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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin
Autoren: Unbekannt
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des Ingkoom-Imperiums getragen wurden.
    Der andere Hominide in ihrer Mitte war nicht nur kleiner und massiver von Statur, sondern auch anders gekleidet. Er trug eine silbrig schimmernde Raumkombination, wie sie meist von den Galaktikern getragen wurde, die aus der sogenannten Milchstraße nach Hangay kamen. „Meinst du, daß sich das Wertvolle, das die Hauri suchen, unter diesen Trümmern verbirgt?" fragte Shen-Dong zweifelnd. „Sie jedenfalls meinen es offenbar", gab Aro zurück. „Und was meinst du dazu, daß die Hauri einen gefangenen Galaktiker auf ihre Suche mitgenommen haben?"
    „Vielleicht kennt er das Versteck", vermutete die Kartanin. „Das ist wahrscheinlich", erwiderte Aro. „Von ihm müssen die Hauri die betreffende Information haben.
    Wenn sie ihm trauten, hätten sie ihn allerdings nicht mitnehmen müssen. Anscheinend befürchten sie, er wolle sie hintergehen - und vielleicht versucht er das auch. Shen-Dong, ich muß unbedingt an ihn herankommen und ihn dazu bringen, mir zu verraten, hinter was die Hauri her sind und wo es sich wirklich befindet!"
    Die Augen der Kartanin funkelten. „Dann müssen wir zuerst die Hauri töten."
    „Nein!" widersprach die Planta. „Denkst du etwa, das schaffen wir nicht, obwohl wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben?" spottete Shen-Dong provozierend. „Unsinn!" wies Aro To Morre sie scharf zurecht. „Aber es könnte einem von ihnen dennoch gelingen, den Galaktiker umzubringen - und ein Toter verrät nichts mehr. Wir müssen uns in die Nähe der Hauri schleichen und sie beobachten, ohne daß sie uns entdekken - und in einem günstigen Augenblick müssen wir uns den Galaktiker schnappen."
    „Es gibt etwas, das es uns erleichtern wird, Kontakt mit dem Gefangenen aufzunehmen, ohne daß seine Bewacher etwas davon merken", erklärte Xaador. „Was ist das?" fragte die Planta mit erwachendem Jagdfieber. „Es sind nur die Nebeneffekte von etwas Größerem", erwiderte der Nakk vage. „Die Hauri sind so blind dafür wie ihr, aber ich sehe sie. Wenn ihr mir folgt, werdet ihr mit dem Gefangenen sprechen können."
    „Der Kerl ist verrückt geworden", stellte Shen-Dong fest. „Er kann zwar in den Hyperaum hineinsehen, aber er kann deswegen nicht einfach durch den Hyperraum wandern - und schon gar nicht könnten wir ihm dorthin folgen."
    Die Fleischwülste, in die die Augen der Planta eingebettet waren, zuckten, während Aro die Kartanin prüfend musterte. Mit innerlicher Genugtuung stellte sie fest, daß Shen-Dong sich vor dem Unbekannten und Unbegreiflichen fürchtete, obwohl ihr das wahrscheinlich gar nicht bewußt wurde.
    Ihr war die ganze Sache auch nicht geheuer, aber sie konnte es sich nicht leisten, Zweifel an ihrer Unfehlbarkeit aufkommen zu lassen. Ihre Machtposition wäre geschwächt worden. „Einmal ist immer das erste Mal", erklärte sie deshalb. „Xaador, führe uns zu dem Gefangenen!"
    Als der Nakk sich in Bewegung setzte, packte sie ihre Waffe fester und folgte ihm in geringer Entfernung.
    Nach ein paar Schritten zeigte ihr ein Blick zurück, daß die Kartanin mithielt. Ihr Gesicht wirkte grimmig.
    Die Furcht schien von ihr abgefallen zu sein.
    Mein Mut hat sich auf sie übertragen! dachte die Planta voller Genugtuung.
     
    *
     
    Von einem Augenblick zum anderen war der Nebel da. Die dünnen weißen Schleier lagen beinahe unbewegt zwischen den Trümmerbrocken, von denen viele höher waren als die zweieinhalb Meter große Planta.
    Aro To Morre blickte unwillkürlich in den Himmel, als erwarte sie, daß sich auch dort etwas verändert hatte. Doch erwar so rostrot wie immer. Oder doch nicht?
    Der Piratin schien es, als hätte sich seine Färbung gegenüber sonst ein wenig aufgehellt. Das mochte aber einfach daran liegen, daß die Jäonne Charif greller leuchtete als sonst.
    Aber eine Sonne konnte nicht von einem Moment zum anderen ihren Spektraltyp wechseln!
    Aro spürte, wie ihre Hände, die die Waffe umklammerten, klatschnaß wurden. Kälte breitete sich in ihr aus. Sie wußte, das war die Angst, die sie gepackt hatte, die Angst vor dem Unheimlichen und Unbegreiflichen.
    Es fehlte nicht viel - und Shen-Dong würde ihr diese Angst anmerken.
    Die Furcht davor, ihr Gesicht zu verlieren, war stärker als die Angst. Zorn auf sich selbst stieg in der Planta auf. Er half ihr, die Schwäche zu überwinden.
    Im nächsten Moment prallte sie gegen den Rücken Xaadors. Ihre große Kraft und ihr hohes Gewicht bewirkten gemeinsam, daß der Nakk förmlich
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