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1473 - Sandrines Voodoo Lehre

1473 - Sandrines Voodoo Lehre

Titel: 1473 - Sandrines Voodoo Lehre
Autoren: Jason Dark
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Haut gestreichelt wurde, denn Sandrine hatte das T-Shirt angehoben, sodass die Hände bis hoch zu den Brüsten glitten, die sie leicht kneteten.
    »Du bist wunderbar, Sandrine. Du bist das, was ich einmal war. So habe ich mir meine Nachfolgerin immer vorgestellt. Wir beide werden in Paris viel Spaß haben. Wir werden die Königinnen sein, das kann ich dir schon jetzt versprechen. Du bist kein Lehrling mehr, und in Paris werden wir gemeinsam dein Meisterstück vorbereiten.«
    »Ich freue mich schon darauf.«
    »Ja, und ich werde dir den Tod zeigen, den Schnitter, der durch die Dimensionen irrt und sich die Menschen holt. Du wirst vieles erleben und dem Tod persönlich begegnen. Wer mich besucht, der wird auch dich sehen, das habe ich mir fest vorgenommen.«
    Die Worte taten Sandrine gut. So wie Mama Rosa hatte noch nie jemand zu ihr gesprochen. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich anerkannt.
    Mama Rosa löste die Hände von ihrem Körper. »Wir wollen nicht mehr so lange bleiben. Dieser Ort tut dir nicht gut. Du sollst endlich dorthin gehen, wo man dich akzeptieren wird.«
    »Und meine Mutter?«
    »Oh, ich weiß, dass du an ihr hängst. Aber sie muss leider hier im Dorf bleiben. Du kannst ihr schreiben oder mit ihr telefonieren, das wird reichen.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Dann pack jetzt zusammen, bitte.«
    »Ja, das werde ich.«
    »Aber nicht zu viele Sachen. Wir werden dich in Paris neu einkleiden. Das versteht sich.«
    »Danke.«
    Was Sandrine brauchte, das fand in einer Reisetasche Platz. Etwas an Unterwäsche, ein paar T-Shirts, eine Bluse, zwei Hosen, und sie dachte auch an ihren Rucksack.
    Als sie ihn vom Regal nahm, fragte Mama Rosa: »Was ist so Wichtiges darin?«
    »Die Puppen.«
    »Aha. Lass sehen.«
    Sandrine öffnete den Klettverschluss. »Eine habe ich leider vergessen, aber das ist wohl jetzt nicht mehr so tragisch.«
    »Du sagst es.« Mama Rosa nahm eine Puppe nach der anderen aus dem Rucksack, um sie zu betrachten. Sie hob die Augenwülste in die Höhe, wo einmal Augenbrauen gewesen waren, aber die meisten Haare hatte sie abrasiert.
    »Nicht schlecht, meine Liebe, nicht schlecht. Ich sehe schon, dass du sehr begabt bist. Aber du brauchst sie nicht mehr. Deine Aufgabe hier ist beendet. Oder möchtest du dich noch an jemandem rächen?«
    »Nicht mehr so intensiv.«
    »Dann lass es auch.«
    »Aber den Rucksack möchte ich mitnehmen.«
    »Bitte, dagegen habe ich nichts.«
    Aus dem Bad holte Sandrine ihre Kosmetik. Sie verstaute alles in einem Beutel und schaute sich im Spiegel an.
    Ja, es wurde Zeit, dass sie dieses Kaff verließ. Sie war erwachsen.
    Die Kindheit war endgültig vorbei. Jetzt wurde sie ins Leben gestoßen, und die große Prüfung hatte sie bereits bestanden.
    Auch der Kosmetikbeutel fand noch Platz in der Tasche. Mama Rosa hielt sie bereits an der Tür auf und beobachtete ihren Schützling mit dem scharfen Blick ihrer dunklen Glanzaugen.
    »Willst du dich noch von deiner Mutter verabschieden?«
    »Ich weiß nicht.«
    Mama Rosa nickte und lächelte verständnisvoll. »Es würde dir zu sehr zu schaffen machen.«
    Sandrine umging eine Antwort. »Ich habe ihr mehrmals gesagt, dass ich nach Paris will. Sie hat sich innerlich darauf einrichten können. Das denke ich schon.«
    »Dann sollten wir gehen. Ich spüre, dass die Zeit bald nicht mehr günstig sein wird.«
    »Wieso?«
    »Etwas nähert sich.« Mama Rosa drehte sich halb um, sodass Sandrine ihr Profil mit der ausgeprägten Nase sah. »Ich kann es dir nicht genau sagen, ich habe nur ein ungutes Gefühl.«
    Sandrine hob die Schultern.
    »Ich weiß, meine Liebe, du bist noch nicht so weit. Aber verlass dich nur auf mich.«
    »Und jetzt?«
    »Es bleibt alles, wie es ist.« Nach diesem Satz drehte sich Mama Rosa um und ging die Treppe hinab. Es war mehr ein Schaukeln, aber sie vertrat sich nicht und wartete unten im Flur auf Sandrine.
    »Hast du etwas gesehen?«
    »Moment noch.« Die dunkelhäutige Frau drehte sich um und betrat die kleine Küche. Dort hatte sie einen ihrer beiden Leibwächter zurückgelassen. Der zweite Mann war im Wagen geblieben, um die Straße und die Umgebung im Auge zu behalten.
    Auch der Mann in der Küche war ein Schwarzer und ebenfalls dunkel gekleidet. Vom Körperumfang her hätte er auch als Catcher auftreten können. Er hatte sich von seinem Stuhl erhoben und schaute durch das kleine Fenster nach draußen auf die Straße.
    »Siehst du etwas?«
    Der Angesprochene zuckte zusammen. »Ich kann nicht genau
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