Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
tun, oder was würden Sie tun, wenn Sie tatsächlich Erfolg haben sollten?«
    Fatima lächelte. »Das möchten Sie wirklich wissen?«
    »Ja, ich bitte darum.«
    Die Frau setzte sich in eine andere Position. Trotzdem gelang es uns nicht, einen Blick auf die linke Hand zu werfen. »Wenn sich mein Traum wirklich erfüllen würde, dann werden wir uns sammeln und eine mächtige Gruppe bilden.« Sie beugte sich leicht zu der Moderatorin hinüber. »Wir werden die Welt in Erstaunen versetzen.«
    Angie Lee war etwas irritiert, und das gab sie auch zu.
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber wie kann man so lange überleben wie Sie, Fatima?«
    »Es gibt und gab in dieser Welt Geheimnisse, hinter die bisher kaum ein Mensch gekommen ist. Ich mache da eine Ausnahme.« Sie lächelte. »Wichtig ist für mich, dass ich nicht allein bleibe. Alles andere wird man sehen, Angie.« Nach dieser Erklärung lächelte sie so entwaffnend, dass Angie Lee keine Antwort geben konnte. Die war ihr praktisch von den Lippen geschlagen worden.
    Sie musste aber einen Abschluss finden, riss sich zusammen und lächelte in die Kamera.
    »Gern hätten wir von Fatima Orex mehr erfahren. Leider ist unsere Zeit begrenzt, aber diese Frau ist nicht vergessen, das verspreche ich Ihnen.«
    Der Kameramann wusste genau, was er zu tun hatte. Er schwenkte um auf Fatima Orex, die noch immer auf ihrem gut gepolsterten Stuhl saß, die Haltung aber verändert hatte. Sie umfasste jetzt mit beiden Händen die zwei Lehnen.
    Ihre Hände waren nun deutlich zu sehen, auch die Finger. Kaum einer der Zuschauer würde wohl darauf achten.
    Wir taten es trotzdem.
    Und wir sahen, dass ihr der linke Zeigefinger fehlte!
    ***
    Jetzt hatten wir den Beweis, die richtige Person vor uns zu sehen.
    Wir wurden nicht kalkbleich, wir warfen uns nur einen schnellen Blick zu, was dem Chefredakteur auffiel, denn er fragte: »Ist etwas Besonderes, meine Herren?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Im Moment nicht«, sagte ich mit möglichst neutraler Stimme. »Es war nur gut für uns, die Aufzeichnung zu sehen.«
    Rick Portman lachte. »Und für mich ebenfalls. Ich habe die Sendung verpasst. Wahnsinn, diese Frau zu sehen. Die hat was.« Er verengte die Augen wie jemand, der stark nachdenkt. »Ja, ja, die hat was. Von der werden wir noch hören. Wir werden am Ball bleiben. Wir Waren schließlich die Ersten, die sie auf den Schirm und damit in die Öffentlichkeit gebracht haben.«
    »Ja, und wir werden ebenfalls noch nachhaken«, erklärte Suko.
    Portman schüttelte den Kopf, als könnte er das Gehörte noch immer nicht verkraften.
    »Glauben Sie ihr denn, wenn sie sagt, dass sie schon so lange auf der Erde lebt? Das ist doch nicht möglich! Normalerweise nicht.« Er schluckte. »Aber wenn man ihr zuhört, kann man der Meinung sein, dass es tatsächlich der Fall ist. Die war so verdammt überzeugend, dass man ihr einfach glauben muss.«
    Ob glauben oder nicht, wir verhielten uns zunächst neutral, was diese Fatima Orex anging. Aber eine andere Seite durften wir nicht vergessen, und damit wandte ich mich an den Regisseur.
    »Ich kann mir denken, dass es für Sie wichtig ist, mit dieser ungewöhnlichen Person Ihre Sendung zu pushen. Das müssen Sie tun, das ist Ihr Job. Aber genau das möchten wir nicht. Belassen Sie es dabei. Es ist ein Fall, um den wir uns kümmern werden.«
    Portman richtete sich kerzengerade auf.
    »Ach, wir sollen also die Finger davon lassen?«
    »Das wäre gut.«
    »Warum denn?«
    »Weil es ein Fall für uns ist, Mr. Portman. Glauben Sie mir. Wir sind daran interessiert. Es ist wirklich ein Fall für die Polizei. Wir sind ja nicht grundlos zu Ihnen gekommen.«
    »Und was werfen Sie ihr vor?«
    »Noch nichts Konkretes«, erklärte ich. »Würde das nicht so sein, dann würden wir Ihnen trotzdem nichts darüber sagen dürfen. Ich denke, Sie werden das verstehen.«
    »Nein, das verstehe ich nicht.« Er lief leicht rot im Gesicht an. »Das ist eine große Chance für uns, verdammt. Ich brauche Zuschauer. Hier geht es um Marktanteile. Bei der Konkurrenz ist jede Stelle hinter dem Komma wichtig. Mit dieser Fatima Orex können wir groß herauskommen, das sage ich Ihnen. Die ist einmalig.«
    »Mag sein, dass Sie so denken, Mr. Portman, aber ich sehe das anders. Sollten wir herausfinden, dass Sie gegen uns spielen, könnten Sie großen Ärger bekommen.«
    »Darüber ist noch zu reden.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das ist es nicht. Es muss so bleiben, wie ich es Ihnen gesagt habe, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher