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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon
Autoren: Unbekannt
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neben einem Pult, von dem mehrere dünne Kabel in Richtung Ellerts verliefen.
    Drei gegen Karapon .Die Anzeigen auf dem Pult weckten .bei dem Terraner sofort eine Erinnerung. Die Kabel, die zu seinem Sessel liefen, untermauerten diese Erkenntnis.
    Es gab keinen Zweifel. Der Geheimdienstchef arbeitete mit einem Lügendetektor. Die Sensoren des Geräts mußten ein Bestandteil des stählernen Sessels sein. Wahrscheinlich waren sie in den Metallmanschetten enthalten, die den Terraner an den Stuhl fesselten.
    Ernst Ellert erkannte, was den Feliden so irritiert hatte. Daok-Demm hatte bestimmt erwartet, daß sein Gerät anzeigte, daß der Gefangene log. Das war aus einem ganz einfachen Grund nicht der Fall gewesen, denn Ellert hatte zwar etwas dick aufgetragen, sich aber eigentlich an die ganze Wahrheit gehalten. Der Lügendetektor hatte folglich nicht reagiert.
    Ob er bei einer tatsächlichen Unwahrheit etwas angezeigt hätte, war eine ganz andere Frage. Der Terraner konnte sich das kaum vorstellen, denn sein derzeitiger Körper aus der Station der Barkoniden beherbergte zwar sein Ego, sein Bewußtsein, er war aber dennoch nicht Bestandteil seines eigentlichen physischen Ichs. Das existierte schon eine Ewigkeit nicht mehr. Wie war die wirkliche Bezie" hung zwischen diesem Körper und seinem Bewußtsein?
    Egal, sagte sich Ernst Ellert. Es gab keine Antwort auf diese Frage. Der Lügendetektor des karaponidischen Geheimdienstchefs hatte ihm geholfen. Das zählte im Augenblick. Es war jedenfalls klüger, auch weiterhin bei der Wahrheit zu bleiben, denn wie das Gerät und sein Körper bei Lügen reagieren würden, ließ sich nicht mit Sicherheit vorhersagen.
    Die Karaponiden hatten ihm nach der Gefangennahme praktisch alles abgenommen. Insbesondere mußte er auf die technischen Einrichtungen seines SERUNS verzichten, denn diesen hatte er gegen eine Gefängenenmontur aus grobem Sackleinen austauschen müssen. Auch das Fragment der Amimotuo hatte er hergeben müssen. Er hatte keine Ahnung, was daraus geworden war.
    Lediglich den Translator des SE-RUNS hatte man ihm beim ersten Verhör zur Verfügung gestellt und danach auch belassen.
    Die ersten zwei Wochen auf Karapon waren eintönig verlaufen. Neben den kurzen Aufenthalten und Erholungspausen in der Zelle des mittelalterlichen, unterirdischen Kerkers hatte die Zeit fast ausschließlich aus Verhören bestanden. Bei diesen hatte sich das Thema aus der Sicht der Feliden nur um einen Punkt gedreht.
    Man hielt ihn für einen Verbündeten der Hauri, und noch dazu für einen eminent bedeutsamen, und man wollte von ihm neben einem umfassenden Geständnis Informationen über die Pläne der Ingkoom-Hauri.
    Der Grund dafür war klar. Die Karaponiden und die Hauri bekämpften sich mit aller Macht.
    Seinen Beteuerungen, ein Gefangener der Hauri gewesen zu sein, hatte niemand Glauben geschenkt.
    Vielleicht war jetzt der Geheimdienstchef selbst in Zweifel geraten. Es war gut, sagte sich Ernst Ellert, wenn er diesen Verdacht schürte und weitere Brücken der Verständigung schlug. „Ich möchte dir ein Angebot ma-20 PEKKYBHODAN chen", wandte er sich an Daok-Demm, der noch immer neben dem Pult stand und die Kabel von seinen Füßen schüttelte. „Deine Wahrheitsmaschine - t)der wie du das Gerät nennst - wird dir beweisen, daß ich es ehrlich meine. Nimm einmal an, ich sei tatsächlich ein Gefangener der Ingkoom-Hauri gewesen. Dann weiß ich doch auch über sie Bescheid. Ich will dich gern an diesem Wissen partizipieren lassen, aber ich verlange als Gegenleistung eine anständige Behandlung." Über der Tür flammte in diesem Moment ein rotes Licht auf. Aus einem Lautsprecher plärrte eine kratzende Stimme nach Daok-Demm und teilte diesem mit, daß der Supremrat Thoy-Dak ihn zu Sprechen wünschte. „Verdammt! Gerade jetzt!" schimpfte der Geheimdienstchef. „Sag mir, was du über die Pläne der Ingkoom-Hauri weißt, Ernst Ellert."
    Der Terraner erkannte die Gunst des Augenblicks, um sich noch interessanter zu machen. „Ich weiß gar nichts", antwortete er. „Das Wissen, das ich dir anbieten könnte, befindet sich in der Amimotuo. Das ist der zerbrochene Kristall, der sich in meinem Besitz befand."
    Die Stimme aus dem Lautsprecher schrie wieder ungeduldig nach Daok-Demm. Der Karaponide wurde unruhig. „Wir sprechen uns noch!" erklärte er hart und ballte eine Faust.
    Dann rief er nach den Robotern und dem Hilfspersonal und gab diesen den Auftrag, Ernst Ellert wieder in seine Zelle zu
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