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148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas

148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas

Titel: 148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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Minute später verschwanden auch die
Kleider, die er bisher getragen hatte, und die Leiche des Museumsdirektors in
dem Kübel.
    Erneut drei Minuten später hatte die Säure
ihr Zerstörungswerk vollendet.
    Satanas kippte den Kübel um, und die
inzwischen noch schmutziger aussehende Brühe ergoß sich mit einem Schwall über
den steinigen Kellerboden, wo sie versickerte.
    Satanas hatte die Taschenlampe an sich
genommen und nickte Nosferata zu.
    »Beginnen wir unseren gemeinsamen Lebensweg,
meine Liebe«, sagte er spöttisch mit der Stimme des toten Museumsdirektors.
»Ich hoffe auf eine gute und langdauernde Partnerschaft. Sei meine Blut-Lady,
Nosferata! Wir werden bestimmt einige aufregende Abenteuer miteinander haben.
Höhepunkt unserer Partnerschaft wird die Vernichtung des Mannes sein, der mir
bisher einige recht ansehnliche Wespenstiche beigebracht hat: X-RAY-1. Und die
ganze Brut, die er um sich geschart hat, soll ebenfalls ins Gras beißen. Machen
wir uns auf den Weg .«
    Die Augen dieser äußerlich so ungleich
Aussehenden begegneten sich.
    Hier Dr. Satanas mit dem frischen, gesunden
Antlitz eines lebensvollen Mannes, dort die bleiche ausgemergelte Gestalt, die
ihn. um Haupteslänge überragte, und an der alles in die Länge gezogen zu sein
schien. In dem schwarzen, zerschlissenen Gewand, das bis über ihre Knöchel
reichte, wirkte sie besonders dürr und hager. Sie war dem zu Staub zerfallenen
Nosferatu so ähnlich, daß man meinen konnte, sie wäre eine Zwillingsschwester
von ihm.
    Lang und sehnig waren ihre Finger, denen
etwas Spinnenartiges anhaftete, und die Nägel daran waren lang, gekrümmt und
scharf wie Raubtierkrallen.
    »Wir sehen uns äußerlich nicht ähnlich«,
murmelte Satanas/Kadens. »Aber wir denken und fühlen das gleiche, wir dienen
dem gleichen Herrn. Die Hölle ist unser beider Reich, und deshalb werden unsere
Wege auch die gleichen sein .«
    Er sprach sehr langsam. Er redete flämisch,
wie Frederik Kadens. Er hätte auch Rumänisch, Deutsch oder Englisch sprechen
können. Er beherrschte alle diese Sprachen. Und Nosferata beherrschte sie
ebenfalls.
    Sie neigte langsam den spitzen Schädel mit
dem schütteren Haar. Um ihre Lippen spielte das gleiche teuflische Lächeln, wie
Dr. Satanas zu lächeln pflegte, wenn er eine neue Untat ausheckte, und wenn es
darum ging, seine Opfer in die Pfanne zu hauen.
    »Du bist schwach ... noch«, berichtigte er
sich. »Aber du wirst ganz schnell deine alte Kraft und damit auch deine alten
Fähigkeiten zurückgewinnen. Blut ist dein Leben, und ich will, daß du lebst...«
    Er ging ihr voraus, stieg auf den Sprossen
der Leiter nach oben und eilte dann zum Ausgang des Abbruchgebäudes, um einen
Blick in die regnerische Nacht zu werfen.
    Alles ringsum war still und dunkel.
    Lautlos wie ein Schatten tauchte gleich
darauf hinter ihm Nosferata auf. Sie atmete schwach und kaum hörbar. Sie schien
über dem Schutt und den Steinen zu schweben, kaum den Boden zu berühren, so daß
sich kein Steinchen in Bewegung setzte.
    Die Luft war rein. Sie konnten das
Abbruchgebäude verlassen.
    Sie schlichen im Schutz der Dunkelheit am
Bretterzaun entlang und bogen dann in eine finstere Gasse ein, wo die
handtuchschmalen Häuser dicht standen. Nirgends hinter den Fenstern brannte
Licht.
    Satanas hielt nicht nur nach Menschen
Ausschau, sondern auch nach etwas anderem. Er kicherte teuflisch, als er sah,
daß sich bereits die Auswirkungen von Nosferatas Rückkehr zeigten.
    »Ratten, meine Liebe !« murmelte er zufrieden. »Da, neben dem Zaun ..., hier vorn vor dem Hauseingang
..., dort in der Gosse sammeln sie sich . ..
Wunderbare Geschöpfe. Sie spüren deine Nähe und kommen, um dich zu begrüßen . ..«
    So sah es in der Tat aus.
    Die großen Tiere huschten heran, umringten
sie und strichen um die Beine der spindeldürren Frau, aus deren Kehle ein
gurrendes, seltsam verführerisch klingendes Lachen kam.
    »Ja, meine Lieben«, wisperte sie und bückte
sich, um einige der Ratten zu streicheln. »Ich werde auch euch nicht vergessen
... Bald werdet ihr mehr zu fressen haben ... als je zuvor ... ihr werdet euch
wieder wohlfühlen in dieser Stadt... Die Pest wird kommen und euch eine reiche
Ernte bescheren .«
     
    *
     
    Die Ratten begleiteten sie bis zum Ende der
Straße. Und es wurden immer mehr. Sie kamen aus der Kanalisation, aus
Kellerlöchern, Schuppen und tausend anderen Verstecken. Sie liefen in aller
Hast an den Grachten entlang und eilten über die Deiche, um sich dem
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