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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix
Autoren: Unbekannt
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Abwehrfeuer dementsprechend zu dirigieren. Die Raumjäger flogen ununterbrochen Angriffe gegen die noch verbleibenden Cantaro-Schiffe. Bei klarem Schußfeld überschütteten die schweren Geschütze der Raumforts den Angreifer mit ihrem Feuer. Und wenn die Geschütze schwiegen, stießen die schweren Kampfschiffe zu, allen voran die ODIN, die für derartige Auseinandersetzungen bestens ausgerüstet war.
    Der cantarische Widerstandswille wurde systematisch zermürbt. Die Cantaro waren Droiden, fast schon Roboter, denen die Durchhaltementalität durch entsprechende Konditionierung injiziert werden konnte. Aber zum Schluß entschied der winzige Rest freier Willensentfaltung, der auch den Fast-Robotern noch verblieb.
    Sie sahen den Untergang auf sich zukommen und erkannten, daß er unvermeidlich war. Daraufhin ergriffen sie den einzigen Ausweg, der denkenden Wesen noch verblieb: Sie nahmen Reißaus.
    Das Orterbild im Kontrollraum der ODIN zeigte es deutlich. Die letzten Cantaro-Einheiten formten sich zum dichtgeschlossenen Verband und strebten mit Höchstbeschleunigung aus dem Ceres-System hinaus. „Feuer einstellen!" sagte Perry Rhodan. „Halali", sekundierte Roi Danton.
    Ein paar Sekunden lang herrschte das Schweigen der Erschöpfung im dichtbesetzten Kommandoraum des Rhodanschen Flaggschiffs. Dann wandte sich Norman Glass, der 1. Pilot, mit einem weithin hörbaren Seufzer um. „Ich will mich in dieser Runde nicht unbeliebt machen", sagte er. „Aber es besteht die Möglichkeit, daß in den nicht völlig zerstörten Cantaro-Schiffen noch Überlebende vorhanden sind. Stünde es uns nicht vorzüglich an ..."
    „Spar dir die Salbaderei, Norman", sagte Perry Rhodan so laut, daß es jeder im Kontrollraum hörte, aber mit einem freundlichen Grinsen auf dem Gesicht. „Gib die Anweisung! Wir suchen nach überlebenden Cantaro."
    Die Tür explodierte, als hätte jemand eine Bombe dagegen geworfen. Voller ungläubigen Entsetzens sah Jennifer die Splitter und Fetzen durch die Luft fliegen. Es war zu spät, sich jetzt noch eine Waffe zu beschaffen. Sie war wehrlos.
    Fassungslos starrte sie auf die Erscheinung, die sich durch den leeren Türrahmen schob. Sie sah ein Gebilde, das einer überdimensionalen Kerzenflamme ähnelte. Im Innern der Flamme waren undeutlich die Umrisse eines nicht humanoiden Körpers zu erkennen.
    Fetzen der Erinnerung schossen ihr durch den Sinn. War das das Gebilde, das Pradu men Kaan im Phantombild gesehen hatte? Sie wollte sich zur Flucht wenden. Aber wohin hätte sie vor einer leise flackernden Flamme, die schwerelos auf sie zuglitt, fliehen sollen? Sie wollte schreien, aber die Stimmbänder versagten ihr den Dienst. Sie stand da und starrte hilflos den unheimlichen Eindringling an.
    Die Flamme hielt in geringer Entfernung an. Jennifer meinte, sie müsse die Hitze spüren, die von dem brennenden Gebilde ausging. Statt dessen wurde ihr kalt. Sie glaubte noch einmal die Worte zu hören, die Irmina Kotschistowa am frühen Morgen des vergangenen Tages gesprochen hatte: „Es sah aus wie ein leuchtender Nebel, aber alles in seiner Umgebung war kalt, entsetzlich kalt ..."
    Während die überdimensionale Kerzenflamme vor ihr tanzte und zitterte, kehrte ihr Selbstbewußtsein zurück. Sie wurde zornig. „Wer bist du?" herrschte sie das leuchtende Gebilde an. „Was willst du von mir?"
    Die Flamme antwortete nicht. Jennifer versuchte, die Silhouette im Innern der Flamme zu erkennen, aber damit hatte sie wenig Glück. Schlieren bewegten sich durch die Hülle der Leuchterscheinung und behinderten den Blick.
    Sie faßte Mut. „Scher dich zum Teufel!" schrie sie. „Ich brauch' dich nicht!"
    Sie warf sich herum und wollte davonlaufen. Plötzlich hörte sie ein hohles Rauschen in der Luft. Das Geräusch allein schien ihr alle Kraft aus den Muskeln zu saugen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie stürzte. Sie sah, wie die tanzende Flamme auf sie zukam. Sie wollte die Arme in die Höhe reißen, um sich zu schützen, aber nicht einmal das gelang ihr mehr. Ein harter Schlag traf sie gegen den Schädel. Sie war halb bewußtlos, als sie spürte, wie etwas an ihrem Hals zerrte.
    Da begann sie, vor Angst zu schreien.
    Irmina Kotschistowa hatte nicht etwa die Raumschlacht verfolgt, wie Jennifer Thyron gemeint hatte. Sie war mit der Erhaltung ihrer Zellen beschäftigt. Erst als sie Jennifers angsterfüllten Schrei hörte, schrak sie auf.
    Sie rannte in den Wohnraum hinaus. Als erstes fiel ihr auf, daß es ungewöhnlich
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