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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes
Autoren: Unbekannt
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wird alles gut", sagte eine der Frauen mit leuchtenden Augen.
    Donan Cruish nahm sich die Zeit, mit einigen der Männer und Frauen zu sprechen, um ihnen Mut zu machen. „Hier sind wir sicher", betonte er immer wieder. „Man wird nichts gegen uns unternehmen, solange wir in der Nähe der hochsensiblen Anlagen sind, die uns umgeben."
    Dorta Mara, Coraph Phlamusson und Lorget Ya hielten sich zurück und beteiligten sich nicht an den Gesprächen. Die Menge interessierte sich nur für den Leader, von dessen Entscheidungen ihr weiteres Schicksal abhing. Die Historikerin blickte Donan Cruish nachdenklich an, als sie die Halle endlich verließen und in einen kleineren Raum gingen, der als Informationszentrum gedient haben mochte. Die Monitorschirme der Inter- und Telekorne waren dunkel. Auf einem Arbeitstisch lagen Berge von Papieren mit Plänen der Klon-Fabrik. „Es genügt dir hoffentlich, wenn die anderen dich respektvoll behandeln", sagte sie ironisch. „Ich muß das doch nicht auch noch tun - oder?"
    Er lachte und legte ihr den Arm um die Schulter. „Natürlich nicht, Dorta", beruhigte er sie. „Hauptsache, du verlangst es nicht von mir."
    Der kleine Lorget Ya verließ den Raum für einen kurzen Moment und kehrte dann mit vier Männern und zwei Frauen zurück. Sie begrüßten den Leader, indem sie ihn freundschaftlich umarmten.
    Dorta Mara ließ sich in einen der Sessel sinken. „Ich fürchte, es dauert noch Stunden, bis wir mit der Arbeit beginnen können", seufzte sie. „Bis dahin ist er mit Begrüßungen beschäftigt."
    Coraph Phlamusson rückte. „Du könntest durchaus recht haben", sagte er, während er sich neben sie setzte. „Aber danach stehen alle wie ein Mann hinf er ihm, und wir verlieren keine Zeit mehr mit Diskussionen. Wart's nur ab. Du wirst sehen, daß er sehr bald zu handeln beginnt, und dann bleibt uns kaum noch Zeit zum Luftholen."
    „Schwätzer", murmelte die Historikerin. Sie glaubte ihm kein Wort.
    Donan Cruish ließ sich näher über die Ereignisse der letzten Tage informieren. Er erfuhr, daß die mit dem Cantaro-Raumschiff gekommenen Klon-Siganesen mit gnadenloser Härie vorgegangen und ohne zu zögern getötet hatten, wo es ihnen möglich gewesen war.
    Plötzlich wurde es still im Raum. „Was ist los?" flüsterte Dorta Mara. „Ein Klon-Siganese", wisperte Coraph Phlamusson, der aufgestanden war. „Er ist gerade hereingekommen."
    Sie erhob sich aus ihrem Sessel, um über die Köpfe der anderen hinwegsehen zu können. Sie fühlte, wie es ihr beim Anblick des Klon-Siganesen kalt über den Rücken lief. Der Mann war klein und gedrungen.
    Sein Kopf war unförmig groß und hatte eine weit vorspringende Stirn über einer geradezu winzigen Nase. Seine Lippen waren dick und aufgeworfen. Sein linkes Bein war offenbar kürzer als das rechte, denn er hinkte bei jedem Schritt.
    Doch dieses äußere Erscheinungsbild war es nicht, was sie so erschreckte. Es waren die Augen, die ihr mißfielen. Sie lagen tief in den Höhlen, und sie waren ständig in Bewegung, so daß es schien, als könne sich der Klon-Siganese nicht auf eine der Personen konzentrieren, die im Raum waren.
    Diesem Mann würde ich niemals vertrauen, dachte sie. Er ist hinterhältig. „Wer ist das?" fragte sie. „Ud", antwortete Coraph Phlamusson. „Er hat schon viel für uns getan. Er ist nicht besonders sympathisch, aber er haßt die Cantaro wie die Pest. Er würde sich eher zerreißen lassen, als uns an sie zu verraten."
    „Hoffentlich stimmt das auch."
    Sie beobachtete, wie Donan Cruish den Mann begrüßte. Ud reichte dem Leader die Hand, blickte ihn jedoch nicht an, sondern senkte den Kopf, als scheue er sich, ihm sein Gesicht zu zeigen. „Ich habe eine wichtige Nachricht für euch", sagte Ud. Er sprach so laut, daß ihn alle im Raum verstehen konnten. „Ein hoher Offizier der Cantaro kommt hierher. Es ist der Stratege Drenshoor. Er nähert sich Siga mit einem 60-Meter-Buckelschiff CYPRO."
    Er hob den Kopf und lächelte. Dabei entblößte er vier breite, gelbe Zähne, die seinen ganzen Mund füllten. Sie sahen aus, wie die gegeneinander geschobenen Beißzangen bestimmter Insekten. Ihr Anblick schien viele zu irritieren oder abzustoßen. Dorta Mara fiel auf, daß einige die Blicke abwandten. „Drenshoor kommt mit dem Auftrag, den >Aufstand der grünen Zwerge<, wie man unseren Kampf nennt, zu beenden", fügte Ud hinzu. „Das zwingt mich zu einer Entscheidung", sagte Donan Cruish. Er schien die Meldung des Klon-Siganesen
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