauf jenseits der Raumzeitfalte auf Uxbataan von dem des
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