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1455 - Kundschafter für Halut

Titel: 1455 - Kundschafter für Halut
Autoren: Unbekannt
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Gemeinschaft. Bitte, helft mir, ihn von der Wand zu lösen, an die er sich anscheinend mit Spinnfäden geheftet hat, und ihn in unsere Zuflucht zu tragen!"
    Als sie ihre Worte in die Tat umsetzte, packten die Gefährten schweigend, aber bereitwillig mit an. Bald hatten sie den Metabolischen von der Wand gelöst.
    Anschließend trugen sie ihn sehr behutsam den Weg zurück, den sie kommen waren.
    Sie hatten die Zuflucht ihrer Gemeinschaft schon fast erreicht, als ihnen aus einem Nebenstollen ein anderer Biont entgegentrat, der trotz der für Sauerstoffatmer giftigen Atmosphäre aus Kohlendioxid und Methan weder einen Schutzanzug noch ein Atemgerät trug.
    Anubi, Rachch und Wouq erstarrten vor Ehrfurcht, denn der Fremde war einer der legendären Tunnelbauer der Hölle, die alle sowohl psychische als auch äußerliche Gemeinsamkeiten besaßen und sich angeblich untereinander als „600er" bezeichneten.
    Der Tunnelbauer spreizte seine zahlreichen Arme, dann sagte er unmittelbar in den Bewußtseinen der Bionten: „Ich sehe, daß ihr klug seid, den sonst würdet ihr nicht eine ehemalige Mörderbestie so behutsam tragen, als wäre sie eure Königin."
    „Sie wird unsere Königin sein", erwiderte Anubi ehrfurchtsvoll. „Unsere Gemeinschaft wird sie verehren und behüten. Schade ist nur, daß wir keine Mörderbestien mehr in unserer Gewalt haben, die die schwerste Bergwerksarbeit vollbringen können."
    „Ihr wißt vieles, aber nicht alles", gab der Tunnelbauer zurück. „Wo ein Goldener residiert, da werden sich auch bald Vertreter des ersten Entwicklungsstadiums seiner Art einfinden. Einige Eier, die sich bei euch einfinden, dürften inzwischen alt genug sein, daß aus ihnen Jungwesen des Larvenstadiums schlüpfen als fast ausgewachsene Mörderbestien mit großen physischen Kräften, aber noch ohne den späteren Blutdurst. Eure Königin wird keine Schwierigkeit haben, sie für ihre Arbeit im Bergwerk zu konditionieren."
    „Und später werden wir sie in Ketten legen", warf Rachch ein. „Wir danken dir, Tunnelbauer!" sagte Anubi feierlich. „Ja, das Wesen, das wir heimtragen, wird der Goldene und die Königin unserer Gemeinschaft sein.
    Eigentlich ist es das schon, auch wenn es noch schläft. Wir gehen jetzt weiter. Falls du einmal in die Nähe unserer Zuflucht kommst, sei unser Gast."
    Der Tunnelbauer erwiderte nichts darauf.
    Er senkte nur die Arme und blickte dann den Bionten und der Königin nach, die sie auf den Thron heben würden.
    Für sie war die Hölle eine gute Welt.
    Doch für ihn nicht. Denn er wußte zuviel, von dem sie nichts ahnten …
     
    3. HEXENKÜCHE
     
    Als die HALUTA nach etlichen Überlichtphasen in den Normalraum zurückfiel, glich sie einem Sandkorn, das von einer Orkanbö gegen die Flammensäule eines Vulkanausbruchs geschleudert wurde.
    So winzig war sie gegenüber dem Ausschnitt jenes inneren Ringes des Galaktischen Zentrumssektors, der aus hochverdichtetem, glühenden Wasserstoff bestand und einer glühenden Wand glich, die sich nach oben und unten, nach links und rechts bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schien.
    Nicht einmal die hochwertigen Hypertaster der HALUTA vermochten diese Wand zu durchdringen, denn sie war nicht nur wenige Kilometer tief, sondern rund dreihundert Lichtjahre. In dieser Todeszone war nichts normal, sogar der Hyperraum unterschied sich in erschreckender Weise vom Hyperraum ruhiger Sternenzonen.
    Icho Tblot, der im wuchtigen Pilotensessel saß, drehte den Kuppelkopf und musterte seine beiden Gefährten: Atlan und den Blue-Klon Yelyaz. Das Gesicht des Arkoniden wirkte wie versteinert und zeigte nicht die mindeste Regung. Nur die Augen verrieten die seelische Not, unter der er litt.
    Yelyaz dagegen wirkte gelassen und optimistisch, obwohl er ebenfalls Grund hatte, seelisch zerrissen zu sein.
    Tolot erinnerte sich daran, wie er auf Arhena erfahren hatte, daß bei dem Debakel am Perseus-Black Hole drei Schiffe der Phönix-Staffel vernichtet worden waren; die BLUEJAY, die CRAZY HORSE und die SORONG. Mit ihnen waren die Besatzungen untergegangen - und Iruna von Bass-Teth, die Gefährtin Atlans, hatte zu ihnen gehört.
    Der Haluter hatte die Akonin kaum gekannt, aber er litt mit dem alten Freund unter ihrem Verlust. Sein Entschluß, sich ncht auf Arhena aufzuhalten, sondern abermals Halut anzufliegen und das Schicksal seines Volkes zu klären, war unter anderem dadurch motiviert gewesen, daß er hoffte, Atlan würde mitkommen und dabei von seinem Schmerz abgelenkt
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