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1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen
Autoren: Jason Dark
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tiefsten Tiefen der Hölle schicken.
    Nichts dergleichen passierte.
    Stattdessen spürte Bill den leichten Luftzug, der an seinem Rücken vorbeiwehte.
    Das Skelett ging weiter!
    Bill schielte nach links. Hinter Sir Walter hatte es sich jetzt aufgebaut. Bill sah einen dunklen Umhang, eine Kapuze, die den größten Teil des Kopfes verdeckte und vom Gesicht nicht viel preisgab.
    Sir Walter reagierte anderes als Mona und Bill. Er hatte auch keine so große Furcht und fragte mit leiser Stimme: »Du bist gekommen?«
    Keine Antwort.
    Das entmutigte Sir Walter nicht. »Du weißt, warum ich hier sitze. Ich will, dass du mir etwas über meine verstorbene Frau erzählst. Du bist der Bote aus dem Jenseits. Wir haben nicht ohne Grund Kontakt mit dir aufgenommen und dir vertraut. Bitte, du darfst uns jetzt nicht enttäuschen. Tu endlich etwas, was uns weiter bringt und dass wir nicht das Gefühl haben, umsonst hier zu sitzen. Wir wollen, dass du was unternimmst, darum bitten wir dich…«
    Die Erscheinung gab keine Antwort. Es deutete sich auch nichts an, dass sich in ihrem Gesicht etwas bewegt hätte. Sie blieb starr stehen. Bis sie ihre Hände anhob. Sie glitten dabei aus den offenen Enden der Kuttenärmel, und Bill, der sich traute, hinzuschauen, konnte nicht sagen, ob die Finger von einer dünnen Haut überspannt waren oder aus blankem Gebein bestanden.
    Griff sie zu?
    Nein, sie würgte nicht. Bill beruhigte sich wieder. Trotzdem wurde der ältere Mann berührt. Man musste diese Geste schon als zärtlich einstufen, wie die Spitzen der Finger über das dünne Haar Sir Walters glitten, als wollten sie es liebkosen.
    Sir Walter stöhnte auf. Es kam zum ersten Mal nach langer Zeit Bewegung in ihn, denn er nahm seinen Kopf zurück. Bill, der ihn anschaute, entdeckte auf seinen Lippen das feine Lächeln, so gut tat ihm diese Berührung, die nicht lange andauerte, denn das Skelett bewegte sich weiter.
    Das nächste Ziel würde Erskine sein, der den Unbekannten bereits zitternd erwartete.
    »Er war bei mir!« sprach Sir Walter halblaut vor sich hin. »Ja, er ist bei mir stehen geblieben. Er hat mich berührt. Es war so wunderbar. Ich fühle mich viel besser, denn ich weiß jetzt, dass ich einen Kontakt zu meiner Frau bekommen werde. Das hat er mir auf seine Art und Weise gesagt.«
    Sir Walter war völlig aus dem Häuschen. Er rutschte auf seinem Sitz hin und her. Er schüttelte dabei immer wieder den Kopf und atmete heftig.
    Auch Mona hatte alles gesehen. »Wie schön«, flüsterte sie. »Sir Walter ist glücklich.«
    »Ja, das glaube ich auch.« Inzwischen war der Unheimliche weiter gegangen. Einer fehlte noch in der Runde.
    Es war Erskine, hinter dessen Rücken der Knöcherne stehen blieb.
    Bill richtete seine Blick auf den Mann, der seine Sitzhaltung nicht veränderte, der aber anders reagierte als Sir Walter.
    Erskine hatte Angst. Er saß geduckt da und wirkte wie jemand, der ein schlechtes Gewisse hatte, das ihn sehr zu schaffen machte.
    Seine Lippen zuckten, blieben jedoch geschlossen, sodass von ihm kein Wort zu hören war.
    Bill wandte sich an Mona. »Was denkst du?«
    Sie hob die Schultern.
    Bill wusste auch nicht, was noch passieren würde. Er hörte auf sein Gefühl, und das sagte ihm, dass dieser Dämon mit Erskine etwas anderes vorhatte.
    Und zwar nichts Gutes. Es konnte unter Umständen Erskines Tod bedeuten.
    Diese Vorahnung wollte Bill einfach nicht verlassen…
    ***
    Zunächst passierte nichts, sodass der Reporter schon glaubte, sich geirrt zu haben. Aber er brauchte sich Erskine nur anzusehen, um zu erkennen, dass dem wohl nicht so war. Der Mann reagierte anders als Mona und er. Er kam aus seiner Haltung nicht hoch und er traf nicht einmal Anstalten, seinen Kopf zu drehen, um nach der Gestalt Ausschau zu halten.
    Dadurch, dass die Kapuze weit in die Stirn gezogen war, war von dem Kopf nicht viel zu sehen. Es war nur zu erkennen, dass es dort, wo das Gesicht sein musste, etwas heller schimmerte. Details waren nicht auszumachen.
    Zwei Arme wurden angehoben.
    Finger griffen nach dem Stoff der Kapuze.
    Sie zögerten.
    Die Spannung erhöhte sich.
    Für Bill stand fest, dass die Entscheidung dicht bevorstand. Der Unheimliche hatte sich ein Opfer ausgesucht, das er nicht mehr loslassen würde.
    Einen Moment später fiel die Kapuze!
    Mona konnte den leisen Schrei nicht unterdrücken. Sie hob den rechten Arm und streckte den Zeigefinger aus. Die Spitze wies auf den Kopf der Gestalt, und sie war wahrscheinlich deshalb so
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