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1480 - Die Verbannten von Maahkora

Titel: 1480 - Die Verbannten von Maahkora
Autoren: Unbekannt
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schweigend. Sie standen unter den drei Eingängen zu dem Projektionsraum, und die Türen hinter ihnen waren blockiert, so daß niemand weiteres Zutritt nehmen konnte.
    Nach langer Zeit des Schweigens regte sich der Wuchtigste von ihnen. Er hob alle Arme empor, und er streckte sie nach vorn, dem Zentrum der Projektion zu. Seine Augen blitzten, und die beiden Reihen seiner blendend weißen Kegelzähne mahlten hörbar aufeinander. „Fünfzig Millionen scheinen viel zu sein", donnerte seine Stimme durch das Gewölbe, das Desintegratoren in das Felsmassiv hineingebrannt hatten. „In Wirklichkeit sind es wenig, und diese Tatsache zeigt uns wieder einmal den hohen technischen Standard, den die Cantaro besitzen. Mein Wissen sagt mir, daß sich unsere Chancen dadurch erhöhen."
    „Technisch ist es kein Problem, sie zu benutzen. Wir wissen, daß alle Sender auf demselben Prinzip beruhen. Wir können jeden Sender ansprechen, sobald wir ihn entdecken. Unsere Probleme beginnen erst danach, Icho Tolot!"
    „Sie sprechen das aus, was ich denke, Tenquo Dharab. Noch wissen wir zu wenig über die Qualität der einzelnen Impulsfolgen."
    Wieder senkten die drei die Köpfe. Die Projektion schimmerte in unterschiedlichen Farben und zeigte die wichtigsten Sonnensysteme, in deren Nähe Sender der Cantaro entdeckt worden wareh. Die Kampfanzüge von Tolot und Dharab leuchteten in grellem Rot, der weite Umhang des dritten Haluters spiegelte das gesamte Regenbogenspektrum wider. „Überlegen bringt nichts", meldete dieser sich jetzt zu Wort. Er sprach laut und grollend, und seine Worte hallten in dem Gewölbe und wurden mehrfach zurückgeworfen. „Schlagen wir los. Es gilt, die Brut aus der Milchstraße zu verjagen. Haben Sie vergessen, wie sehr die Galaktiker leiden? Hatten wir nicht von jeher ein Auge auf die Völker der Milchstraße?"
    „Überstürzen Sie nichts", warnte Dharab den Kosmometer. „Was wir brauchen, ist Unauffälligkeit.
    Unsere Operation ist nur sinnvoll, wenn wir aus dem verborgenen heraus agieren."
    „Das ist wahr", bestätigte Icho Tolot. „Vor drei Monaten sind wir auf Heleios eingetroffen, drei Wochen ist es her, daß wir von der Vermessung des Kontrollfunknetzes zurückkehrten. Ein paar Tage dürfen uns nicht bange machen. Hören wir, was Sato Ambush dazu sagt. Er hat sich um die Entschlüsselung der Impulsfolgen gekümmert."
    „Sato Ambush befindet sich nicht in seinem Labortrakt. Das müßten Sie eigentlich bemerkt haben, Tolot!" zümte Lingam Tennar in seinem Regenbogengewand. Der Haluter war nur halb so groß wie seine Artgenossen, aber er galt als ausgesprochener Draufgänger und Heißsporn. Die Energie, mit der er alles in Angriff nahm, schien ihm nie auszugehen, und in den letzten Wochen hatte er sich auf Heleios als richtiger Scharfmacher entpuppt. „Wenn Sie Lust verspüren, die Cantaro mit bloßen Händen zu erwürgen, dann gehen Sie und tun Sie es", erwiderte Icho Tolot und erntete ein zustimmendes Augenblitzen von Dharab. „Wir hindern Sie nicht. Wir halten uns an die Absprachen, die wir nach dem sechsten Mai mit Adams und Ambush getroffen haben."
    „Ambush, Ambush!" brüllte Tennar Und schlug die Handlungsarme z\isammen, daß es krachte. „Ich höre immer nur Ambush. Er hatte nichts Besseres zu tun, als nach Lockvorth zu fliegen und sich um dieses unsinnige Humanidrom zu kümmern. Wie loyal steht er unserem Projekt eigentlich gegenüber? Er rennt jedem Hirngespinst nach. Was ist das eigentlich, Pararealistik?"
    „Tennar!" schrien Tolot und Dharab gleichzeitig. „Sie vergessen sich!"
    Der Zwerghaluter zuckte zusammen und schloß für ein paar Augenblicke die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte ihr hellrotes Feuer nachgelassen. „Entschuldigen Sie", bat er. „Ich wollte Sie nicht kränken. Natürlich wissen besonders Sie genau über die Loyalität von Terranern und Galaktikern Bescheid, Tolot. Es sollte keine Kritik an Ihnen darstellen, was ich sagte."
    „Es ist gut", meinte Tolot betont leise. Dennoch dröhnten die Wände des Gewölbes angesichts seiner Worte.
    Die drei Haluter hatten sich in den vergangenen drei Wochen intensiv auf den nächsten Einsatz vorbereitet. Die Daten, die die HALUTA mit nach Heleios gebracht hatte, hatten sie jedoch nicht weitergebracht. Es war weder ihnen noch Ambush und seinem Team gelungen, die Bedeutung der verschiedenen Impulsfolgen zu entschlüsseln, die von den Sendern des Kontrollfunknetzes abgestrahlt wurden. Um weiterzukommen, mußte ein zweiter
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