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1469 - Der Köpfer holt sie alle!

1469 - Der Köpfer holt sie alle!

Titel: 1469 - Der Köpfer holt sie alle!
Autoren: Jason Dark
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Erste, aber ich habe auch erlebt, dass es manchmal eine Gerechtigkeit gibt, wie ich sie mir nicht habe vorstellen können. Ich wurde wieder zurück in diese Welt geschickt, um die Walcotts zu stoppen. Aber auch mein Mörder kehrte zurück. Man wollte einen Schlussstrich ziehen, denn der Teufel und die Hölle geben niemals auf.«
    Jeb Abel nickte. Er hatte die Worte verstanden, nur fiel ihm das Begreifen schwer. Alles war so anders, so unrealistisch. Leben und Tod vermischten sich. Da waren die Grenzen einfach aufgehoben worden.
    »So sieht es aus, ihr Lieben.«
    Greta hatte sich wieder gefangen. Sie weinte nicht mehr. Nur ein paar Schluchzlaute drangen noch aus ihrem Mund. Sie wischte den Schweiß von ihrer Stirn und fragte mit einer ihr völlig fremden Stimme: »Wirst du jetzt bei uns bleiben?«
    »Nein, Ma, nein. Ich kann nicht bleiben. Ich bin eine andere geworden. Daran solltest du denken. Man kann nicht alle Regeln auflösen. Es muss ein Jenseits und ein Diesseits geben. Ich bin nur erschienen, um mitzuhelfen, das Böse zu stoppen.«
    »Ja, das sehe ich ein.« Greta lächelte schmerzlich, bevor sie die nächste Frage stellte. »Darf ich dich anfassen, Kind?«
    »Ja, wenn du willst.«
    »Danke, danke…« Es war für Greta Abel sehr wichtig. Sie dachte in diesen Augenblicken nicht mehr daran, dass sie ihre Tochter bereits zu Grabe getragen hatte, sie war inzwischen so weit, dass sie diese Momente hier genießen wollte.
    Zögernd streckte sie Marietta ihre linke Hand entgegen. Die Tochter lächelte. Sie kam ihrer Mutter entgegen, und auch sie hob eine Hand.
    Beide trafen sich!
    Marietta bog die Finger. Ihre Mutter tat das Gleiche. Zwei Hände verschränkten sich ineinander, und Greta hatte nur für einen winzigen Augenblick das Gefühl, festes Fleisch zu umfassen. Ihr kam die Hand ihrer Tochter starr vor und auch kalt.
    Es war eine besondere Kälte, die von ihr ausging. Nicht eine, die den Frost brachte, man konnte sie als trocken bezeichnen, überhaupt ganz anders.
    Gretas Lippen zitterten. Sie wusste nicht, ob sie die Hand ihrer Tochter wirklich umklammerte. Vielmehr hatte sie den Eindruck, dass sie hindurch gegriffen hatte, sie aber trotzdem noch festhielt.
    Auch Jeb Abel traute sich jetzt. Er ließ die Hand seiner Frau los und strich seitlich über den Körper seiner Tochter hinweg.
    Er fasste ihn an und alles war anders. Die klamme, trockene Kälte.
    Den Körper zu berühren und trotzdem so gut wie keinen Widerstand zu spüren, das konnte er kaum fassen.
    »Sind so die Toten, Kind?«
    »Nicht alle, Pa. Nur ganz wenige. Nur welche, die einen Engel gefunden haben, der sie mit einer Aufgabe betraute. Ich werde sie noch zu erfüllen haben, und der Engel hat mir zusätzlich einen Helfer zur Seite gestellt, der sich in eurem Haus aufhält. Nein, es trifft nicht ganz zu. Es sind zwei Helfer, die mir zur Seite stehen werden. Ihr werdet sie sehen, wenn ihr wieder nach Hause kommt.«
    »Du kommst nicht mit, nicht wahr?«
    »Nein, Pa, mein Platz ist woanders. Und irgendwann sehen wir uns dort auch wieder.«
    Diese Worte passten zu einem Abschied. Auch Marietta wurde von Gefühlen übermannt. Sie konnte nicht anders, sie musste ihren Vater und auch die Mutter umarmen.
    Greta und Jeb Abel fassten zu. Und beide spürten so gut wie keinen Widerstand. Es war der feinstoffliche Körper, auf den dieses Phänomen zurückzuführen war.
    Und den Widerstand, den sie trotzdem zu spüren glaubten, der war ihnen nicht erklärbar.
    Marietta trat von ihre Eltern zurück. Sie schaute in deren Gesichter. Bei beiden flossen Tränen, und die Tochter fragte sich, ob sie richtig gehandelt hatte.
    »Es ist noch nicht beendet«, flüsterte sie. Ihre Stimme wehte Greta und Jeb wie ein Hauch entgegen. »Ich muss noch abrechnen. Erst dann habe ich Ruhe.«
    Ihre Eltern hätten gern noch so viele Fragen gestellt. Es war ihnen nicht möglich. Die Stimme versagte ihnen und sie brachten nur ein Krächzen hervor.
    Marietta drehte sich mit einer fließenden Bewegung um. Genau in diesem Augenblick hatte die Realität sie wieder. In den Sekunden davor schien sie abhanden gekommen zu sein, nun war sie wieder da, und das in der Gestalt des Mörders Eric Walcott, der weiterhin auf dem Altar stand und sich gedreht hatte.
    Er sah Marietta.
    Er schrie und heulte sie an. Das Maul in seinem Hyänenkopf zuckte dabei.
    Und als er die MPi hochriss, da wusste Marietta, dass sie besonders schnell sein musste. Dieser verdammte Teufel durfte nicht zum Schuss kommen,
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