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1480 - Die Verbannten von Maahkora

Titel: 1480 - Die Verbannten von Maahkora
Autoren: Unbekannt
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sieht es dir an, daß du nieht von einer der anderen Welten stammst. Aber ist es wirklich das? Schließlich gibt es genug Terraner unter den Widdern.
    Es lag an etwas anderem, und er wußte es genau. Er durfte es nur nicht zugeben. Hefners Vermutungen hatten ihn bereits in Gefahr gebracht. Und die Feststellung der alten Frau, daß er ein unnatürlich aufgeschwemmtes Gesicht besaß, war von vielen gehört worden. Mit Sicherheit hatten sich ihre Worte wie ein Lauffeuer im Lager verbreitet. „Was geschieht hier?" erkundigte er sich bei den Umstehenden. „Was wollen die Roboter?"
    „Sie bereiten uns für die wöchentliche Dusche vor. Du wirst dich wundern, wie köstiich das Wasser ist, das auf uns herabregnet."
    Fast gleichzeitig drangen aus der sturmdurchtobten Atmosphäre jenseits des Schirms glitzernde Kugeln in das Innere des Lagers vor. Sie besaßen ungefähr einen Durchmesser von fünf Metern, und sie schwebten in rund zwanzig Metern Höhe über den Köpfen der Gefangenen entiang. Sie verteilten sich gleichmäßig über das Gelände mit seiner Dreiecksform. „Eine Desinfektion zur Vermeidung von Krankheiten und Seuchen also", stellte Robbery fest. „Wäre es nicht sinnvoll, wir würden uns getrennt nach Völkern aufstellen?"
    Jemand lachte. Es war Callagher. Der Marsianer schob sich zwischen den Galaktikern hindurch und baute sich vor dem Terraner auf. „Glaubst du wirklich, die Cantaro seien so vornehm, daß sie auf Rassenunterschiede Rücksicht nehmen? Du wirst dein wahres Wunder erleben. Da, es geht schon los. Haltet euch Augen und Nase zu!"
    Alle viertausend Wesen kamen seiner Aufforderung nach. Wie eine Welle setzte sich die Bewegung der Arme fort. Die Blues gaben ein schrilles Fiepen von sich, und Robbery fuhr herum und wandte sich an ihren Sprecher. „Quilygiit, sei still. Macht alle die Augen und den Mund zu." Und etwas leiser fuhr er fort: „Nehmt mich in die Mitte. Bildet ein Zelt über mir, ein Dach. Ich muß das Risiko eingehen, daß die Maßnahme von den Automaten bemerkt wird, aber es hilft nichts. Ich darf mit dem Zeug nicht in Berührüng kommen."
    „Natürlich, selbstverständlich"; zirpte der Apaso. Die langen, dürren Arme der Blues griffen nach ihm und beförderten ihn hastig in ihre Mitte. Die großen Wesen bildeten einen Kreis um ihn und steckten die Tellerköpfe zusammen, so daß sie sich überund untereinander berührten. Sie schufen so ein Dach und nahmen gleichzeitig die Arme über die Köpfe, um das hintere, unbewegliche Augenpaar zu schützen. Sie schlossen ihre Sprech- und Atemöffnungen und harrten der Dinge, die da kamen.
    Die glitzernden Kugeln begannen zu sprühen. Sie schickten einen Vorhang feinster Tröpfchen auf die Gefangenen hinab, und die Flüssigkeit setzte
     
    *
     
    sich überall fest. Sie durchdrang die Kleidung der Wesen und verteilte sich auf ihrer Haut. Sie rann in jede Falte und Ritze des Körpers und desinfizierte alles, was organischen Ursprungs war. Von irgendwoher klangen erste Schreie auf, und Robbery bewegte slch unbehaglich unter dem schützenden Dach. „Laßt euch nichts anmerken. Tut so unauffällig wie nur möglich, solange die Roboter in der Nähe sind."
    „Die Maschinen ziehen ab", zirpte es irgendwo in seiner Nähe. „Sie durchqueren jetzt den Schutzschirm!"
    Erste Tropfen aus den Kleidern der Blues trafen Robbery, und er hielt schützend die Arme über den Kopf und neigte das Gesicht nach unten. Er betrachtete den ausgetrockneten Boden, der nur aus Sand und Dreck bestand. Früher, zu Zeiten des Solaren Imperiums, hatte es hier einen Park gegeben. Heute war es nur noch Wüste, ein von Methan und Ammoniak verseuchter Boden, der auf Dauer mit Sicherheit krank machte. Überall schrien die Galaktiker, daß es genug war. Dennoch sprühten die Kugeln in der Höhe weiter. Es dauerte fünf Minuten, bis sie ihre Tätigkeit einstellten und durch den Schirm verschwanden. Langsam begann das Desinfektionszeug zu trocknen, und die Galaktiker richteten sich auf und öffneten zaghaft Augen und Nasen. Die Schreie im Hintergrund hielten an, und der Terraner verließ das schützende Dach der Blues und sah sich erneut Callagher gegenüber. Der Marsianer traute ihm nicht, das war offensichtlich. „Komm mit", forderte er ihn auf. Robbery folgte ihm in die Nähe einer der Kuppeln. Dort hatte sich eine Gruppe von Topsidern zusammengedrängt. Am Boden liegend hatten sie sich in den Schutz von Arkoniden, Antis ünd Ferronen begeben. Dennoch war einiges von der
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