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1472 - Loge der Unsterblichen

Titel: 1472 - Loge der Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
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erschaffen worden, es auszuleben, ohne weitergehende tiefere Bedeutung.
    In einem Punkt freilich, da's konnte Iridora nicht leugnen, spielten sich die Amarena fast zu Göttern auf.
    Sie hatten sich auch aus egozentrischen Gründen, weil sie sich den anderen Wesen des Universums überlegen fühlten, in dieses Black Hole zurückgezogen.
    Die Amarena waren es leid, sich in ihrem Streben nach Vervollkommnung und Verinnerlichung mit Barbaren herumschlagen zu müssen.
    Im ZEITALTER DER GEWALT hatten sie als Schutzherren der Unterentwickelten üble Erfahrungen gemacht. In jener Epoche, die dem ZEITALTER DER GEWALT vorangegangen war, hatten sie ihre Schwarzen Sternenstraßen allen raumfahrenden Völkern eines bestimmten kosmischen Sektors zur Verfügung gestellt. Sie hatten es in dem guten Glauben getan, daß diese Entwicklungshilfe allen zugute käme. Doch zu ihrer größten Enttauschung hatten einige Völker die Schwarzen Sternensträßen für kriegerische Zwecke mißbraucht und die anderen ins Chaos gestürzt.
    Die Amarena mußten damals erkennen, daß ihr technisches Erbe nicht für alle gleichermaßen segensreich war, sondern daß manche dieses für ihre triebhaften Machtbestrebungen mißbrauchten.
    Die Amarena hatten auch aus dieser Erfahrung gelernt und waren darum noch lange im ZEITALTER DER TECHNIK verblieben, bis sie würdige Nachfolger und Verwalter ihres technischen Vermächtnisses gefunden hatten.
    Erst als sich mit den Anoree Anwärter auf die Posten von Schaltmeistem für die Schwarzen Sternenstraßen anboten, nahm der Wunseh, die nächste Stufe der Entwicklung zu erklimmen, wieder konkrete Formen an. Die Anoree - die die Amarena ehrfurchtsvoll durr
     
    *
     
    airajmscan und machraban nannten, wae soviel wie „Herren der Straßen" oder eben „Archäonten" bedeutete - waren ihnen ethisch und moralisch so verwandt, daß sie sich guten Gewissens nach Amagorta zurückziehen konnten.
     
    *
     
    In diesem Black Hole lebten sie nün auf diesen zwei Himmelskörpern in Ruhe und Frieden und in völliger Abgeschiedenheit. Nichts, was im Standarduniversum geschah, konnte ihr Streben nach geistiger Vervollkommnung stören.
    Es kümmerte sie nicht, wie es außerhalb von Amagorta aussah und was dort vor sich ging. Sie hatten keine Ahnung, wie es der Superintelligenz erging, in deren Mächtigkeitsballung sie sich niedergelassen hatten. Sie kümmerten sich nicht um deren Belange, und die Superintelligenz selbst ließ sie in Frieden, So ging es lange Zeit, bis die Auswirkungen eines kosmischen Ereignisses nach Amagorta hineindrangen.
    Es geschah nicht zum erstenmal, daß kosmische Ereignisse im hyperdimensionalen Bereich auch in Amagorta ihre Spuren hinterließen. Dies war auch schon in der Vergangenheit passiert. Doch in jüngster Zeit hatten sich solche Vorkommnisse gehäuft. Woran das lag, vermochten die Amarena nicht zu sagen.
    Vielleicht ging die Superintelligenz dieser Mächtigkeitsballung zu sorglos mit ihrem Verwaltungsbezirk um, so daß sich die hyperstrukturierten Turbulenzen häuflen. Möglicherweise trat dieses Universum in eine neue, unruhigere Entwicklungsphase. Oder aber Wesen niedrigerer Ordnung spielten mit den kosmischen Kräften, ohne sie wirklich zu beherrschen.
    Im Grunde genomrnen interessierte das die Amarena nicht. Sie registrierten die Ausläufer dieser Beben in jener Form, wie sie in das Black Hole eindrangen. Sie versicherten einander, daß es sie nicht zu kümmern brauchte, was „draußen" geschah. Sie hatten ja von Anfang an gewußt, daß sie sich auf sehr „vitales" Terrain begaben, als sie sich in der Mächtigkeitsballung diesef überaus aktiven Süperintelligenz niederließen.
    Doch als sich solche Ereignisse häuften, die Schockfronten auf der Ebene der Kosmonukleotide des Moralischen Kodes auslösten, konnten nicht einmal die Amarena sie ignorieren, und so sorgten sie für Diskussionsstoff unter ihnen.
    Es wurde Iridoras Stimme laut, daß man Erkundigungen darüber einziehen sollte, was im Standardkontinuum eigentlich vor sich ging. Iridora wurde zur fanatischen Fürsprecherin dieses Vorschlages. Aber ihr Vorschlag wurde nicht erhört.
    Dann kam es - nach der Zeitrechnung der Bewohner dieser Galaxis in der Nacht vom 28. Februar zum 1.
    März des Jahres 448 - zu einem Ereignis, das in der Folge die stärksten bisher registrierten hyperdimensionalen Beben und eine Reihe unglaublich intensiver Schockwellen auslöste.
    Und Iridora brachte nach angemessener Bedenkzeit, ihren Vorschlag, einen
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