Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1478 - Tiefsee-Schrecken

1478 - Tiefsee-Schrecken

Titel: 1478 - Tiefsee-Schrecken
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Ansonsten ist er völlig normal.«
    »Und ist wahrscheinlich zu Hause?«
    »Kann sein.«
    Ich wechselte das Thema. »Die Mitarbeiter der Zeitungen machen einen ziemlichen Wirbel um die Sache.«
    »Ja, das tun sie.« Das Gesicht des Kollegen verzog sich grimmig.
    »Und jetzt wärmen sie natürlich die alten Geschichten auf. Ich kann die Leute auch nicht daran hindern.«
    »Dann ist die Geschichte doch bekannt.«
    »Hier hat jeder noch so kleine Geheimnisse aus der Vergangenheit zu bieten.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Okay, und wie geht es weiter? Wollen Sie sich reinhängen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Mich hat nur dieser Fund interessiert. Ein so altes Skelett wird ja nicht alle Tage angeschwemmt.«
    Tom Bush grinste mich an. »Soll ich Ihnen das glauben?«
    »Das überlasse ich Ihnen.«
    »Darf ich Sie denn fragen, warum Sie hier sind?«
    »Dürfen Sie. Ich habe eine Bekannte besucht. Sie ist Tierärztin hier in Dundee. Von dem Fund las ich heute Morgen in der Zeitung. Na ja, da siegte eben meine Neugierde.«
    »Kann ich sogar verstehen.«
    »Eben.«
    Kollege Bush hob die Schultern. »Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen, Mr. Sinclair. Und eine Tat aufzuklären, die so lange zurückliegt, das ist verdammt nicht einfach. Wenn es überhaupt eine Mordtat war, was ich nicht glaube. Die Insel ist damals einfach vom Meer verschluckt worden, das ist alles.«
    »Ja, so sehe ich das auch.«
    »Und was haben Sie vor?«
    »Ich werde wieder fahren.«
    »Sehr gut. Nach London?«
    »Dorthin etwas später«, erklärte ich lächelnd. »Es kann sein, dass ich mir den Ort mal in natura anschaue, wo man das angeschwemmte Skelett fand.«
    »Da brauchen Sie nicht lange zu suchen. Der Strandabschnitt ist nicht sehr breit und lang. Wenn Sie in Broughty Ferry sind, sehen Sie schon die Dünen.«
    »Danke für die Auskünfte.«
    »Keine Ursache.« Tom Bush erhob sich ebenso wie ich. »Und sollten Sie durch Zufall etwas herausbekommen, dass lassen Sie mich und den Historiker es wissen. Oder die Heimatforscher, die sich sehr für die Vergangenheit dieser Gegend interessieren.«
    »Ich werde daran denken, Kollege.« Verabschiedet wurde ich mit einem breiten Lächeln und einem kräftigen Händedruck.
    Mich hätte interessiert, was dieser Tom Bush wirklich dachte, doch das Lesen der Gedanken war mir unmöglich. Vielleicht war das auch besser so…
    ***
    Der Weg nach Broughty Ferry war nicht schwer zu finden. Ich musste nicht mal das Navigationssystem einschalten. Ich hielt mich in Richtung Osten, um die dort liegenden Vorstädte zu erreichen, denn da begannen die sandigen Strandabschnitte.
    Ich hatte lange überlegt, ob ich Maxine Wells anrufen und ihr Bescheid geben sollte. Doch ich hatte davon Abstand genommen und auch das Handy abgestellt. Sie hatte in der letzten Zeit genug Probleme gehabt, wovon ich in der vergangenen Nacht allerdings nichts bemerkt hatte. Da war sie froh gewesen, mal Mensch sein zu können. Sie und Carlotta sollten ihre Ruhe haben, obwohl ihnen das auch nicht gefallen würde.
    Diesen Orson Keene zu finden würde für mich kein Problem sein.
    In einem kleinen Ort kannte jeder jeden, und als ich in dieses Küstenkaff hineinfuhr, erinnerte nichts mehr an eine große Stadt, wie sie Dundee war.
    Zur rechten Hand lag das Meer. Von fast jeder Stelle aus hatte ich einen Blick auf den Firth of Tay. Es waren einige Schiffe zu sehen, und hier, recht nahe an der Mündung ins Meer, bewegte sich das Wasser schon stärker.
    Es gab einen kleinen Hafen, in den ich den Landrover hineinlenkte. Einen freien Parkplatz fand ich dort, wo die Sicht auf die vertäuten Boote frei war.
    Keine großen Schiffe. Den Umfangen und Aufbauten nach zu urteilen, handelte es sich um Fischerboote, aber auch einige kleinere Motorboote schaukelten auf den Wellen.
    Geschäfte gab es ebenfalls in der Nähe und eine vorn offene Fischbude, wo man sich den frischen Lachs braten lassen oder ihn auch geräuchert essen konnte.
    Der Mann hinter dem Grill langweilte sich im Moment. Er hatte die Hände vor der Brust verschränkt und nahm den Zigarettenstummel aus dem Mund, den er zu Boden warf und zertrat.
    »Sie sind fremd hier«, begrüßte er mich.
    »Stimmt.«
    »Dann sollten Sie den geräucherten und den frisch gebratenen Lachs probieren.«
    Ich schaute auf seine Grillstelle und legte dabei die Stirn in Falten.
    »Tut mir leid, aber einen so großen Hunger habe ich nicht. Aber der geräucherte Fisch lacht mich an.«
    »Ein Sandwich?«
    »Gute
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher