Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1471 - Igors Zombietruppe

1471 - Igors Zombietruppe

Titel: 1471 - Igors Zombietruppe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
damit.
    »Sie sind nicht von hier. Sie kommen aus London – für einen simplen Mord und ein ausgebranntes Boot? Eigentlich sind die Kollegen aus Ipswich zuständig. Man hat auch davon gesprochen, dass sie wieder erscheinen würden. Gehört habe ich nichts von ihnen und…«
    »Deshalb sind wir ja da«, sagte ich.
    »Gut. Damit muss ich mich wohl abfinden.«
    Ich lächelte ihn an. »So schlimm wird es schon nicht werden.«
    Meine Worte sorgten bei ihm für eine leichte Entspannung. Er ließ sich zurücksinken und spitzte die Ohren, als ich ihn wieder ansprach. »Kann es sein, dass Ihnen in der letzten Zeit hier etwas aufgefallen ist, das Ihnen ungewöhnlich erschien?«
    »Mir?«
    »Ja. Oder anderen Menschen.«
    »Nein«, sagte er. »Mir ist nichts aufgefallen. Ehrlich nicht.«
    »Sie haben also keine fremden Personen im Ort gesehen?«
    Occold bekam große Augen. »He, was wollen Sie von mir? Mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein, warum?«
    »Wegen Ihrer Frage. Schauen Sie sich doch um. Hier in Orford laufen genügend Fremde herum. Das ist ein Feriengebiet. Sie glauben gar nicht, wen ich alles nicht kenne…«
    »So habe ich das nicht gemeint.«
    »Wie denn?«
    »Fremde, die auffällig sind, verdammt! Menschen, die nicht wie Urlauber aussehen und einfach nicht hierher passen.«
    »Da sagen Sie was…«
    »Genau. Und wie lautet Ihre Antwort?«
    »Keine Ahnung. Ich habe nicht darauf geachtet. Ich hocke ja die meiste Zeit hier im Büro. Wie – ähm – hätten die Leute denn aussehen sollen? Vielleicht kann ich mal nachfragen.«
    Damit hatte Occold mich erwischt, denn ich wusste selbst nicht, wie sie aussahen. Ich warf Karina einen knappen Blick zu. Sie verstand, nickte und gab ihre Schweigsamkeit auf.
    »Wir denken da an fünf Männer, die dunkle Kleidung getragen haben könnten.«
    »Nein, solche Männer habe ich nicht gesehen. Und andere hier aus dem Ort…«, er ließ seine Worte ausklingen und hob die Schultern.
    »So genau bin ich darüber nicht informiert. Tut mir echt leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann.«
    Karina ließ nicht locker. »Aber Sie hätten unter Umständen davon erfahren?«
    Occold nickte heftig. »Wenn sie so auffällig gewesen wären, dann schon.«
    »Kann man sich hier ein Auto leihen?« fragte sie als Nächstes.
    »Haha, nein. Wir sind ein winziger Küstenort.« Er deutete mit Daumen und Zeigefinger an wie winzig. »Die Leute kommen mit ihren eigenen Autos her. Es gibt auch keine Bahnlinie.«
    »Ja und viele Straßen, die im Nichts enden«, sagte ich. »Das haben wir schon erlebt.«
    Ich kam noch mal auf die fünf Männer zu sprechen. »Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten vier Freunde um sich versammelt und wären nach Orford gekommen…«
    »Ja und?«
    »Wo würden Sie dann übernachten?«
    Er lachte kichernd. »So etwas hätte ich schon vorher reservieren lassen. Darauf können Sie sich verlassen. Alle, die hier ankommen, haben bereits ihre festen Plätze. Hier fällt in diesem Punkt niemand aus dem Rahmen.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann muss er nach nebenan. Soviel ich weiß, sind alle Häuser belegt. In den privaten Quartieren kann hin und wieder jemand ein Zimmer finden, allerdings muss er da schon viel Glück haben. Bei fünf Leuten wird es problematisch.«
    Wir konnten es drehen und wenden und stießen doch immer wieder ins Leere, was sogar logisch war. Entweder hatte die Truppe ein wirklich gutes Versteck gefunden oder sie war einfach weiter gezogen und wir suchten an der falschen Stelle.
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Und bitte, erzählen Sie nicht, wie Old Todd tatsächlich umkam. So etwas kann ein Ort wie dieser hier nicht verkraften.«
    »Das ist schon okay. Und einen Polizeiposten gibt es hier ja wohl auch nicht?«
    »Ha, brauchen wir einen?«
    »Manchmal braucht man ihn schon«, sagte ich.
    »Jetzt sind Sie doch hier.«
    »Da haben Sie auch wieder Recht.«
    Für uns war die Sache erledigt. Vor dem Haus, wo an einem Mast bunte Fahnen im Wind flatterten, fasste ich das bisher Erfahrene in einem Satz zusammen.
    »Da sind wir wohl zu spät bekommen.«
    Karina schaute mich an und schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Was macht dich denn so sicher?«
    Sie winkte ab und schaute mit leicht verengten Augen in die Runde. »Sicher bin ich mir nicht, John. Ich denke nur nach und frage mich, warum diese Truppe ausgerechnet hier an Land gegangen ist. Hier in diesem Kaff! Sie hätten es einfacher haben können. Die Küste ist nun wirklich lang genug, aber nein, sie lassen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher