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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten
Autoren: Larry Brent
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Hose schloß sich ihm an.
    »Halt! So bleiben Sie doch stehen !« Gerry Barner lief zwei, drei Schritte nach vorn und
starrte auf die Davoneilenden.
    Die beiden Männer rissen die Fremde förmlich
mit sich. Neben der Ausfahrt des schattigen Parkplatzes stand ein taubenblauer
Chevrolet. In den stießen die beiden das Mädchen. Der ältere klemmte sich
hinter das Steuer und startete den Motor, der jüngere nahm auf dem Rücksitz
Platz neben der bleichen Fremden.
    Im nächsten Moment machte der Wagen einen
Satz nach vorn. Hart und überhastet wurde er gestartet. Die Räder drehten
durch, Staub und kleine Steine wurden aufgewirbelt. Mit quietschen
    den Reifen jagte das Fahrzeug auf die
Ausfahrt zu. Der Fahrer riß den Chevrolet herum und raste Richtung San
Francisco.
    Gerry Barner erreichte den Straßenrand, sah
den Wagen davonjagen und meinte noch zu erkennen, daß es sich um ein Auto mit
Chicagoer Kennzeichen handelte.
    Hinter ihm schimpften ein paar Leute, die von
den Fliehenden angerempelt worden waren und ihn jetzt fragten, was eigentlich
hier los sei.
    »Ich weiß nicht«, hörte er sich auf eine
diesbezügliche Frage mit spröder, abwesender Stimme antworten.
    »Da stimmt doch etwas nicht !« sagte ein braungebrannter Endvierziger. »Das war doch eine Entführung .. .«
    »Möglich . . . ja«, murmelte Barner.
    »Man sollte sofort die Polizei anrufen«,
meldete eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund.
    »Ja, vielleicht...«, nickte der Maler. Er kam
sich trotz all der Menschen, die hier im Nu eine neugierige Meute bildeten,
einsam und verlassen wie auf einem fernen Stern vor.
    Noch weiter nach vorn gebeugt gehend, als
dies sonst schon der Fall war, verließ Gerry Barner die Umgebung des
Parkplatzes. Der Maler suchte nicht das kleine Kunstgeschäft in der bunten und
von Menschen wimmelnden Ladenstraße auf, in das er sonst für gewöhnlich einmal
im Monat zu gehen pflegte.
    Deshalb war er eigentlich gekommen. Er wollte
die zarten Zeichnungen mit den verhaltenen Farben abliefern, die die nähere
Umgebung von San Pedro, die Bucht, die kleinen, im Hinterland liegenden Häuser
und Landschaften zeigte, welche besonders von den weither kommenden Touristen
gern gekauft wurden. Die Arbeiten entsprachen nicht ganz seiner künstlerischen
Auffassung, sie waren zu seicht, zu einfach. Aber sie brachten Geld. Und davon
lebte er hauptsächlich, obwohl er in Kunstkreisen eine gehobene Stellung
einnahm, konnte er nicht einzig und allein von den großen Gemälden leben, die
unter seinem Pinsel entstanden. Die Gönner und Sammler waren selten geworden. Da
mußte man sich mit kleinen Brötchen zufrieden geben. Und er fand das gar licht
mal so abwertend, wie es manch einer aus seiner Zunft meinte. Wenn jemand
Barners Bilder in dem Kunstgewerbegeschäft und der Galerie erstand, dann hatte
er Freude daran, dann tat derjenige das, weil das Bild ihm gefiel. Damit
erfüllte es seinen Zweck, und der war mehr Wert, als wenn eine seiner großen
Arbeiten auf Nimmerwiedersehen hinter den Wänden eines reichen Sammlers
verschwand, der eifersüchtig eine Schätze hütete und
sie niemand sonst zeigte.
    Wie in Trance löste Barner sich von er Stelle und hörte, wie der Inhaber des Hot Dog-Standes ihm
nachrief, daß er ein Würstchen noch nicht bezahlt hätte. Der Mann lief ihm
schließlich nach und erlangte sein Geld.
    Barner fingerte in seiner Hosentasche ach
einer Dollarnote, drückte sie ihm in die Hand und ging weiter.
    »Moment«, rief der Mann ihm nach. Das ist
zuviel. Sie kriegen noch etwas zurück...«
    »Schon gut, schon gut«, murmelte Barner
abwesend und winkte ab. »Es stimmt so .«
    »Thank you ...«
    »Nehmen Sie den Rest für den Senf und das
Ketchup ...«
    Er ging bis zur äußersten Ecke des Parkplatzes,
wo ein alter, klappriger Ford stand. Mit dem würde ein anderer es nicht mehr
wagen, auch nur eine Meile zu fahren. Barner fuhr diesen Wagen seit fünfzehn
Jahren. Damit gondelte er über die verschlungenen, kurvenreichen Straßen im
Hinterland, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob die Straße befestigt war oder
nicht. Er wohnte sehr abseits und war auf ein Gefährt angewiesen. Da er jedoch
nichts von der Technik verstand, war er fest überzeugt davon, daß das Auto in
drei, vier oder fünf Jahren noch genausogut fuhr wie bisher. Und das genügte
ihm. Wie es im Lack aussah, interessierte ihn überhaupt nicht. Er ließ bei
seiner Stammtankstelle hier in San Pedro das Notwendigste reparieren, und das
war gerade gut genug. Er trieb
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