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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin
Autoren: Unbekannt
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den ersten Planeten, Nansar, gerichtet, als der Trimaran ihn anflog.
    Nansar umkreiste seine Sonne im mittleren Abstand von 110 Millionen Kilometern und war eine heiße Welt von 9366 Kilometern Durchmesser und einer Schwerkraft von 1,24 g. Er hätte sich durchaus zu einer lebensfeindlichen Glutwelt ähnlich der solaren Venus entwickeln können, doch seine Entwicklung hatte einen anderen Verlauf genommen. Seine Atmosphäre war für Sauerstoffatmer brauchbar, wenn auch ihr Sauerstoffgehalt etwas geringer war als derjenige von ausgesprochen guten Sauerstoffatmosphären.
    Der Wassermangel war allerdings unverkennbar. Nur ein Drittel des Planeten war ständig von Wasser bedeckt, es gab riesige Wüsten und in den übrigen Gebieten wuchsen meist nur anspruchslose Pflanzen.
    Nur wenige Gewächse erreichten eine Höhe bis zu fünf Metern. Richtige Waldgebiete existierten überhaupt nicht.
    Alles in allem wäre Nansar kein Planet gewesen, der mehr als normale Beachtung verdiente, wenn sich nicht auf ihm eine intelligente Lebensform entwickelt hätte, die in mehr als nur einer Hinsicht außergewöhnlich war.
    Allein die Tatsache, daß sich auf einer ausgesprochenen Trockenwelt überhaupt Gastropoden entwickelt hatten, Weichtiere, die es eigentlich nur in Gewässern oder luftfeuchten Landgebieten gab, war schon erstaunlich. Daß sich aus ihren vielen Spielarten dann auch noch eine Spezies mit nacktem Körper bis zu anderthalb Metern Größe bildete, war noch erstaunlicher. Doch die Natur und die Evolution haben schon zahllose Produkte hervorgebracht, die an Wunder grenzen. Vielleicht mußten die Vorläufer der Nakken in eine für sie lebensbedrohende Umwelt hineingesetzt werden, um solche Fähigkeiten herauszubilden wie das Sehen in den Hyperraum und die Orientierung an hochfrequenten Hypersignalen nach Art der psionischen Kraftfelder.
    Das alles aber wäre wahrscheinlich ohne den „Mond" Anansar, der die Ursprungswelt der Nakken umkreiste, nicht mögiich gewesen, dachte die Planta, während sie die Hyperortungsdaten Anansars musterte. Dieses Objekt war nämlich nichts anderes als ein Black Hole, ein winziges Black Hole allerdings, denn sein Ereignishorizont hatte einen Durchmesser von nur drei Millimetern.
    Dieses Mini-Black Hole emittierte in unregelmäßigen Abständen psionische Energie, die stets auf die Oberfläche Nansars gerichtet war. Es galt als sicher, daß die Nakken ihre Psi-Begabung in erster Linie der ständigen Berieselung mit ultrahochfrequenter Hyperenergie verdankten.
    Allerdings war später noch ein Faktor hinzugekommen, dem die Nakken die volle Ausbildung ihrer psionischen Sinne verdankten: Wenn ein Nakk früher ein bestimmtes Alter erreicht hatte, wurde er zusammen mit Gleichaltrigen von Juatafu-Robotern nach DORIFER gebracht, wo seine latente Psi-Fähigkeit voll ausreifte. Von den Juatafu wurden die Nakken auch zu Cyborgs umgebaut und erhielten ihre Sicht-Sprech-Masken.
    Die Piratin bedauerte, daß diese Zeiten vorbei waren. Durch die Kriege war die technische Versorgung der Nakken zusammengebrochen, die meisten der rund 300 000 Juatafu-Roboter, die sie zuvor auf Nansar betreut und beschützt hatten, existierten nicht mehr. Ersatz wurde nicht geliefert. Auch die Exoskelette und Cyborg-Elemente waren zur Mangelware geworden, so daß die meisten Nakken sich mit Provisorien behelfen oder ganz ohne technische Ausrüstung auskommen mußten. Die wenigen sogenannten Blau-Nakken, wie Xaador, waren alle vor dem DORIFER-Schock geboren worden.
    Das machte es schwierig, Nakken aufzutreiben, die über einigermaßen gut ausgebildete 5-D-Sinne verfügten und sich deshalb auf den geheimen Sklavenmärkten in Hangay mit gutem Profit verkaufen ließen.
    Aro To Morre stieß eine Verwünschung aus und wies Kato an, das Schiff in die Atmosphäre Nansars zu bringen und in unmittelbarer Nähe der Stadt Nakkaran zu landen. Nakkaran erschien ihr als vielversprechendes Ziel, denn diese einst vitale Stadt war von den Nakken als raknor, also für tabu erklärt worden, weil sie angeblich in eine Geisterstadt verwandelt worden war.
    Natürlich glaubte die Planta nicht an Geister. Das Gerede der Nakken darüber mußte einen realen Hintergrund haben, irgend etwas Geheimnisvolles, das sie nur deshalb nicht durchschauten, weil ihre Zivilisation auf eine solche Stufe der Primitivität abgesunken war, daß Wunder- und Aberglaube zu etwas Alltäglichem geworden waren.
    Aro hoffte, das Geheimnis entschleiern und Kapital daraus schlagen zu
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