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145 - Mädchen, Monster, Sensationen

145 - Mädchen, Monster, Sensationen

Titel: 145 - Mädchen, Monster, Sensationen
Autoren: A.F.Morland
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muß ihn vernichten, ging es Leif Randall durch den Sinn. Nicht töten, denn tot ist er schon. Vernichten ist das richtige Wort.
    Er schaute auf den Hammer in seiner Rechten. Damit war es zu bewerkstelligen. Unter Umständen reichte ein einziger gut gezielter Schlag, aber Seagrove hatte dieses Skalpell…
    Davor muß ich mich in acht nehmen, sagte sich Randall.
    Er konzentrierte sich auf die Geräusche, die durch die Tür drangen. Seagrove suchte in den anderen Räumen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihm auffiel, daß die Badezimmertür abgeschlossen war.
    Er würde sie aufbrechen und… Leif Randall biß sich auf die Unterlippe. Er hörte die schweren Schritte des Untoten. Sie entfernten sich.
    Vielleicht hätte Randall jetzt die Gelegenheit gehabt, fluchtartig das Haus zu verlassen, aber das kam für ihn nicht in Frage. Er sagte sich, er hätte hier eine unerhört wichtige Aufgabe zu erfüllen, vor der er sich nicht drücken dürfe.
    Er erwies seinen Mitmenschen -und natürlich auch sich selbst - einen unschätzbaren Dienst.
    Wenn er diese wandelnde tote Hülle zerstörte, blieben viele Menschen von ihr verschont. Wenn er nichts unternahm, würde Seagrove losziehen und sich viele Opfer suchen.
    Ich kann das verhindern! sagte sich Randall. Aber nur, wenn ich den Mut aufbringe, zu bleiben und zu kämpfen.
    Ihm fiel auf, daß plötzlich keine Geräusche mehr zu hören waren. Eine fast unnatürliche Stille breitete sich im Haus aus, und Randall fuhr ein eisiger Schreck in die Glieder.
    War der Zombie etwa fortgegangen?
    Randall stellte hastig einen weißen Kunststoffschemel unter das hoch angebrachte Fenster, stieg hinauf und öffnete das Fenster. Der Riegel klemmte ein wenig.
    Erst mit etwas mehr Krafteinsatz ließ er sich heben. Dadurch entstand ein lautes Schnappen, das dem Zombie nicht verborgen bleiben konnte, wenn er sich noch im Haus befand.
    Draußen entdeckte ihn Randall nicht - weder auf dem Grundstück noch auf der nahen Straße.
    Und Seagrove war tatsächlich nicht draußen. Das harte Schnappen, das aus dem Bad kam, wies ihm den Weg zu seinem nächsten Opfer…
    ***
    Ich fand in einem der Nebenräume des »Creepy« eine Decke, die ich über den schwarzen Druiden breitete. Wir besannen uns wieder des Grundes, der uns ins »hierher« geführt hatte.
    »Zero wird bald davon erfahren«, sagte Cruv, auf Reenas weisend, »Er war sein Freund.«
    »Du meinst, er könnte Reenas’ Tod rächen wollen«, sagte ich.
    »Wäre doch denkbar, oder?«
    »Kommt darauf ab, wie wichtig dem Magier-Dämon diese Freundschaft war«, erwiderte ich. »Du weißt, daß ihnen richtige Freundschaft fremd ist. Auf der schwarzen Seite muß jede ›Freundschaft‹ einen Nutzen bringen, sonst ist sie uninteressant.« Wir sahen uns in allen Räumen gewissenhaft um, versuchten herauszufinden, wer Christopher Gale, der Besitzer des Nachtclubs, war, wie er zu Fay Cannon stand, welche Rolle hier möglicherweise Mr. Silver übernommen hatte.
    Wenn der Silberdämon Vicky Bonney hier treffen wollte, mußte das einen bestimmten Grund haben. Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen, als mir der Gedanke kam, Mr. Silver könnte meiner Freundin das gleiche Ende zugedacht haben, das Adam Seagrove erteilt hatte.
    Vicky… grausam ermordet von Fay, diesem schrecklichen Ungeheuer! Mich schauderte.
    Wenn ich jetzt nicht herausbekam, wo der Silberdämon steckte, würde ich ihn mit Sicherheit am Abend sehen. Ich hätte natürlich mit einer kleinen Armee anrücken können.
    Boram, Lance Selby, die Mitglieder des »Weißen Kreises«, Metal und Roxane wären meinem Ruf sofort gefolgt, aber wenn Mr. Silver davon Wind bekommen hätte, wäre er mit Sicherheit ausgerückt - und wann hätte sich dann eine Gelegenheit geboten, ihm wieder unter solch günstigen Voraussetzungen zu begegnen?
    Nein, meiner Ansicht nach war es besser, wenn ich ihm allein gegenübertrat. Das erhöhte zwar mein Risiko, aber ich hatte dafür die Gewähr, daß der Silberdämon nicht sofort das Weite suchte, wenn er mich erblickte.
    Er würde denken, mit mir allein fertigwerden zu können - und ich würde ihm beweisen müssen, daß er sich irrte. Das Trumpf-As, das ich bei dieser Begegnung im Ärmel haben würde, war Shavenaar!
    Ich konnte es mir nicht leisten, darauf zu verzichten.
    Cruv entdeckte eine Wendeltreppe, die zu einem Apartment führte, das sich über dem »Creepy« befand. Es hatte sich noch niemand gefunden, der die Kampfspuren beseitigt hätte.
    Auch Adam Seagroves Blut
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