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148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon
Autoren: Jo Zybell
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Oberster der Garde. Jede zusätzliche Androne und jeder weitere Frekkeuscher wird unser Heer rascher zum fernen Ziel bringen. Holen wir sie uns.«
    Chorr'nizz ließ zweihundert Krieger wecken, ausschließlich solche, die ausgeruht waren, weil sie Reittiere benutzen konnten. Auch einen der beiden Sprechseher nahm der Gelbschwarze mit.
    ***
    Am Ostrand des Erzgebirges, Ende September 2521
    Die um ihn herum saßen, zuckten zusammen, als das akustische Signal ertönte. Die Gespräche an den Feuern verstummten. Grandlord Paacival und der Poruzzenkrieger Edi sprangen auf und zogen ihre Klingen blank. »Was war das?«, fragte der junge Schoosch Attenau. Aus dem Unterholz traten Münges von Coellen und der Poruzzenkrieger Rolando, aus den Baumkronen rund um die Feuer bogen die Wächter das Geäst beiseite und blickten nach unten. Alle Augen richteten sich auf Rulfans Ledertornister, alle lauschten. Wieder und wieder das Signal; es kam aus seinem Inneren.
    Nur der fettleibige Paul-Xaver von Leyden und die Leute aus Marienthal reagierten nicht. Den Bunkerkolonisten waren derartige Geräusche nicht fremd.
    Rulfan griff in seinen Tornister. »Nur die Ruhe!« Er holte das Funkgerät heraus. »Jemand ruft mich. Ich habe euch gesagt, dass es bald so weit sein wird.« Er drückte das Gerät an sein Ohr und nannte seinen Namen. Die Stimme seines Vaters meldete sich. Endlich.
    »Die Operation Harmagedon hat begonnen. Zweiundzwanzigtausend stoßen in mehreren Kampfverbänden zum Kratersee vor.« Sir Leonard hielt sich nicht mit langen Vorreden auf. »Ein großes Insektenheer aus Aachen bildet die Vorhut. Fudoh und die Cyborgs aus Amarillo greifen den Wall vom Pazifik aus an, Crow wird mit fünfhundert Bewaffneten an den Nordrand des Kraters vorstoßen.«
    »Gut so.« Rulfan hatte gar nicht gemerkt, wie er aufgestanden war. »Wir nehmen sie also in die Zange.« Sein schwarzer Lupa-Welpe strich ihm winselnd um die Beine.
    »Und Maddrax? Wo kämpft er?« Es interessierte ihn nicht, wo Drax kämpfte, doch er verbot es sich, geradeheraus nach der Frau an der Seite des Commanders zu fragen.
    »Er wird im Orbit sein. Zusammen mit der Chefin der Cyborgs fliegt er von Amarillo aus zur ISS. Von dort aus wird er das Wetter manipulieren, damit Nebel unsere Truppen vor den Daa'muren so lange wie möglich verbirgt. General Yoshiros Idee.«
    »Ein verwegener Gedanke. Und mein Auftrag?«
    »Die Transportplattformen sind bald bei euch. Zieht dann nach Osten. Spätestens am Ural in der Höhe von Perm werdet ihr auf Blacks Truppen stoßen. Dort werden wir präzisere Befehle ausgeben.«
    »Ich habe verstanden, Vater.« Rulfan wandte sich ab, schwieg ins Funkgerät. Noch wollte er sich nicht verabschieden. Noch brannte ihm eine Frage auf der Zunge.
    »Wir müssen sie überrumpeln«, sagte die Stimme seines Vaters aus dem Funkgerät. »Wir müssen sehr schnell und sehr wirkungsvoll zuschlagen, oder wir werden alle untergehen. Ich wünsch dir Glück, mein Sohn.«
    »Danke.« Rulfan blickte sich um. Fast die Hälfte der hundertachtzig Männer und Frauen seiner kleinen Armee waren mittlerweile zwischen Büschen und Baumstämmen aufgetaucht. Alle beobachteten ihn. Zu seinen Fußen winselte die kleine Lupa. Der Albino ging in die Hocke, mit der Linken nahm er Chira hoch; es war ihm kaum bewusst.
    »Noch Fragen, Rulfan?«
    »Nein, Vater…« Die kleine Lupa drückte ihm die feuchte Schnauze in die Kehle. Genau wie die Männer und Frauen rund um die Feuer und im Wald spürte Chira, was die Stunde geschlagen hatte. »Das heißt, doch…« Er räusperte sich und senkte die Stimme. »An welcher Stelle kämpft Aruula?«
    Sein Vater antwortete nicht sofort. Vielleicht überraschte ihn die Frage, vielleicht schätzte er sie einfach auch nur richtig ein. »Sie wird sich dem Telepathenzirkel anschließen«, sagte er schließlich, »und nach Moskau zurückkehren, wenn alles vorbei ist. Dort will Drax landen.«
    Wenn alles vorbei ist…
    »Verstehe.« Rulfans Stimme war plötzlich belegt. »Leb wohl, Vater. Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch, mein Sohn. Und… und ich war immer sehr, sehr stolz auf dich. Ja, bis auf den heutigen Tag bin ich stolz auf dich.«
    »Danke.« Zwei, drei Atemzüge lang drückte er das Gerät noch ans Ohr. Dann unterbrach er die Verbindung. Den Welpen im Arm stand er auf und blickte in die Runde. »Es ist so weit.« Zuletzt wandte er sich an die Krieger aus Poruzzia, an von Leyden und an den Grandlord. »Haltet nach den Transportern Ausschau
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