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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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sich daraus unangenehme Konsequenzen für die drei Ankömmlinge ergeben würden.
    Mit dieser Ungewißheit hatten die Widder zu leben.
    Das eigentliche Unternehmen lief nach Sonnenaufgang an, als die Lokvorther sich vor der Tageshitze in ihre Unterschlüpfe zu verkriechen begannen.
    Drei Einsatzgruppen wurden in verschiedenen Richtungen in die Ruinenstadt Lokvorth-Therm entsandt.
    Ihre Aufgabe war es, einen geeigneten Platz zu finden, an dem Sato Ambush und seine Begleiter ihr Hauptquartier aufschlagen konnten, um von dieser Operationsbasis aus Kontakte zu den Lokvorthern knüpfen zu können.
    Die erste Gruppe bestand aus Mannschaftsmitgliedern der IGUALA und wurde von Rennier Stomals Stellvertreter Eitem Horoba angeführt. Eitem Horoba war, wie Stomal, ebenfalls ferronischer Abstammung und stand diesem an Tüchtigkeit nichts nach. Wenn die beiden dennoch nicht immer miteinander auskamen, dann lag dies an Horobas krankhaftem Ehrgeiz; er konnte es offenbar nicht verwinden, daß man Stomal ihm vorgezogen hatte und er von Homer G. Adams noch nicht das Kommando über ein eigenes Raumschiff bekommen hatte.
    Dieser von Horoba inszenierte Konkurrenzkampf verleitete ihn gelegentlich zu Eigenmächtigkeiten, die ihn schon in einige heikle Situationen gebracht hatten. Aber in Lokvorth-Therm bestand wohl keine Gefahr, daß Horobas Temperament mit ihm durchgehen und er die Aktion gefährden könnte.
    Die zweite Mannschaft wurde von der LIBRA gestellt und von Kommandantin Illiam Tamsun persönlich geleitet. Obwohl sich die weißhaarige Afroterranerin aus Perry Rhodans Flotte überaus zurückhaltend gab, war in Wüdder-Kreisen einiges über ihr Schicksal durchgesickert. Demnach hatte sie unter dem Zeitsprung von fast 700 Jahren sehr gelitten. Die Erkenntnis, daß sie ihre auf Terra zurückgelassene Familie nie mehr würde wiedersehen können, hatte ihr schwarzes Haar quasi über Nacht weiß gefärbt.
    Inzwischen schien IIliam Tamsun ihren Schicksalsschlag aber längst schon überwunden zu haben, sah man davon ab, daß sie offenbar eine Scheu hatte, neue Beziehungen oder Freundschaften einzugehen.
    Die dritte Gruppe schließlich führte Sato Ambush selbst an, und der Haluter Lingam Tennar ließ es sich nicht nehmen, ihn zu begleiten. Loydel Shvartz hatte sich dem Pararealisten mit vier seiner Leute, zu denen auch Benno Oporat gehörte, angeschlossen. Es gab keine Kompetenzstreitigkeiten; Loydel ordnete sich Ambush kommentarlos unter, weil der andere von seinem ersten Besuch gute Ortskenntnisse mitbrachte. Abgesehen davon verstanden die beiden einander blendend und ergänzten sich in vielen Belangen gegenseitig. Man verzichtete vorerst auf umfangreiche technische Ausrüstung und begnügte sich mit den SERUNS, deren Gravo-Paks eine komfortable und rasche Art der Fortbewegung boten.
    Ambush schwebte an der Spitze der siebenköpfigen Gruppe zielstrebig in Richtung des Zentrums der Metropole von Lokvorth. Er hatte eine Andeutung darüber gemacht, daß er von seinem ersten Besuch das Bild eines geeigneten Objekts in sich trug. „Ein mittleres Hochhaus war's, an die 20 Etagen hoch", ließ er sich während des Fluges über das von üppigen Pflanzeninseln durchsetzten Ruinenfeldes über Sprechfunk vernehmen. „Ein offenbar gut erhaltener Gebäudekomplex, in einen grünen Mantel gehüllt. Ich sehe das Objekt noch deutlich vor mir.
    Wir werden es finden."
    Die Luft schien zu kochen. Die dunstige Atmosphäre schränkte die Sicht stark ein. Die wie Schemen aufragenden Gebäude in den verschiedenen Stadien des Verfalls schienen ver-, schwommen in der flimmernden Luft zu tanzen. Kein Lüftchen regte sich. Die Sonne Scarfaaru bildete einen hellen, verwaschenen Klecks über dem Horizont. Nur allmählich begannen sich die Nebel zu lichten.
    Die Außentemperatur betrug mittlerweile über 40 Grad Celsius, was den SERUN-Trägern jedoch nichts ausmachte, denn ihre Klimaanlagen schufen für sie erträgliche Temperaturen. Die von Schutthalden versperrten und von Grüngürteln durchzogenen Straßen von Lokvorth boten sich ihnen verlassen dar.
    Die Lokvorther hatten das Feld längst geräumt. Nur gelegentlich sah man im Schatten der Ruinen oder zwischen den Pflanzen eine Bewegung: irgendwelche streunende Tiere, die nach freßbaren Überresten des nächtlichen Treibens suchten.
    Benno Oporat sah den Schemen, der sich aus dem Dunst schälte und zwischen den Ruinen wie eine Bastion aufragte, als erster. >>Was ist das da vorne?" fragte er uber Sprechfunk und
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