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1475 - Zombie-Katzen

1475 - Zombie-Katzen

Titel: 1475 - Zombie-Katzen
Autoren: Jason Dark
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dann sein Schädel, und auch sein Skelett wurde auseinander gerissen, weil die Knochen so alt waren. Ich aber wohnte nahe der Schlucht. Ich hörte seine Schreie und habe ihn gefunden. Er war zu Fuß unterwegs, er besaß nicht viel an Habe und ist aus dem Osten gekommen, wo die Menschen noch einen anderen Glauben hatten. Von dort stammt auch die Kugel, die er mir als Erbe überlassen hat.«
    »Gut«, sagte ich. »Die Kugel sehe ich. Aber was ist daran so Besonderes?«
    Sie senkte den Blick. Dabei zuckten ihre Lippen, weil sie lächelte.
    »Es ist das Licht des Lebens darin vereint. Diese große Urkraft, die man auch Seele nennt. Sie ist in der Lage, Toten ein neues Leben zu geben, und genau daran halte ich mich. Er hat mich in alles eingeweiht, und es ist wirklich wunderbar gewesen.«
    »Deshalb die veränderten Katzen«, sagte Shao.
    Irina Zadok warf ihr einen knappen Blick zu. »Ja, genau deshalb. Ich kann es nicht mit ansehen, wenn meine Lieblinge sterben. Deshalb habe ich sie aus den Gräbern geholt, hierher gebracht und dafür gesorgt, dass sie wieder lebten.«
    »Durch die Kugel?« fragte ich.
    »Ja, durch ihr Licht. Durch ihre Kraft. Sie gehen in die Kugel hinein und werden von dem durchflutet, was ich auch als Seelenlicht bezeichne. Ich rette sie, ich rette sie alle…«
    Die letzten Worte hatte sie nur noch geflüstert, und sie schüttelte dabei immer wieder den Kopf. Wir sahen den fremden Glanz in ihren Augen, der schon einem Wahnsinn gleichkam.
    »Ich bin jetzt die Herrin über Leben und Tod!« Ihr Kopf zuckte wieder hoch. »Ich besitze die Kugel, und ich kann machen, was ich will. Es wird hier bald keine toten Katzen mehr geben!« rief sie. »Ich werde sie aus ihren Gräbern holen und wieder zum Leben erwecken.«
    Sie riss die Arme hoch. Auf ihrem Gesicht lag ein fast überirdisches Strahlen.
    »Ich bin Gott. Oder eine Göttin. Ich besitze die Macht. Ja, nur ich!«
    »Die ist dem Wahnsinn nahe, John«, flüsterte mir Shao zu.
    »Aber auch gefährlich.«
    »Glaubst du ihr?«
    »Warum sollte sie lügen?«
    »Und was hast du vor?«
    »Mir gefällt die Kugel nicht.«
    »Du willst sie zerstören?«
    »Ja, das habe ich vor.«
    »Und wie?«
    »Ich werde sie bestimmt nicht zu Boden werfen. Ich werde eine andere Kraft gegen sie stellen.«
    »Also dein Kreuz einsetzen?«
    »Ja.«
    Wir hätten nicht so laut sprechen sollen. So aber hatte uns Irina gehört. Sie hob langsam ihren Kopf an, um uns wieder in die Augen schauen zu können. Dabei hielt sie die Kugel erneut mit beiden Händen fest, und sie flüsterte uns mit leiser Stimme etwas zu.
    »Ihr werdet nicht gewinnen! Ihr werdet die Kugel nicht bekommen! Ich gebe sie nicht aus den Händen!«
    Shao hatte die ganze Zeit über an Suko gedacht, und darauf kam sie nun wieder zu sprechen.
    »Es war schon mal jemand hier. Einer von uns. Suko, und Sie wissen das, Irina. Streiten Sie es nicht wieder ab.«
    »Ja, er war hier.«
    »Und wo ist er?«
    Sie schüttelte heftig und wütend den Kopf. »Was interessiert er mich? Ich habe ihn Otto überlassen, er wird sich um ihn kümmern. Keiner wird uns im Wege stehen, das sage ich euch.«
    Es war auch für mich zu sehen, dass Shao zusammenzuckte.
    »Wo«, fuhr sie die Frau an, »haltet ihr ihn versteckt, verdammt?«
    Irina hatte ihren Spaß. Als sie die Antwort gab, hechelte sie. »Otto hat ihn mitgenommen. Ja, er nahm ihn mit. Dann hat er ihn in eine Kiste gesteckt. Sie ist der Sarg für ihn geworden, in dem er elendig verrecken wird.«
    Das war zu viel für Shao. Ich sah, dass sich ihr Körper spannte. Sie würde im nächsten Augenblick losspringen, um der Frau an die Kehle zu gehen.
    Ich war drauf und dran, sie zurückzuhalten, als sich plötzlich die Tür öffnete.
    »Manchmal sind Särge auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren«, sagte Suko…
    ***
    Er war da!
    Es war keine Täuschung. Seine Stimme hatte sich niemand von uns eingebildet. Als wir die Köpfe drehten und zur Tür schauten, da sahen wir ihn auf der Schwelle stehen, und wir mussten nicht zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass er nicht mehr der Frischeste war. Er machte einen ziemlich ramponierten Eindruck, aber er hielt zwei Dingen in den Händen. Zum einen die Beretta und zum anderen seine Dämonenpeitsche, deren Riemen bereits ausgefahren waren.
    Wir waren sprachlos. Suko war es nicht. Er nickte mir sogar zu.
    »Hallo, John. Wieder aus Paris zurück?«
    »Klar, Alter. Man kann dich ja nicht allein lassen.«
    »Das hätte ich auch so geschafft. Es gibt
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