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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge
Autoren: A.F.Morland
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konnte.
    Sie setzte sich wieder in den Rollstuhl und kehrte ans Fenster zurück.
    Mit dem Fernglas sah sie sich die unheimliche Villa sehr genau an. Jedes Fenster nahm sie unter die Lupe, hoffend, daß sich hinter dem schmutzigen Glas wieder jemand blicken ließ, doch es zeigte sich niemand.
    Das alte Haus wirkte so ausgestorben wie eh und je.
    Estelle nahm die Mauer in Augenschein und entdeckte einen Baum mit dicken Ästen, die über die Mauer ragten.
    Dort würde es für sie am leichtesten sein, hinüberzukommen.
    Das Mädchen setzte das Fernglas ab und fuhr zum Schreibtisch. Sie hob die Schreibplatte hoch und suchte nach einem Zettel, der groß genug für ihre Nachricht war.
    Er durfte nicht übersehen werden.
    Mutter würde aus allen Wolken fallen, wenn sie ihn fand.
    Sie würde hinunterstürzen und Dad benachrichtigen. Er trug so ein kleines Funkgerät bei sich. Sobald es piepste, begab er sich zum nächsten Telefon und rief zu Hause an.
    Wo immer er sich gerade befand, er würde umkehren und auf dem schnellsten Weg nach Hause kommen, und kurz darauf würde er mit Mutter drüben erscheinen.
    Vielleicht würden sie auch gleich die Polizei mitbringen.
    Estelle war jede Hilfe recht, die sie bekam. Sie wußte, daß das, was sie vorhatte, gefährlich war. Sobald sich der Zwerg entdeckt sah, würde er sie nicht mehr fortlassen.
    Vielleicht würde er wieder zu diesem kleinen, brennenden Ungeheuer werden und auch sie zu töten versuchen. Obwohl sie sich dieser Gefahr bewußt war, hielt sie an ihrem Entschluß fest Sie würde das Geheimnis dieser unheimlichen Villa aufdecken. Durch sie würde bekannt werden, was der Zwerg getan hatte. Vielleicht würde ihr Name bald in allen Zeitungen stehen.
    »Gelähmtes Mädchen deckt grausames Verbrechen auf!« – »Estelle Albernathy entlarvt kleines Ungeheuer!«
    – »Mörderzwerg durch mutiges Mädchen gefaßt!« So und ähnlich konnten die Schlagzeilen lauten. Dann würden Vater und Mutter mächtig stolz sein auf sie.
    Sie nahm einen schwarzen Faserschreiber in die Hand, überlegte kurz und schrieb dann mit dicken Buchstaben auf das große Blatt: »Da mir niemand glaubt, bin ich gezwungen, zu beweisen, daß ich die Wahrheit gesagt habe. Zu diesem Zweck habe ich mich in die unheimliche Villa begeben, um nach dem Ermordeten und nach dem Zwerg zu suchen. Ihr findet mich dort. – Estelle.«
    ***
    Ich bekam eine Gänsehaut. Dieses hohntriefende Gelächter ging mir durch Mark und Bein. Es hörte sich schaurig an. Der Anrufer war mit Sicherheit kein gewöhnlicher Verbrecher, der sich Cruv geschnappt hatte, um Tucker Peckinpah um eine größere Summe Geldes zu erleichtern.
    Dieses Lachen schien direkt aus der Hölle zu kommen.
    Der Industrielle warf mir einen nervösen Blick zu. »Hallo! Hallo, wer ist da?«
    Das Lachen brach ab. »Vermißt du nichts?« fragte der Anrufer spöttisch. »Etwas Häßliches, Kleines. Ein Wesen aus einer andern Welt.«
    »Cruv!« preßte Tucker Peckinpah aufgeregt hervor.
    »Sehr richtig. Cruv.«
    »Wo ist er?«
    »Der Gnom von der Prä-Welt Coor befindet sich bei mir! Willst du wissen, wie ich heiße? Mein Name ist Lenroc.«
    Der Dämon lachte wieder. »Ja, Lenroc. Da staunst du, was? Hat Tony Ballard dir erzählt, ich wäre vernichtet? Er hat dich belogen, Peckinpah. Ich lebe noch. Die Wunde, die mir Metal zufügte, ist verheilt. Es geht mir gut. Ich bin noch stärker geworden, und ich werde zum vernichtenden Schlag gegen euch alle ausholen. Cruvs Verschwinden war der Anfang.«
    »Was hast du mit ihm vor?« fragte Tucker Peckinpah mit belegter Stimme.
    »Er ist dein Leibwächter. Man sollte meinen, es wäre nicht so einfach, ihn auszuschalten, aber es war kinderleicht. Scheint nicht viel los zu sein mit deinem Leibwächter, Peckinpah.«
    »Was muß ich tun, um Cruv wiederzubekommen? Welche Bedingungen muß ich erfüllen?«
    »Keine. Ihr bekommt Cruv nicht wieder. Ihr habt ihn verloren.« Lenroc lachte schadenfroh. »Du hättest auf deinen Leibwächter besser aufpassen müssen.«
    »Cruv hat dir nichts getan.«
    »Er ist ein Feind der Hölle, also ist er auch mein Feind!«
    sagte Lenroc hart. »Ich werde ihn dafür bestrafen, daß er auf der falschen Seite stand.«
    »Wohin hast du ihn gebracht? Zu Sammeh?«
    »Noch nicht, aber er wird Sammeh kennenlernen«, antwortete Lenroc.
    »Wie hast du es geschafft, zu überleben?«
    »Ich bin eben stärker, als Tony Ballard und dieser Verräter Metal angenommen haben. Ihr wollt Cruv wiederhaben. Ihr bekommt ihn
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