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145 - Mädchen, Monster, Sensationen

145 - Mädchen, Monster, Sensationen

Titel: 145 - Mädchen, Monster, Sensationen
Autoren: A.F.Morland
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Fingernägeln über den Boden und bemühte sich verzweifelt, sich zu erheben.
    Vergeblich. Mit dieser Anstrengung beschleunigte er sein Ableben nur. Sein fahles Gesicht war mir zugewandt. Blut rann aus seinem offenen Mund, und er hauchte mir in diesem Augenblick seine Seele entgegen.
    Wieder einmal hatte ein Gegner den Gnom unterschätzt und diesen Irrtum mit dem Leben bezahlt.
    Ich stand auf.
    Cruv holte seine Melone und drückte sie sich auf den Kopf.
    »Danke, Cruv«, sagte ich. »Vielleicht kann ich mich mal revanchieren.«
    Der Gnom winkte ab. »Vergiß es, Tony… Ich befürchtete schon, es nicht mehr zu schaffen.«
    Der Gnom nahm seinen Dreizack an sich, und ich zog Shavenaar. Mein stummer Befehl machte das Höllenschwert sichtbar. Lange Zeit hätte ich es nicht wagen dürfen, das Höllenschwert zu berühren. Es hätte mich auf der Stelle getötet, doch seit ich seinen Namen kannte, waren wir Verbündete.
    Als Cruv das Schwert mit der Krone sah, fragte er: »Was willst du damit? Reenas ist tot.«
    »Ich weiß.«
    »Du hast doch nicht etwa vor…«
    »Ich habe mit der Leiche des schwarzen Druiden nichts im Sinn«, sagte ich. »Mir geht es lediglich darum, die Magie seines Stockdegens zu zerstören.«
    »Ach so«, sagte Cruv erleichtert. »Ich dachte, du wolltest dem Toten den Kopf abschlagen, um ganz sicher zu sein, daß er…« Der Gnom unterbrach sich, hob den Stockdegen auf und reichte ihn mir.
    Ich zog die breite Schwertklinge über den schlanken Degen. Shavenaar spürte sofort die andere Magie und reagierte darauf. Das Höllenschwert begann zu leuchten, und die Bewegung von Metall über Metall rief ein unnatürliches Kreischen hervor.
    Strahlenbündel erschienen auf der Degenklinge. Shavenaar schob sie vor sich her, drückte sie mehr und mehr zusammen, bis sie keinen Platz mehr hatten.
    Sie fielen von der Degenspitze auf den Boden, wo sie nur noch eine Lebensdauer von wenigen Sekundenbruchteilen hatten und dann erloschen.
    Nachdem ich den Stockdegen auf diese Weise gereinigt hatte, ließ ich ihn achtlos fallen. Ich befahl dem Höllenschwert, sich wieder unsichtbar zu machen, und ließ es in die Lederscheide auf meinem Rücken gleiten, auf die sich die magische Unsichtbarkeit ausdehnte.
    Anschließend begab ich mich zu meinen Waffen und nahm sie wieder an mich.
    Reenas konnten wir abhaken. Dieses Kapitel war nun abgeschlossen. Von dieser Stunde an begann der schwarze Druide bereits, Vergangenheit zu sein.
    ***
    Alles, was über Zombies bekannt war, durchraste in diesem grauenvollen Augenblick Leif Randalls Kopf.
    Er hatte immer schon die Bereitschaft in sich getragen, an solche Dinge zu glauben. Vampire, Ghouls, Werwölfe, Zombies… Für ihn waren sie nicht bloß erfundene Gruselgestalten.
    Er war davon überzeugt, daß es solche Schattenwesen wirklich gab. Viele Menschen belächelten die Gespenstergeschichten, die man sich von manchen Burgen und Schlössern erzählte.
    Randall nicht Wenn es einen Himmel gibt, sagte er sich, muß es auch das Gegenstück, die Hölle, geben. Merkwürdigerweise hat niemand etwas dagegen, wenn jemand an den Himmel glaubt. Aber wenn jemand auch an die Hölle glaubt, hält man ihn für einen Spinner.
    Wo Licht ist, da ist auch Schatten -das ist eine uralte Weisheit. Und dem Guten steht das Böse gegenüber - dem Himmel die Hölle, mit all ihren Teufeln, Dämonen, Monstern und Gespenstern.
    Deshalb war der Zombie für Randall kein Trugbild, keine Sinnestäuschung, sondern Realität.
    Was mochte Adam Seagrove zum Zombie gemacht haben? Welcher verdammte Zauber befand sich in ihm? War Voodoo im Spiel?
    Randall hatte einen dicken Kloß im Hals.
    Er starrte auf das Skalpell, das der Untote gegen ihn richtete. Vorsichtig wich er zurück. Er war bemüht, die Fassung nicht zu verlieren.
    Wenn er jetzt die Nerven verlor, war es um ihn geschehen!
    Das Messer nicht aus den Augen lassend, griff Bandall nach dem Türknauf. Dann sprang er jäh zurück und schlug die Tür zu, Die Nachbartür führte ins Bad.
    Randall versteckte sich dort. Er schloß sich ein und warf einen Blick in den Wandspiegel. Ein Fremder, der eine entfernte Ähnlichkeit mit ihm aufwies, sah ihm entgegen - mit einem teigigen Gesicht und großen, furchtgeweiteten Augen.
    Er hörte, wie der lebende Leichnam die Schlafzimmertür öffnete.
    Randall tat Seagrove leid.
    Nicht jener Adam Seagrove allerdings, der ihm jetzt nach dem Leben trachtete, sondern der andere - sein Nachbar, zu dem er einen guten Kontakt gehabt hatte.
    Ich
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