Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
geklärt werden. Wir sollten seine Manöver im bevorstehenden Kampf mit besonderer Wachsamkeit beobachten.«
    Nach dem Gespräch stieg Sir Leonard die sechs Stufen zur oberen Konsole hinauf. Aufmerksam betrachtete er die Karte und die Koordinaten der Pfeile. Alle sechs Stunden wurden sie aktualisiert. Noch war die Zangenbewegung der alliierten Kampfverbände, wie sie die Strategie der Operation Harmagedon vorsah, nicht erkennbar.
    Die Sümpfe im Norden des Kratersees zogen seinen Blick an. Sollte Arthur Crow tatsächlich ein Verräter sein? Und wenn – was für einen Vorteil würde ihm ein solcher Verrat bringen?
    Erpressten ihn die Daa'muren mit dem Leben seiner Tochter?
    Gabriel schüttelte den Kopf. Schwer vorstellbar, dass Crow mit einem Feind kooperierte, der zum Äußersten entschlossen war: zur Vernichtung der Erde. Auch Crow und sein Weltrat konnten mittelfristig keinen atomaren Supergau überleben.
    Sir Leonard warf einen Blick auf einen Pfeil am Ostrand des Erzgebirges. Rulfan wartete dort auf neue Befehle und die versprochenen Truppentransporter. Er führte ein Heer aus hundertachtzig Männern und Frauen; zumeist leicht bewaffnet, doch immerhin im Besitz von neun Lasergewehren.
    »Verbinden Sie mich mit meinem Sohn«, sagte der Prime an Captain Tolbert McWednesday gewandt.
    ***
    Riesengebirge, Ende September 2521
    Am dritten Tag erreichten sie den Nordrand einer dicht bewaldeten Berglandschaft. Die vierte, seit das Heer seine Siedlungsgebiete in der Ruinenstadt Aarachne verlassen hatte, oder war es schon der fünfte Gebirgszug? Chorr'nizz hatte die Gebirge nicht gezählt. Auch nicht die Flüsse und Ruinen, die sie in diesen drei Tagen durchquert oder überflogen hatten. Er hätte auch den Namen dieses Gebirges nicht nennen können.
    Zahlen und Namen waren ihm vollkommen gleichgültig. Seine Königin hatte ihm einen Auftrag gegeben, ihm ein Ziel gesetzt, alles andere war nebensächlich.
    »Hier rasten wir für eine Nacht«, klackte Chorr'nizz, der gelbschwarze Insektoide. Zwei schwarze Arme reckte er in die Luft, mit zweien riss er an den Zügeln seiner Androne. Die Kämpfer an seiner Seite und hinter ihm gaben die Botschaft weiter – Zirpen, Zischen, Summen und Krächzen verbreitete sich über das ganze Heer.
    Chorr'nizz landete seine Androne im Wald. Ein Frekkeuscher mit einem Spinnenartigen im Sattel brach durch das Unterholz und hielt sein Reitinsekt neben Chorr'nizz'
    Androne an – Ul'anbar, sein Stellvertreter und Erster Leibgardist der Königin. »Noch nicht einmal der vierte Teil des Weges liegt hinter uns, und du, Chorr'nizz, lässt rasten?«
    »Eben weil der Marsch noch lang ist und die Schlacht schwer sein wird, lasse ich rasten, Ul'anbar.« Der Gelbschwarze wies auf die Krieger, die überall im Wald zwischen den Büschen lagerten oder die Bäume hinaufkletterten. »Viele von ihnen können nicht aus eigener Kraft fliegen, und wir haben zu wenige Reittiere für alle. Vor allem die Läufer sind erschöpft, vor allem sie müssen ruhen und essen.«
    Ul'anbar ließ nicht erkennen, ob ihm Chorr'nizz' Argumente einleuchteten oder nicht. Er zögerte nur einen Augenblick, lenkte sein Reittier dann nach links und befahl den Hauptleuten, ihre Scharen im Wald lagern zu lassen.
    Mehr als zwanzigtausend große und Myriaden kleiner Insektenkämpfer fielen nach und nach über den Mischwald her, durchwühlten den Waldboden nach Gewürm, Larven und kleinen Nagern, schälten die Rinde von den jungen Birken und weideten das Laub von Büschen und aus Baumkronen.
    Tausendfaches Schmatzen, Knacken und Klappern erfüllte den abendlichen Wald.
    Die meisten Kämpfer aus Chorr'nizz' Heer waren nicht viel größer als das vorderste Glied seiner Greifklaue, viele noch kleiner. Nur achttausend etwa erreichten eine Körpergröße von neunzig Zentimetern oder mehr. So massig und hoch gewachsen wie ihr Anführer war allerdings kaum einer im Heer der Königin von Aarachne. Chorr'nizz überragte auch die meisten Humanoiden, denen er bisher begegnet war.
    Zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit – bis auf ein paar Dutzend Wächter schlief das Heer – kehrte einer der Spähertrupps zurück, die Ul'anbar ausgesandt hatte. Die Kundschafter berichteten von einer großen Horde Humanoider mit Frekkeuschern und Andronen. Die Horde lagerte angeblich ein paar Kilometer östlich des Gebirges.
    »Andronen und Frekkeuscher«, sagte Ul'anbar nachdenklich. »Sind das nicht genau die Transportmittel, die wir brauchen?«
    »So ist es,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher