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1472 - Loge der Unsterblichen

Titel: 1472 - Loge der Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
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devot. „Und ich bitte um besondere Nachsicht dafür, daß ich euch und die Blitzer in einem Atemzug genannt habe. Ich kenne die Hintergründe nicht, die dafür verantwortlich sind, daß ein falscher Anschein erweckt wurde. Aber ich bin überzeugt, daß es eine einfache Erklärung für diese Verwechslung gibt."
    „In der Tat, die Erklärung ist einfach", sagte Boleam. „Wir sind die Blitzer."
    Darwyn wich erschrocken zurück. „Du treibst einen üblen Scherz mit mir", sagte er fassungslos. „Wenn ich fähig wäre, mit dem Entsetzen zu scherzen, könnte ich ebensogut morden", sagte Boleam. „Tatsache aber ist, daß der DORIFER-Schock bei einigen von uns zum geistigen Zusammenbruch geführt und sie zu Blitzern gemacht hat. Und ich weiß nicht, wie viele unter uns noch gefährdet sind. Ich weiß nicht, ob für die Betrof fenen Hoffnung auf Heilung besteht und wie das alles noch enden soll. Ich weiß nur, daß wir große Schuld auf uns geladen haben und daß wir uns nicht länger schuldig machen dürfen."
    Boleam erzählte dem Cantaro die ganze schreckliche Wahrheit, und als er geendet hatte, machte Darwyn impulsiv ein Angebot: „Es wäre die höchste erdenkliche Ehre für uns Cantaro, wenn wir in dieser schweren Stunde den Meistern unsere Hilfe anbieten und ihnen dienen dürften. Dieses Ansinnen erlaube ich mir im Namen unseres Volkes zu stellen."
    Boleam war ergriffen. Er sagte ebenso spontan: „Wir dürfen nicht zu stolz sein, dieses Angebot abzulehnen. Ich weiß nicht, ob wir uns noch aus eigener Kraft helfen können."
    Und so geschah es, daß die Cantaro um das Jahr 470 NGZ für rund zwanzig Jahre aus der Milchstraße verschwanden - und daß es in dieser Zeit praktisch zu keinen Übergriffen der Blitzer kam
     
    10.
     
    Als Ayshupon feststellte, daß die Pyramide in einen undurchdringlichen Energieschirm gehüllt wurde, beglückwünschte er sich zu dem raschen Entschluß, diese zu verlassen. Hätte er nicht so gehandelt, wäre er, wie die anderen, Ermancluqs Gefangener gewesen und hätte womöglich seine Absichten nicht durchführen können.
    Das wäre schade gewesen.
    Denn Ayshupon hatte mit Ermancluq noch eine Rechnung zu begleichen.
    Die genaue Geschichte der Archäonten interessierte ihn ohnehin nicht so sehr, daß er sie hautnah hätte miterleben müssen. Er würde noch rechtzeitig genug über alles Wissenswerte informiert werden. Er bezweifelte ohnehin, daß Perry Rhodän und die anderen gewisse Zusammenhänge erfahren würden.
    Das waren nicht Ayshupons Probleme, ihm ging es in erster Linie um Ermancluq.
    Ayshupon glaubte zu wissen, was der andere plante und hatte sich vorgenommen, seine Absichten zu durchkreuzen.
    Ayshupon wußte, daß Ermancluq irgendwo in der Nähe der Pyramide ein Beiboot oder eine Raumfähre versteckt haben mußte. Eine andere Möglichkeit, die Kontrollstation zu erreichen, wo das Raumschiff geparkt war, mit dem allein man wieder aus Amagorta gelangen konnte, gab es nicht.
    Nur um dieses Beiboot zu fmden, hatte Ayshupon die Pyramide verlassen - gerade noch rechtzeitig, bevor Ermancluq sie abgeschirmt hatte.
    Ayshupon durchstreifte das Umland außerhalb der Archäontenstadt. Er ging bei seiner Suche methodisch vor.
    Das Schiff würde klein sein, aber ausreichend groß, um einigen wenigen Personen Platz zu bieten. Es würde nicht viel Energie emitieren, damit es sich nicht leicht orten ließ. Aber ganz ohne Energie würde es auch wiederum nicht auskommen, weil Ermancluq wohl auf ein gewisses Maß an Sicherheit bedacht sein mußte und es nicht ohne Schutz parken würde.
    Egal, was für Sicherheitsmaßnahmen Ermancluq ergriffen hatte, für ihn, Ayshupon, würden sie kein großes Hindernis sein. Ein Nakk konnte dem anderen nichts in den Weg legen. Nakken waren einander zu ähnlich, auch was ihre Fähigkeiten, ihre Tricks und Hilfsmittel anbelangte.
    Und obwohl Ermancluqs Raumschiff eine Besonderheit darstellte, so mußte sein Fährboot von konventioneller Bauart sein.
    Es konnte Ayshupon nicht lange verborgen bleiben.
    Ayshupon hielt vor allem nach einer Raum-Zeit-Falte Ausschau. Eine solche vermutete er als Versteck für die Fähre. Raum-Zeit-Falten waren die besondere Spezialität der Nakken, sowohl was ihre Erschaffung wie auch ihre Handhabung betraf.
    Von Nicht-Nakken waren Raum-Zeit-Falten kaum zu entdecken, geschweige denn war es ihnen möglich, in diese so ohne weiteres einzudringen. Ein Nakk hatte dagegen keine Probleme, ein Raum-Zeit-Versteck eines anderen Nakken zu sichten
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