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1475 - Zombie-Katzen

1475 - Zombie-Katzen

Titel: 1475 - Zombie-Katzen
Autoren: Jason Dark
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fantastischer Gedanke. War es vielleicht so, dass sich hier lebende Katzen versammelt hatten, um ihren toten Artgenossen einen Besuch abzustatten?
    Der Gedanke war verrückt. Aber das Schreien und Jammern war es ebenfalls, und plötzlich dachte sie daran, dass gar nichts mehr unmöglich war.
    Der Friedhof war ihr in den letzten Minuten fremd geworden. In der anbrechenden Dämmerung sah er aus wie ein riesiger Schatten.
    Ein kühler Wind, der die aufgestaute Hitze abgelöst hatte, wehte in ihr Gesicht, als sich die Frau Schritt für Schritt vorankämpfte.
    Sie sah bereits den Ausgang. Ein hohes Tor aus Gitterstäben. In seiner Nähe befand sich die große Leichenhalle. Eine kleinere stand auch noch dort, sie allerdings wurde wenig benutzt.
    Durch das große Tor musste sie nicht gehen. Es gab noch eines an der Seite, das allerdings nicht zu sehen war und sich hinter Büschen verbarg.
    Emma Higgins hastete weiter. Sie hatte es bald geschafft, aber die verdammten Tierstimmen verstummten einfach nicht. Noch immer hörte sie die Schreie. Dieses ewige Klagen und Jaulen, das auf Ängste und große Qualen hinwies.
    »Katzen!« flüsterte Emma Higgins. »Verdammte Katzen. Nichts anderes. Keine Hunde. Katzen. Keine lieben Katzen. Welche, die man hassen muss.«
    Während sie ging, sprach sie die Worte keuchend vor sich hin, und wenn ein Atemstoß aus ihrem Mund drang, dann hörte er sich scharf und zischend an.
    Der breite Weg verengte sich. Es war nicht wirklich so. Da musste man schon von einer optischen Täuschung sprechen, denn nahe des Eingangs hatten die Bäume Platz genug gehabt, sich auszubreiten.
    Platanen, Eichen, Linden und Buchen bildeten diesen Wald, durch den der breite Weg führte. Früher hatten rechts und links davon auf den Flächen Gräber gestanden. Sie waren eingeebnet worden. Jetzt wuchs dort nur Rasen, und kein Kreuz oder Grabstein schaute mehr hervor.
    Waren es Schreie? Waren es eingebildete Echos?
    Emma Higgins wusste es nicht. Aber diese unheimliche und schrille Begleitmusik blieb bestehen, und auch als sie hektisch ihren Kopf hin und her bewegte, sah sie kein Tier auf sich zukommen.
    Sie wollte gar nicht daran denken, wie es war, wenn sie plötzlich den Katzen gegenüberstand. Wer sich so verhielt und diese Laute ausstieß, der konnte nicht normal sein.
    Dann passierte es doch.
    Emma Higgins hatte nicht mehr damit gerechnet, und sie sah die Tiere auch nicht sofort, weil sie zu Boden schaute. Erst als vor ihr ein schneller Schatten über den Boden huschte, wurde sie aufmerksam, ging langsamer und blieb schließlich stehen.
    Vor ihr hockten drei Katzen!
    Sie wusste nicht, woher die Tiere gekommen waren. Das war auch nicht wichtig. Es zählte allein, dass sie vorhanden waren.
    Über Emmas Rücken rann ein kalter Schauer.
    Die Katzen blickten sie an. Kalte Augen, die einen matten Glanz abgaben. Mäuler bewegten und öffneten sich. Die klagenden Laute drangen nicht mehr hervor, dafür vernahm sie ein grollendes Knurren, das nichts mit einem sanften Schnurren zu tun hatte.
    Die Katzen versperrten ihr den Weg!
    Emma glaubte nicht daran, dass es Zufall war. Die drei Tiere wollten nicht, dass sie das Tor erreichte, um den Friedhof zu verlassen.
    Sie warteten nur darauf, dass sie einen Schritt nach vorn machte.
    Etwas raschelte in ihrer Nähe. Einen Moment später hörte sie das Knirschen der kleinen Steine und wusste, dass sich noch weitere Tiere in ihrer Nähe befanden. Sie traute sich nur nicht, den Kopf zu drehen, aber sie schrak zusammen, als ein Tier an ihren Beinen entlang strich und kläglich miaute.
    Die Berührung war so etwas wie eine Initialzündung. Emma Higgins hielt es nicht mehr an diesem Ort. Sie dachte an den Ausgang und auch an ihren kleinen Wagen, den sie nicht weit von ihm entfernt abgestellt hatte.
    Ein letzter Ruck, dann lief sie vor.
    Genau darauf hatten die Katzen gewartet. Die drei Tiere blieben nicht mehr vor ihr hocken. Aus dem Stand sprangen sie hoch und griffen an…
    ***
    »Zufrieden?« fragte Suko.
    Shao nickte und lächelte. »Jetzt schon.« Sie hob die Leinentasche an, in der sich die mit Tee gefüllten Dosen befanden, die sie bei einem asiatischen Händler gekauft hatte.
    Den Tipp hatte ihr eine Bekannte gegeben, die genau wusste, wie gern Shao und Suko Tee tranken, und dieser Tipp war wirklich Gold wert gewesen. In Shangs Tee-Kontor hatten sich Shao und Suko über eine Stunde aufgehalten, bis sie die entsprechende Wahl getroffen hatten. Sie hatten nicht eben wenig Geld dort
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