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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge
Autoren: A.F.Morland
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sich überhaupt nichts. Völlig ausgestorben ist das Grundstück, wie immer.«
    »Hast du etwas anderes erwartet?« fragte Amy Albernathy.
    Der Mann setzte das Glas ab. »Wie groß war der Zwerg, Estelle? Etwa einen Meter? Etwas größer?«
    »Er war ziemlich klein.«
    »Na schön, er war ziemlich klein, aber er hat einen Mann umgebracht, der wahrscheinlich doppelt so groß war wie er, und anschließend hat er ihn über die Mauer befördert – was für ihn ein Ding der Unmöglichkeit sein müßte – und ist mit seinem Opfer in der Villa verschwunden.«
    »Genauso war es.«
    »Jetzt hör mir mal zu, Estelle«, sagte Harry Albernathy in strengem Ton. »Ich weiß nicht, was du gesehen hast und warum du auf die Idee kommst, uns diesen haarsträubenden Blödsinn zu erzählen. Ich weiß nur, daß ich so etwas Verrücktes nie wieder von dir hören will, haben wir uns verstanden?«
    »Jedes Wort, das ich gesagt habe, stimmt. Ich lüge nicht. Ich habe euch noch nie belogen, das wißt ihr.«
    »Nun, einmal ist immer das erstemal«, sagte der Vater grimmig.
    »Geht hinaus!« verlangte das Mädchen mit Tränen in den Augen.
    »Ich werde Dr. Pattic anrufen«, sagte Amy.
    »Ich brauche keinen Arzt. Ich bin gesund!« schrie Estelle.
    »Verlaßt mein Zimmer – bitte! Ich möchte allein sein!«
    Harry Albernathy nickte seiner Frau zu. Sie verließen den Raum und schlossen die Tür. Draußen sagte Amy: »Wenn du nur einmal auf mich hören würdest. Du erziehst das Kind viel zu freizügig. Nun siehst du, wozu das führt.«
    Estelle fuhr zum Bett und stemmte sich aus dem Rollstuhl hoch, nachdem sie die Räder blockiert hatte. Sie ließ sich auf das Bett fallen und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten.
    Es waren Zornestränen.
    ***
    Ich hatte den Tag gut gelaunt und voller Optimismus begonnen, war zuversichtlich gewesen, daß wir Cardia, der Seelenlosen, irgendwie helfen konnten, hatte mit meiner Freundin Vicky Bonney ein opulentes Frühstück eingenommen – und plötzlich war die kalte Dusche gekommen.
    Tucker Peckinpahs Anruf.
    Der Industrielle teilte mir mit, daß Cruv verschwunden war.
    Ich verließ unverzüglich mein Haus und holte meinen schwarzen Cover aus der Garage.
    Nervös durchquerte ich die Stadt.
    Als ich bei Peckinpah eintraf, öffnete er mir mit sorgenverhangenem Blick.
    »Tony.«
    »Partner.«
    »Kommen Sie herein.«
    »Hat sich Cruv inzwischen gemeldet?«
    »Nein, Tony«, sagte der Industrielle, der mich, den Privatdetektiv, auf Dauer engagiert hatte. Wir begaben uns in den großzügigen, dekorativ mit teuren Möbeln ausgestatteten Living-room, und Peckinpah bot mir Platz an. »Pernod?« fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ist noch zu früh dafür. Was ist passiert?«
    »Cruv verließ das Haus, um seinen Morgenspaziergang zu machen. Ich hätte um halb 10 Uhr einen Termin in Clerkenwell gehabt. Cruv wollte mich dorthin begleiten. Er sagte, er würde rechtzeitig nach Hause kommen. Sie kennen ihn. Wenn er so etwas verspricht, kann man sich darauf verlassen. Aber er kam nicht heim, und er rief nicht an, um mir zu sagen, daß es später werden würde oder daß er verhindert sei. Nichts, Tony, kein Lebenszeichen.«
    »Dann muß ihm etwas zugestoßen sein.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagt Tucker Peckinpah und zog nervös an seiner dicken Zigarre. Er nebelte sich völlig ein, blaue Rauchschlieren umtanzten ihn. »Ich habe den Termin abgesagt.«
    »Eine wichtige Sache?«
    »Nicht so wichtig wie Cruv. Ich werde vermutlich ein paar hunderttausend Pfund verlieren, aber jeder finanzielle Verlust ist zu verschmerzen.«
    »Was befürchten Sie?« fragte ich. »Einen Verkehrsunfall?«
    »In diesem Fall hätte ich längst Nachricht von der Polizei. Nein, Tony, unserem kleinen Freund muß etwas anderes zugestoßen sein.«
    »Wissen Sie, was mein erster Gedanke war, als Sie mich anriefen? Daß Lenroc dahintersteckt.«
    »Aber Lenroc ist vernichtet«, sagte der Industrielle.
    »Er hat es auf kleinwüchsige Wesen abgesehen. Den Grund dafür kennen wir nicht. Er hat sich auch Sammeh, Cardias Sohn geholt.«
    »Den Sie finden müßten, damit die Hellseherin am Leben bleibt«, sagte Tucker Peckinpah. »Nach Lenrocs Tod sehe ich keine Möglichkeit, das zu schaffen. Cardia wird sterben.«
    »Sie darf nicht sterben!« sagte ich energisch. »Wir brauchen sie. Sie kann uns ein Zeittor zeigen, durch das wir auf die Silberwelt gelangen. Wie Sie wissen, hat Asmodis einen Höllensturm geschickt, der die Silberwelt zerstörte, aber
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