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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens
Autoren: Jason Dark
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sagte ich.
    Bill starrte Pete an. »Ist er tot?«
    »Ich weiß nicht, Mr Conolly. Ich habe…«
    Bill fasste ihn an und schüttelte ihn durch. Jetzt war ihm die Angst um Johnny vom Gesicht abzulesen.
    »Verdammt noch mal, rede! Was ist mit ihm? Was hat Kilgo ihm angetan? Los, du…«
    Ich mischte mich ein.
    »Er weiß es nicht«, sagte ich mit leiser Stimme. »Du musst dich zusammenreißen, Bill. Es geht nur, wenn wir die Nerven behalten.«
    »Okay, schon gut.« Der Reporter fuhr mit der flachen Hand über seinen Nacken. Dort musste es ihn bei dieser höllischen Fahrt erwischt haben.
    Ich drehte mich zu Pete Ruskin um, der wie ein Häufchen Elend bei uns stand.
    Pete wusste, was wir von ihm, dem einzigen Zeugen, erwarteten.
    Er sprach auch, und jetzt sprudelten die Worte hastig aus seinem Mund hervor. Johnny befand sich höchstwahrscheinlich in der Nähe, aber er war nicht zu sehen, und genau das bereitete uns Probleme.
    Wir erfuhren, dass es hier im Haus einen geheimen Gang gab, versteckt hinter dem Bücherregal.
    Das erreichten wir mit schnellen Schritten, blieben davor stehen und schüttelten die Köpfe.
    »Wo befindet sich der Eingang?«, fragte Bill.
    »Ich weiß es nicht. In der Mitte wohl.«
    Bill konnte es nicht mehr aushalten. Er schlug mit beiden Fäusten gegen die dicht an dicht stehenden Buchrücken, ohne allerdings etwas erreichen zu können.
    Ich konnte ihn verstehen. Es ging um seinen Sohn. Da reagierte man nicht mehr logisch oder normal.
    »Nicht so, Bill!«
    »Verdammt, dann müssen wir das ganze Regal abräumen. Raus mit den Büchern.« Er fing bereits damit an und schleuderte die ersten zu Boden. Es war nicht einfach gewesen. Er hatte sie erst aus dem Verbund herauszerren müssen.
    »Das hat wohl keinen Sinn«, sagte Pete.
    »Wieso nicht?«
    Er schaute mich an. »Da gibt es einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass sich die Tür öffnet.«
    »Und wo?«
    Pete deutete schlaff nach vorn. »Irgendwo da. Ich weiß es aber nicht genau.«
    Bill hatte ihn ebenfalls gehört. »Verdammt, dann müssen wir ihn eben suchen!«
    Das taten wir auch. Ich übernahm die Führung. Obwohl ich auch Angst um Johnny hatte, ging ich behutsam zu Werke. So tastete ich die Reihe der Buchrücken ab, um irgendeinen Kontakt auszulösen, der das Versteck öffnete.
    Nichts passierte.
    Die Zeit rann dahin.
    Bill atmete hektisch. »Ich muss ihn finden, verdammt. Johnny, ich hole dich! Und ich hole mir Kilgo. Dann…«
    »Ich hab’s!«
    Weder Bill noch ich hatten gesprochen, sondern Pete Ruskin. Er hatte den Kontakt gefunden. Wir traten von der Regalwand weg, als wir das leise Summen hörten.
    Plötzlich öffnete sich vor uns die Lücke, und noch während das geschah, überstürzten sich die Ereignisse…
    ***
    Johnny Conolly stockte er Atem, als er die lange und gefährliche Klinge sah, die Kilgo in seiner Hand hielt. Das Licht aus den beiden Laternen erreichte das Messer ebenfalls, sodass der Stahl einen anderen Glanz erhielt. Für Johnny sah es aus, als würde das Metall leben.
    Ihm wurde zugleich klar, dass er es nicht schaffen konnte. Er hatte Kilgo zum einen nicht lange genug aufgehalten, und dann war jenseits des Regals im Haus etwas passiert, von dem beide nicht wussten, was es zu bedeuten hatte.
    Der große Krach konnte viele Ursachen haben, aber eines stand fest: Normal war es nicht. Kilgo musste davon ausgehen, dass man ihn und sein Versteck entdeckt hatte.
    Leider nicht diesen Stollen. Ihn zu finden war für einen Fremden fast unmöglich, und so machte sich auch Johnny keine großen Hoffnungen. Er stellte sich innerlich auf einen Kampf ein und hoffte, dass seine Kräfte ausreichten, um sich zumindest eine Weile wehren zu können.
    Zeit gewinnen…
    Kilgo stand auf. Bisher hatte er in einer leicht geduckten Haltung gelauert, nun wollte er es wissen. Er warf Johnny einen kurzen Blick zu. Die Drohung darin war nicht zu übersehen.
    Er wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. Es war wieder ruhig geworden auf der anderen Seite, und Johnny schöpfte ein wenig Hoffnung.
    Wichtig war es, dass auf der anderen Seite auch der Geheimgang gefunden wurde. Und das so schnell wie möglich.
    Kilgo warf Johnny einen bösen Blick zu. »Mach dir keine Hoffnungen. Ich schneide dir die Kehle durch. Es ist egal, wer da draußen herumtobt. Du überlebst es nicht.«
    Das Echo war zwar schwach, aber es war zu hören!
    Johnny konnte nur hoffen, dass es sich bei dem Klang der Waffe um eine mit Silberkugeln geladene Beretta handelte.
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