Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1484 - Der Tod eines Nakken

Titel: 1484 - Der Tod eines Nakken
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hinter der Mauer hinab. Dort stand ein Lokvorther, der einen kurzstieligen Besen in der Hand hielt - er schwang diesen Besen, als handele es sich um eine Waffe. Ein zweiter Mann saß auf einem Trümmerbrocken und blickte ängstlich zu dem Besitzer des Besens auf. „Er ist kein Zweifler, Jaryd!" sagte der ängstliche Mann beschwörend. „Das weißt du doch. Er redet nur manchmal zuviel, aber er meint es nicht so."
    „Tatsächlich?" Jaryd ließ den Besenstiel durch die Luft sausen. „Ich glaube eher, daß wir uns mit ihm einen Spitzel eingefangen haben. Warst du nicht kürzlich bei ihm? Hat er irgend etwas in seinem Besitz, das ihn verdächtig machen könnte?"
    „Nein", versicherte der ängstliche Lokvorther hastig. „Dann hast du schlechte Augen", bemerkte Jaryd drohend. „Ich habe nämlich selbst nachgesehen."
    „- „Als ich bei ihm war, hatte er nichts", sagte der Mann auf dem Stein tapfer.
    Jaryd betrachtete ihn lange und gründlich. „Wir können uns jetzt keine Fehler leisten", sagteer schließlich. „Ich hoffe, du siehst das ein."
    „Selbstverständlich, Jaryd! Ich weiß, worauf es ankommt. Wir werden diesen Balaam bestrafen und an die Nakken ausliefern, und Gellm wird dabei mithelfen. Er wird keinen Fehler mehr machen, und er wird auch mit seinen Bemerkungen vorsichtiger sein."
    „Das will ich hoffen", sagte Jaryd. „Und zwar in deinem Interesse. Du hast ihn zu uns gebracht. Du bist sein Bürge. Vergiß das nicht!"
    „Niemals, Jaryd!"
    Jaryd schien sich damit zufriedengeben zu wollen. „Es wäre schlimm, wenn dieser Mörder da drinnen Verstärkung bekäme", bemerkte er noch, bevor er davonstapfte. „Wir sollten diese Fremden ausräuchern, bevor es zu spät ist."
    „Der große Nakk wird uns helfen", versicherte der Mann auf dem Stein demütig.
    Dergroße Nakk.
    Shingo zog sich lautlos zurück und dachte nach.
    Das mußten die GP-Freunde sein, von denen Captain Ahab gesprochen hatte - diese Leute, die die Nakken anbeteten. Und diese Lökvorther wollten offensichtlich nicht nur Stalker, sondern auch den Galaktikern an den Kragen gehen.
    Wobei sich natürlich die Frage erhob, wie weit sie damit kommen würden. Wenn sie nichts Besseres aufzubieten hatten als einen Besenstiel, um damit ihren Gegnern zu Leibe zu rükken, dann konnte man diese ganze Angelegenheit getrost vergessen.
    Was sollte er tun?
    Auch wenn das nur ein paar Verrückte waren und ihre „Bewaffnung" es kaum wert war, überhaupt erwähnt zu werden: Sie konnten Schaden anrichten. Es würde daher besser sein, die Galaktiker zu warnen, damit sie auf Besucher dieser Art achten konnten.
    Aber zuerst war Captain Ahab an der Reihe. „Das war unvorsichtig von dir", sagte der Springer mit grollender Stimme. „Meine Sicherheitsvorkehrungen hätten dich das Leben kosten könneh!"
    „Ich war sehr vorsichtig", wehrte Shingo ab. „Das bin ich immer. Und es war unbedingt notwendig, daß ich herkam. Da draußen sitzen ein paar Lokvorther herum. Sie sind sehr wütend auf dich. Sie sagen, du seist ein Mörder, und sie wollen dich an die Näkken ausliefern."
    Captain Ahab stutzte für einen Augenblick. Dann lachte er dröhnend auf. „Die GP-Freunde", sagte er und riickte. „Ein total verrückter Haufen!
    Keine Angst, junger Mann, die können mir nichts tun."
    „Aber sie meinen es wirklich ernst. Ichweißes!"
    „Das nutzt ihnen auch nichts."
    Shingo stellte resignierend fest, daß Ahab nicht die leiseste Absicht hatte, die Warnung ernst zu nehmen.
    Der junge Mann vom Planeten Durtning sagte sich, daß der ehemalige Sotho selbst am besten wissen mußte, wie groß die Gefahr war - wenn es überhaupt eine Gefahr gab. Trotzdem war ihm nicht wohl dabei. „Warum nennen sie dich einen Mörder?" fragte er schüchtern. „Ein Mißverständnis!" erklärte Ahab und winkte verächtlich ab. „Weiter nichts."
    Shingo fragte sich, ob er es wagen konnte, weiter nachzufragen. Aber zu seiner Überraschung kam Captain Ahab ihm zuvor. „Warum sollte ich es dir nicht erzählen?" murmelte er und betrachtete Shingo nachdenklich. „Es ist ja kein Geheimnis. Um es anders auszudrükken: Ich hatte nicht die Absicht, eines daraus zu machen."
    Er ließ sich schwerfällig in einem Sessel nieder und starrte düster vor sich hin. „Es geht um einen Nakken", sagte er schließlich. „Genauer gesagt: um einen toten Nakken. Ich habe ihn draußen zwischen den Trümmern gefunden. Ich verstehe nicht viel von der Physiologie dieser Wesen, aber diesem Nakken war beim besten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher