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1453 - Die ruhelosen Engel

1453 - Die ruhelosen Engel

Titel: 1453 - Die ruhelosen Engel
Autoren: Jason Dark
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jagen.«
    »Aber ich wurde angesprochen.«
    »Das schon.«
    »Wenn sie wirklich zurückgekommen sind, wird das einen Aufruhr geben.«
    Bill schaute mich an. »Wie lange bist du schon nicht mehr in der Uni gewesen?«
    »Das ist Ewigkeiten her.«
    »Wird es nicht mal wieder Zeit, dass wir beide ein bisschen in Nostalgie machen?«
    Ich grinste breit. »Da hast du gar nicht mal so Unrecht.«
    Johnny hatte uns zugehört und mischte sich ein. »Soll das heißen, dass ihr beide zur Uni wollt?«
    »Nur wenn es nötig ist«, sagte ich. »Zunächst bist du so etwas wie unsere Vorhut.«
    »Gut. Dann fange ich morgen schon damit an.«
    Diesmal stimmten nicht nur Bill und ich zu, sondern auch Suko.
    Wobei vor allen Dingen Bill nicht vergaß, ihn auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
    »Keine Angst, Dad. Ich habe Kilgo überstanden und werde auch das schaffen.«
    »Richtig. Aber diesmal könntest du noch mehr auf dich allein gestellt sein.«
    »Ich komme schon zurecht, Dad.« Mit diesem Satz war für Johnny das Thema erledigt…
    ***
    Freddy Braddock war ein Mensch, den nichts so leicht erschüttern konnte. Auch bei dieser Begegnung nicht. Er wollte lächeln und alles locker nehmen. Es blieb beim Vorsatz. Irgendetwas stimmte nicht mit seinen Gesichtsmuskeln. Er wollte lächeln, aber er brachte nur ein etwas starres Grinsen zustande.
    Was hatten sie ihm gesagt? Die Frage huschte ihm durch den Kopf, als er die beiden Besucher anstarrte. Engel? Waren sie Engel?
    Waren sie die Geschöpfe, die man malte oder als Statuen abbildete?
    Doch wo befanden sich ihre Flügel?
    Er sah keine. Er sah nur das seltsame Paar, das zu den verschwundenen Studenten zählte und das jetzt wieder auf eine so wunderbare Weise zurückgekehrt war und sich dabei nicht verändert hatte, trotzdem aber nicht mehr mit den Menschen zu vergleichen war, die er gekannt hatte.
    »Bitte – ich – hm – wo seid ihr gewesen?«
    Endlich hatte er es geschafft, diesen Graben zu überspringen. Aber sie sagten wieder nichts. In einer Haltung, die sie als Paar auswies, blieben sie stehen. Sie berührten sich. Jeder sollte sehen, dass sie zusammengehörten.
    Das galt auch für die anderen vier Verschwundenen. Nur sah er diese anderen Paare nicht.
    Noch immer beschäftigte er sich mit dem Begriff Engel. Er konnte es nicht einfach so hinnehmen. Er wollte es nicht glauben, dass er es hier mit zwei Engeln zu tun hatte. Aber es war wohl so. Warum hätten sie lügen sollen? Und ihr Auftreten oder Erscheinen hatte sich schon vom Verhalten normaler Menschen unterschieden.
    Bestimmt gab es Menschen, die beim Auftauchen der beiden schreiend weggelaufen wären. Daran dachte Freddy Braddock nicht.
    Der Hausmeister wollte herausfinden, was mit ihnen los war. Er spürte auch keine Furcht in seinem Innern sondern nur Spannung.
    Er lauerte darauf, das Neue kennen zu lernen.
    Wer bekam schon Kontakt mit Engeln? Er hatte davon gehört, dass es Menschen gab, die fest an sie glaubten, wobei sie die Engel nur als ätherische Wesen mit feingliederigen Flügeln ansahen. Dieses Bild hier wäre für sie eine große Enttäuschung gewesen. Nicht allerdings für einen Mann wie Braddock, der zum ersten Mal in seinem Dasein so etwas erlebte.
    Lizzy Lester und Frank Law standen nicht weit von ihm entfernt.
    Um etwas Genaueres herauszufinden, wollte er sie anfassen. Er musste sie einfach spüren. Vielleicht waren sie wirklich nur feinstofflich und sahen nur aus wie normale Menschen.
    Alles war möglich…
    Er ging auf sie zu.
    Er lächelte dabei, denn sie sollten sehen, dass er ihnen nicht feindlich gesonnen war. Sein Herz schlug schneller.
    Je mehr die Entfernung zwischen ihnen schrumpfte, umso deutlicher spürte er ihre Nähe. Etwas umgab sie. Er konnte es nicht sehen und nur spüren. Das war wie ein Stromkreis, der unsichtbar zitterte und vibrierte, den Hausmeister aber trotzdem nicht von seinem Tun abhielt. Er setzte seinen Weg fort und richtete seinen Blick in die blassen Gesichter, deren Haut so dünn wirkte.
    Er schaute auch in ihre Augen. Normal waren sie nicht. Tief in ihrem Innern sah er etwas von einer dichten Röte. Auch die hatte er bei Menschen noch nie gesehen. Als er näher an sie herangetreten war, sah er, dass diese roten Punkte den Umfang der Pupillen einnahmen.
    Rote Augen!
    Er blieb stehen. Die Gedanken wirbelten durch seinen Kopf. Rote Augen! Freddy dachte für einen Moment daran, dass sich in ihnen möglicherweise Blut gesammelt hatte.
    Aber das konnte es auch nicht sein. Blut und
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