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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickelte, wie er sich die Bewegungsfreiheit verschaffen würde, die er für sein Vorhaben brauchte.
    Er konzentrierte sich auf den ersten Schritt des Programms, das er sich zurechtgelegt hatte. Zunächst sorgte er für eine Indikation rasch ansteigenden Blutdrucks. Unmittelbar im Anschluß daran erhöhte er die Pulsrate. Die Instrumente, die über seinen Zustand wachten, würden in diesem Augenblick schon die ersten Alarmzeichen geben. Er ließ ein paar Minuten yerstreichen, dann schuf er eine Situation, in der die Nachweisgeräte eine drastische Verringerung der Konzentration roter Blutkörperchen registrieren mußten. Er erzeugte die Symptome willkürlich, so daß sie untereinander keine medotechnisch erkennbare Beziehung hatten. Die Roboter, die mit seiner Beaufsichtigung betreüt waren, würden zu dem Schluß kommen, daß er im Begriff war, ein Trauma zu entwickeln.
    Der Erfolg seiner Bemühungen stellte sich in kürzester Zeit ein. Es war ja nicht wirklich so, daß er an zu hohem Blutdruck und einem Mangel an Hämoglobin litt. Er hatte mit Hilfe der in seine Körpersubstanz eingebetteten Mikromechanismen lediglich die entsprechenden Signale erzeugt. Meßinstrumente und Medoroboter konnten jedoch zwischen echten und künstlich hervorgerufenen Symptomen nicht unterscheiden. Pedrass Foch war sicher, daß inzwischen Meldung an Pripoch ergangen war, und Pripoch hatte den Befehl gegeben, daß einer der Roboter äich um den plötzlich Erkrankten kümmern solle.
    Der Einstieg des Regenerationstanks öffnete sich. Tentakelförmige Greifwerkzeuge senkten sich herab.
    Sie packten die gepolsterte Liege, auf der Pedrass Foch ruhte, und zogen sie behutsam in die Höhe. Foch hielt die Augen geschlossen - erstens weil dies einem am Trauma Leidenden gut anstand, und zweitens, weil er nach dem langen Aufenthalt in der absoluten Dunkelheit des Tanks die Augen erst langsam wieder ans Licht gewöhnen wollte. Er blinzelte unter den Lidern hervor und erblickte die längst vertraute Umgebung des medotechnischen Labors: klinisch weiße, sporenfreie Wände und antiseptische Einrichtungsgegenstände. Der Roboter, ein eiförmiges Gebilde von anderthalb Metern Länge, schleppte den Patienten bis zu einem Behandlungstisch und deponierte ihn dort mitsamt Liege.
    Jetzt kam der kritische Augenblick. Aus den Enden der Tentakel glitten die nadelfeinen Kanülen der Meßsonden, mit deren Hilfe der Medoroboter sich überzeugen wollte, ob es dem Gefangenen wirklich so schlechtging, wie die Anzeigegeräte des Regenerationstanks behauptet hatten. Die Signale, die die Sonden erzeugten, drangen unmittelbar ins synjronische Bewußtsein des Roboters. Das Maschinenwesen war strikt auf seinen Einsatzbereich spezialisiert und daher von geringer Intelligenz. Die organotechnischen Einschlüsse in Pedrass Fochs Körper erzeugten Impulse, die den Roboter verwirrten.
    Es dauerte nur Sekunden, da hörten die Tentakel auf, sich zu bewegen. Das eiförmige Gebilde gab ein surrendes Geräusch von sich und sank zü Bodfn. Es rührte sich nicht mehr. Der Roboter war vorübergehend desaktiviert.
    Pedrass Foch stemmte sich auf der Liege in die Höhe und sah sich um. Der Laborraum besaß eine Grundfläche von etwa 80 Quadratmetern. Außer dem Roboter, den er soeben desaktiviert hatte, gab es nichts und niemanden in diesem Raum, von dem die Handlungen des Gefangenen hätten beobachtet werden können. Unbepbachtet zu sein, war selbstverständlich eines der Ziele, die Pedrass Foch verfolgte. Aber darin lag gleichzeitig die Gefahr: Irgendwo im Hintergrund saß Pripoch und wartete auf die Informationen, die ihm der Roboter lieferte. Pripoch fürchtete, daß er dem Gefangenen zu hart zugesetzt haben könne; denn dann bekäme er Schwierigkeiten mit Daarshol, dem Standortkommahdanten.
    Pripoch wartete in dieser Sekunde ängstlich, wenn nicht gar verzweifelt auf die Daten, die ihm der Medorobot zu übermitteln hatte. .Er mußte in Sicherheit gewiegt werden. Das war in diesem Augenblick Pedrass Fochs vordringlichste Aufgabe. Die Kanülen der Meßsonden steckten ihm noch in der Haut. Der Roboter war desaktiviert. Aber durch geeignete Signale, die ihm Foch über die Datenleitungen der Sonden übermittelte, würde er sich wieder zum Leben erwecken und mit einem neuen Programm laden lassen.
    Bei der Auswahl der Signale verfuhr Pedrass Foch mit größter Sorgfalt.
     
    *
     
    Ein Droide machte sich keine Sorgen - wenigstens nicht in dem Sinn, wie ein Mensch es tut. Ein Droide stellt

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