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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin
Autoren: Unbekannt
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noch gewittert", antwortete Shen-Dong. „Das ist wie verhext!" schrie die Planta schrill. „Dieser verdammte Nakk muß sich irgendwo in der Nähe versteckt haben. Er hofft darauf, daß. ich ihn als Verlust abbuche und weiterziehe. Aber da täuscht er sich. Wir werden so lange suchen, bis wir ihn gefunden haben."
    „Er kann sich nur versteckt haben, wenn die Droge nicht mehr wirkt", stellte Shen-Dong fest. „Die Wirkung muß noch drei Stunden anhalten", erklärte die Planta ernüchtert, da sie sich jetzt keinen Rat mehr wußte. „Er kann gar nicht ungehorsam sein. Aber was ist dann passiert? Denselben Weg zurück, Shen-Dong!"
    Sie kehrten beide um und flogen den Weg zurück, den sie eben gekommen waren. Am Ausgangspunkt trafen sie sich wieder. Doch von dem Urach, der eigentlich hier warten sollte, war nichts mehr zu sehen.
    Aro To Morre rief ihn über Helmfunk - und bekam sofort Antwort. „Ich dachte, ich hätte Geräusche gehört", sagte Gungka-Im. „Und ich bin der Sache nachgegangen.
    Aber es ist nichts."
    „Wo bist du?" fragte die Planta. „Wahrscheinlich drei Straßen weiter in nordöstlicher Richtung", antwortete der Urach. „Soll ich zurückkommen?"
    „Nein, schalte deinen Peilsender an!" befahl Aro. „Wir kommen zu dir." Gleich darauf pulsierte auf der Orientierungsscheibe des Armbandgeräts ein roter Punkt. Er zeigte an, in welcher Richtung sich der Peilsender befand.
    Aro To Morre wollte soeben wieder starten, als Shen-Dong aufgeregt winkte und dann auf das Schott zeigte, in dessen Nähe sie standen.
    Die Planta sah hin - und beugte sich vor Überraschung vor.
    Das Schott stand offen, aber es war nicht zerschossen worden. Das wurde eindeutig dadurch bewiesen, daß keine ausgeglühten Trümmer herumlagen. Statt dessen ragten die unversehrten Kanten der Schotthälften je einen halben Zentimeter weit aus den Seitenwänden der Tür. „Das ist nicht möglich!" entfuhr es Aro. Sie duckte sich und zielte mit ihrer Waffe in die Öffnung. „Wir stehen doch am selben Gebäude, das wir inspizierten, oder?"
    „Das frage ich mich auch", meinte die Kartanin. „Es ist nicht dasselbe Gebäude, denn dann wäre das Schott zerschossen; und es kann kein anderes Gebäude sein, weil wir uns nie weiter als einen Meter von der Wand entfernt haben."
    „Ich höre euch über Funk", mischte sich Gungka-Im ein. „Aber ich verstehe nicht, worum es geht."
    Aro To Morre setzte zu einer Erklärung an, da wurde ihr schwindlig. Sie richtete sich auf und stellte die Füße weiter auseinander, um sich besser im Gleichgewicht halten zu können.
    Doch schon im nächsten Moment war das Gefühl vorbei. Sie schüttelte sich und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie die Kartanin, die sich anscheinend kurz vorher hingeworfen hatte, wieder hochkam.
    Aber sie achtete nicht mehr darauf, als sie den Kopf nach rechts wandte und genau in das Cyborg-Gesicht eines Blau-Nakken blickte, der ein paar Meter von ihr entfernt an der Hauswand stand und sie mit seinen robotischen „Stielaugen" ansah. „Xaador...?" krächzte sie. „Ja, Herrin?" erkundigte sich der Nakk, als wäre überhaupt nichts gewesen. „Wie, bei allen Black Holes, kommst du hierher?" kreischte die Planta außer sich. „Ich stand hier, seit ich das Gebäude verließ", antwortete Xaador.
    Shen-Dong schrie wutentbrannt auf und stürzte sich mit ausgefahrenen Krallen auf den Nakken. Aro hatte trotz ihrer überlegenen Kräfte Mühe, sie zurückzuhalten. „Ich bringe dieses heimtückische Biest um!" tobte die Kartanin. „Es stand nicht dort. Das weiß ich genau -und du weißt es auch, Aro. Es spielt ein falsches Spiel."
    Die Piratin wollte nicht glauben, daß ihr Chemo-Sklave sie trotz der noch wirksamen Injektion angelogen hatte. Doch sie vermochte sich der Logik in Shen-Dongs Worten nicht zu entziehen.
    In dem Augenblick, als sie sich entschloß, dem Nakken vorsichtshalber die nächste Injektion zu verabreichen, fiel ihr Blick auf das Schott.
    Es stand offen wie bisher, aber es hatte sich nicht normal geöffnet, sondern war zerschossen worden.
    Hinter der Öffnung waren unverkennbar die ausgeglühten Überreste auf dem Boden zu sehen. „Xaador hat die Wahrheit gesagt", erklärte sie. „Was?" schrie die Kartanin.
    Aro packte Shen-Dong und schleuderte sie auf das offene Schott zu. „Das spricht für sich!" rief sie dabei. „Sieh drinnen nach!"
    Shen-Dong gehorchte schweigend.
    Als sie wieder herauskam, wirkte sie ratlos, ja verstört. „Es ist der Raum, in dem wir schon
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