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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes
Autoren: Unbekannt
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empfahl sie ihm.
    Er wandte sich schmunzelnd ab. Auf den Bildschirmen war zu sehen, daß sie das Innere der Schleuse erreicht hatten. Das Außenschott hatte sich bereits geschlossen, und die Pumpen nahmen ihre Arbeit auf. Das U-Boot setzte auf, und die Syntronik schaltete die Antriebssysteme ab. Zwei Minuten später öffnete sich das Luk, und Donan Cruish kletterte hinaus.
    Auf einem Steg standen zwei Männer, die ihm zur Begrüßung die Arme entgegenstreckten. Sie waren überrascht, ihn zu sehen. In ihrer Freude kamen sie auf das Boot und kletterten zum Turm hoch. „Wir hatten dich schon verlorengegeben, nachdem wir so lange nichts von dir gehört hatten", sagten sie wie aus einem Mund. „Du wirst schon sehnsüchtig erwartet", sagte einer von ihnen. „Wir brauchen deine Hilfe", fügte der andere hinzu. „Die Lage ist alles andere als gut."
    Sie halfen Dorta Mara aus dern Luk und kehrten mit ihr zusammen zum Steg zurück. „Was ist passiert?" fragte Donan Cruish und erklärte, daß er einige Tage ohne jeden Kontakt zur Außenwelt gewesen war, und daher über allzu wenige Inforrnationen verfügte.
    Die beiden Männer antworteten noch nicht sofort. Sie stellten sich Dorta Mara vor, von der sie schon viel gehört hatten. „Ich habe nicht gewußt, daß es dich wirklich gibt", bemerkte Coraph Phlamusson, ein schlanker, hochgewachsener Mann von fast 13 Zentimetern. Er hatte schütteres, graues Haar, das ihm schlaff in die Stirn fiel. Dorta Mara empfand als unangenehm, daß er so langsam sprach, als müsse er sich jedes Wort genau überlegen. „Aber wir sind froh, daß du nicht nur eine Legende bist", fügte der Mann hinzu, der sich ihr als Lorget Ya bekannt gemacht hatte. Er war noch nicht einmal 8 Zentimeter groß und trug hochhackige Stiefel, um sich ein bißchen größer zu machen. Er unterstrich seine Worte mit ruckartigen Bewegungen seines Oberkörpers. Auf den ersten Blick machte er den Eindruck eines nicht besonders selbstsicheren Mannes, der sich vergeblich bemühte, aus dem Schatten seines Begleiters herauszutreten. Doch Dorta Mara entging das listige Funkeln seiner Augen keineswegs. Sie erkannte, daß Lorget Ya ein Mann war, der sehr wohl wußte, was er zu tun hatte. „Seit genau vier Stunden haben wir keinen Kontakt mehr zu unseren Mittelsleuten", berichtete er. „Wir haben viel Freunde unter den Klon-Siganesen. Wir konnten uns immer auf sie verlassen, aber plötzlich herrscht Funkstille."
    „Vielleicht waren sie docb. nicht so zuverlässig, wie ihr geglaubt habt", sagte Dorta Mara. „Nein. An ihrer Loyalität gibt es keinen Zweifel", betonte Coraph Phlamusson. „Einige dieser Männer und Frauen haben ihr Leben für uns riskiert."
    „Wir haben in den letzten Tagen zahllose Flüchtlinge aufgenommen", erklärte der kleine Lorget Ya. „Mit euch sind wir 308 Personen, und ich glaube nicht, daß noch mehr kommen werden."
    „Wenn wir alle Informationen zusammenfassen, die wir einholen konnten, dann müssen wir davon ausgehen, daß es die letzten frei geborenen Siganesen sind. Alle anderen, die es noch gibt, sind in der Retorte entstanden", fügte Coraph Phlamusson hinzu. Ein wenig hilflos hob er die Hände und ließ sie wieder fallen. „Wir haben Schwierigkeiten, diese Siganesen einzuordnen. Da die meisten von ihnen deformiert sind, sind viele von uns nicht bereit, sie als Siganesen anzuerkennen."
    „Sie vermuten geistige und moralische Deformationen, die von den Cantaro gezielt herbeigeführt worden sind, um die Klone zu absolut treuen Sklaven zu machen. Zu Bio-Robotern."
    „Wir wollen uns nicht mit dieser Frage befassen", wehrte Cruish ab. „Jedenfalls jetzt nicht. Wir müssen klären, was sich verändert hat. Ist der Paladin-Roboter einsatzbereit?"
    „Du kannst jederzeit damit starten, wenn du willst", antwortete Lorget Ya.
     
    *
     
    fDurch eine Sicherheitsschleuse, die mit doppelten Panzerschotten versehen waren, gingen sie in einen langgestreckten Raum. Hier hielten sich wenigstens zweihundert Männer, Frauen und Kinder auf. Die meisten von ihnen lagen auf dem Boden. Ihnen allen war anzusehen, daß sie große Strapazen hinter sich hatten. Viele schliefen, doch sie kamen rasch hoch, als einige der Männer Donan Cruish erkannten und seinen Namen riefen. Plötzlich schien ein Ruck durch die Menge zu gehen. Einige Frauen näherten sich dem Kommandanten, um ihn zu begrüßen. Sie lachten vor Freude, und viele schienen allein durch die Ankunft Donan Cruishs neue Hoffnungen zu gewinnen. „Jetzt
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