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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Cantaro in die Luft erhoben und Richtung Raumhafen davonflogen.
    Die gelieferten Daten wiesen aus, daß Xukhnoq sich in einen Individualschirm gehüllt hatte. „Wenn du wüßtest, wie wenig Schutz dir das im Ernstfall bietet, Xukhnoq", murmelte Ambush. „Aber dieser tritt hoffentlich nicht so schnell ein."
    „Ich habe einen Anruf von der IGUALA", meldete ein Funker. „Rennier Stomal meint, es sei wichtig."
    „Ich übernehme", sagte Loydel und stellte die Verbindung her. „Was gibt's, Rennier?"
    „Die KHEESA hat einen Hyperfunkspruch empfangen und den Erhalt bestätigt", meldete der Ferrone. „Ich denke, es war die Antwort auf die vorangegangenen Funksprüche. Denn wiederum ist der Name Xukhnoq darin enthalten gewesen."
    „Danke, Rennier."
    Loydel wurde blaß. Ihm war klar, daß der Funkspruch nur eines bedeuten konnte: Das Supremkommando hatte das Todesurteil über Xukhnoq gesprochen. „Jetzt wird es knapp", stellte Ambush fest, der zu demselben Schluß wie Loydel Shvartz gekommen war.
    Er prüfte die Entfernungsangabe und sagte: „Es sind noch drei Kilometer bis zum Raumhafen. Die Roboter müßten es schaffen."
    „Ich will gar nicht daran denken, was passiert, wenn der Todesimpuls Xukhnoq gerade beim Betreten der UXMAL erreicht."
    „Er wird nicht so rasch eintreten", sagte Ambush zuversichtlich. „Es sind nur noch zwei Kilometer."
    „Legt einen Zahn zu", meinte Loydel beschwörend, als könne er damit erreichen, daß die Roboter ihren Flug beschleunigten. Aber selbst wenn er ihnen den Befehl dazu gegeben hätte, hätten sie ihn nicht befolgen können, denn sie flogen bereits mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit. „Nur noch ein Kilometer zwischen ihnen und der UXMAL", sagte Ambush nervös. „Sie werden es schaffen."
    In einer Holographie war durch die Optik eines Robots das unter ihnen dahingleitende Trümmerfeld zu sehen. Im zweiten Kubus sah man den verwilderten Raumhafen mit den drei Schiffen; sie wurden rasch größer. Der letzte Bildwürfel schließlich zeigte Xukhnoq. Der Cantaro wirkte ruhig und gelassen, sein Gesicht war entspannt. „Nur noch knapp fünfhundert Meter bis zur UXMAL", stellte Loydel fest. Man merkte ihm an, daß er sich weniger Sorge um den Cantaro als um sein neues Schiff machte. „Zehn Minuten, mehr brauchen wir nicht."
    Der Sechskantrumpf der UXMAL füllte bereits den einen Bildwürfel. Das Schiff war zum Greifen nahe.
    Man konnte sehen, wie in der Hülle eine Beibootschleuse aufging. „Jetzt glaube ich auch, daß wir es schaffen", murmelte Loydel Shvartz. „Es muß einfach gelingen."
    Ambush wandte sich der Holographie zu, die Xukhnoq zeigte. Auf dem sonst so beherrschten Gesicht des Cantaro zeigte sich der Anflug eines Lächelns. Ein ehrliches Gefühl. Nein, Xukhnoq war kein cantarischer Agent. Er wollte sich aus der Abhängigkeit des Supremkommandos befreien und am Leben bleiben.
    Die Hangaröffnung wurde größer und größer. Jeden Augenblick mußte der Einflug erfolgen, dann würde sich die Schleuse hinter dem Cantaro schließen und sich ein für den Todesimpuls undurchdringlicher Feldschirm um den Hangar legen. Und dann würde Xukhnoq in Sicherheit sein. „Verdarnmt!" rief Loydel entsetzt. „Was..."
    Ambush sah es ebenfalls. Xukhnoqs Gesicht verzerrte sich. Er riß den Mund wie zu einem Schrei auf.
    Das war das letzte, was sie von ihm sahen.
    Ein greller Blitz löschte die Projektion.
    Eisiges Schweigen folgte.
    In dieses drang über Sprechfimk Finnek Strabos aufgeregte Stimme: „Der Cantaro ist explodiert. Einfach so. Seine Sprengkraft war so stark, daß es zwei der Roboter ebenfalls in Stücke gerissen hat. Am Schiff ist zum Glück kein Schaden entstanden."
    Loydel Shvartz atmete auf, wischte sich die schweißnassen Hände an der Kombination ab. „Das war's dann wohl", sagte Sato Ambush tonlos, der Loydels Erleichterung darüber, daß die UXMAL keinen Kratzer abbekommen hatte, nicht teilen konnte. Er trauerte dem Cantaro nicht nur als verlorenem Informanten nach, sondern auch als Lebewesen. Die Cantaro waren keineswegs die Schurken, für die man sie jahrhundertlang gehalten hatte, sondern im Grunde genommen ebenfalls Opfer wie die Galaktiker.
    Xukhnoq war ein Cantaro gewesen, der sich gegen das eigene System aufgelehnt hatte, um die wahren Werte des Lebens kennenzulernen.
    Aber das Kapitel Xukhnoq war abgeschlossen.
     
    8. ZAEDDEL
     
    Wie gewonnen, so zerronnen.
    Zaeddel war eben der typische Habenichts. Es lag in seiner Natur, erworbenen

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