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1454 - Solo für den Satan

1454 - Solo für den Satan

Titel: 1454 - Solo für den Satan
Autoren: Jason Dark
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nahe gekommen bist.«
    »Das ist wahr.«
    »Und wie nah?«
    »Er ist mein Gott!«
    »Nein!«, widersprach ich deutlich. »Er ist kein Gott. Er ist ein Götze. Er ist das Böse, und er ist Gift für die Menschen. Das weiß ich besser als du.«
    Ich hatte diese Erklärung bewusst abgegeben, damit sie erfuhr, auf welcher Seite ich stand. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, denn sie nickte.
    »Ja, jetzt habe ich verstanden. Du bist kein Freund. Du stehst auf der anderen Seite.«
    »Genau.«
    Sie lachte mich scharf an. Ihre Augen weiteten sich. Die Lippen zeigten plötzlich ein Lächeln.
    »Ein Feind des Teufels traut sich in meinen Bereich hinein. Darauf habe ich nur gewartet. Hast du dir nicht etwas zu viel vorgenommen?«
    »Sicherlich nicht. Und ich denke, dass ich ihn besser kenne als du, Ricarda. Asmodis oder der Teufel ist mein Todfeind.«
    »Ha, du bist ein Pfaffe!«
    »Nein, kein Pfarrer, wie du ihn getötet hast.«
    Ich hatte ein Thema angesprochen, das ihr gefiel. »Ja, ich habe ihn zu seinen Ahnen geschickt, und ich kann dir sagen, dass ich noch jetzt stolz darauf bin! Ich habe mich gefreut, als er starb. Er verging, er hauchte in meinem Beisein sein Leben aus. Und so ergeht es jedem Pfaffen, der in meine Nähe kommt und mich vom Teufel abbringen will.«
    »Damit genau das nicht passiert, bin ich hier.«
    »Du willst mich stoppen?«
    »Was sonst?«
    Plötzlich hatte sie wieder Spaß. Allerdings glich der mehr einer Schadenfreude.
    »Das ist doch herrlich!«, schrie sie mir entgegen. »Das ist wirklich einmalig. Es ist sogar weit besser als meine Show. Ich werde dich vorführen, du arrogantes Schwein!«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    Stutzte sie oder nicht? Es konnte sein, dass sie meinen Namen schon mal gehört hatte, aber es brauchte nicht zuzutreffen. Jedenfalls wies sie durch nichts darauf hin, dass mein Name ihr etwas sagte. Aber sie hatte etwas anderes vor, und das zog sie auch durch.
    Meine Beretta hatte ich stecken lassen. Das Kreuz war ebenfalls nicht sichtbar. Ich wollte diese Trümpfe erst ausspielen, wenn die Zeit reif war.
    Sie nahm ihre Gitarre als Waffe. Eine kurze Schlenkerbewegung, dann flog das Instrument auf mich zu und hätte mich auch getroffen, wäre mir nicht die schnelle Ausweichbewegung gelungen.
    So verfehlte es mich. Aber es hatte Ricarda die Zeit verschafft, sich zurückzuziehen.
    Das tat sie auch.
    Sie kannte sich hier besser aus als ich. Der Sprung nach hinten brachte sie bis an die Vorhangöffnung, und da musste sie nur einen Schritt nach hinten gehen, um auf die andere Seite der Bühne zu gelangen.
    Ich hörte ihr Lachen.
    »Na los, Sinclair, komm! Komm, wenn du dich traust! Hier haben wir Zuschauer. So kann jeder sehen, was ich mit Leuten anstelle, die Asmodis verspotten!«
    »Keine Sorge, ich komme!« Nach dieser Antwort ging ich einen Schritt vor, schob mit beiden Händen den Vorhang zur Seite und betrat die Bühne…
    ***
    Schon beim ersten Schritt auf die andere Seite hatte ich das Glück, dass die Scheinwerfer nicht in meine Richtung strahlten, sodass ich nicht geblendet wurde.
    Ich warf einen ersten Blick nach vorn und sah vor mir die Masse der Fans. Von der erhöhten Bühne aus wirkten sie wie ein kompakter Block.
    Mein Erscheinen war natürlich bemerkt worden. Ich wurde mit Schreien und Pfiffen empfangen, aber auch mit bösen Beschimpfungen, obwohl die Gaffer gar nicht wussten, wen sie hier vor sich hatten; Links im Hintergrund der Bühne stand eine schwarzhaarige Frau, die nichts tat und auch nicht wusste, was plötzlich los war.
    Aber das störte Ricarda Hades nicht. Sie ging mit langen Schritten rückwärts und hielt dabei den rechten Arm nach vorn gestreckt, sodass die angelegten Finger auf mich deuteten.
    Sie hatte auch ein Mikro an sich gerissen, sodass sie jeder hören konnte.
    »Seht ihn euch an!«, schrie sie. »Seht ihn euch an! Er ist der Irre, der unserem Asmodis den Kampf angesagt hat. Dieser John Sinclair will ihn sogar besiegen…«
    Sie hatte genau die richtigen Worte gefunden, denn die Menge fing an zu lachen. Das Gelächter wehte mir wie ein Orkan entgegen.
    Keiner blieb stumm, alle freuten sich, und das konnten sie auch, denn Ricardas nächsten Worte peitschten sie noch einmal hoch.
    »Ihr könnt dabei zuschauen, wie ich ihm zeigen werde, wie stark Asmodis ist! Ihr dürft Zeugen sein, wie er auf der Bühne zusammenbricht und dann den Teufel anfleht, ihn am Leben zu lassen! Das ist der Höhepunkt meines Auftritts!«
    Ich blieb gelassen und war
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