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1490 - Endstation Sol

Titel: 1490 - Endstation Sol
Autoren: Unbekannt
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Besitz, das sie Pulswandler nannten und von dem sie erwarteten, daß es ihnen den Chronopuls-Wall zu durchdringen ermöglichte.
    Daarshol hatte sie in diesem Glauben noch bestärkt und zum Schein mit ihnen zusammengearbeitet, - er mußte um jeden Preis in die Milchstraße! Aber er hatte ihnen nichts von den weiteren Gefahren, wie etwa dem Viren-Wall, verraten.
    Dabei war er die ganze Zeit über auf Flucht bedacht und hatte, noch während des Aufenthalts auf Phönix, die nötigen Vorbereitungen dafür getroffen. Er hatte es sogar geschafft, das fehlende Koordinierungsmodul zu überbrücken. Doch dann war seine Flucht im letzten Moment, als er sich schon an Bord eines Kleinraumschiffs befand, vereitelt worden.
    Wieder in Gefangenschaft, gab sich Daarshol zerknirscht und geläutert und half sogar bei der Feinjustierung des Pulswandlers. Tatsächlich aber nahm er einen Eingriff vor, der das Gerät nach dem Durchdringen des Chronopuls-Walls zur Explosion bringen mußte.
    Und dann war es soweit, und die terranischen Barbaren stürmten mit der CIMARRON und der BLUEJAY den Chronopuls-Wall. Zu Daarshols größter Erleichterung gelang das Unternehmen, denn nun befand er sich endlich innerhalb der Milchstraße und brauchte nicht mehr zu befürchten, an Schwäche sterben zu müssen.
    Es lief auch sonst für Daarshol alles nach Plan. Nach dem Explodieren des Pulswandlers gerieten die beiden Schiffe in den Wirkungsbereich der Computerviren und waren bald darauf den automatisch auf den Plan gerufenen Wachraumschiffen ausgeliefert. Daarshol nutzte die Gunst des Augenblicks. Er nahm sich einen Freifahrer als Geisel und floh mit einer Space-Jet der CIMARRON. Mit dem Diskusschiff erreichte er am 27. Februar 1144 den Stützpunkt auf Stiftermann III.
    Nun erwies es sich, daß seine Zeit als Gefangener nicht verloren war. Er hatte viele Informationen über den Feind sammeln können, die von unschätzbarem Wert für dessen Bekämpfung waren.
    Sein Bericht über das Unglaubliche, nämlich daß es Feinden von außerhalb gelungen war, den Chronopuls-Wall zu durchdringen und in die Milchstraße einzudringen, hatte eine neue Ära eingeleitet.
    Denn es geschah zum erstenmal, daß das System von Gegnern bedroht wurde, die von außen in die Milchstraße gelangten. Bis dahin hatte der Chronopuls-Wall als undurchdringlich gegolten.
    Der Umstand, daß es Daarshol gewesen war, der rechtzeitig auf diese unerwartete Gefahr hinwies, rettete ihm vermutlich das Leben. Und es hatte ihm zudem noch den Vorzug eingebracht, seinen Gefangenen namens Pedrass Foch persönlich verhören zu dürfen. Dieser Aufgabe konnte sich Daarshol allerdings nur mit Verzögerung widmen, denn Pedrass Foch wurde bei einem Überfall auf die Stützpunktwelt Uulema von seinen Kumpanen befreit - später jedoch, nach dem Abschuß der NARVENNE, wieder dingfest gemacht und zur Stützpunktwelt Nirva gebracht, wo Daarshol ihn in seine Obhut übernahm. Zuerst hatte er den Gefangenen als lästigen Zeugen töten wollen, doch dann widmete er sich dessen Verhör mit besonderem Enthusiasmus, ging es dabei doch um einen jener, denen er die Schmach einer Gefangennahme zu verdanken hatte. Er meinte, mit seinem Gefangenen leichtes Spiel zu haben.
    Aber die Angelegenheit zog sich unerwartet in die Länge, denn dieser Pedrass Foch war ein unglaublich zäher Bursche, der den schlimmsten Torturen standhielt. Daarshol war damals einige Male der Verzweiflung nahe gewesen. Es schien, daß sein Gefangener eher in den Tod gehen als sein Wissen preisgeben würde.
    In diese Zeit fiel seine erste Begegnung mit einem Herrn der Straßen.
     
    *
     
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da konnte sich Daarshol unter der Bezeichnung „Herren der Straßen" nicht viel vorstellen. Er hatte den Begriff, wie jeder Cantaro in gehobener Position, zwar gelegentlich gehört, sich aber von diesen mächtigen „Herren" kein Bild machen können. Er wußte, daß sich das Supremkommando aus besonders verdienten Cantaro-Feldherren zusammensetzte. Aber über die Herren der Straßen war außer ein paar Namen nichts bekannt.
    Er kannte wohl die Hierarchie der cantarischen Machtpyramide, wußte, daß die Herren der Straßen weit über dem Supremkommando standen, so richtig klar sah er erst, als er auf dem Planeten Nirva mit dem weisen Herrn Simedon Myrrho konfrontiert wurde.
    Da erfuhr er, daß zumindest einer dieser „weisen Herrn", nämlich Simedon Myrrho, kein Cantaro war.
    Damals war ihm, Daarshol, auch noch nicht bekannt
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