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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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unterzogen hatte, die an den letzten geistigen und körperlichen Reserven zehrten.
    So hatte sie nicht nur zeroträumend festgestellt, daß Eirene sich im Haupthorst der Mördermajestäten, auf einem der höchsten Tafelberge, befand und überraschend gut behandelt sowie mit ausreichend Kleidung und Nahrung versorgt wurde. Nein, gleich danach war ihr Bewußtsein in einem weiteren. Zerotraum zur Schiffsansammlung rings um die Große Mutter zurückgekehrt und hatte versucht, das Schicksal von Eschkral Noghim Dragth zu klären. Sie hatte den Feuerleitoffizier der CRAZY HORSE schwerverwundet in der Halle der Großen Mutter gefunden und veranlaßt, daß ein mit Deflektorgeneratoren ausgerüsteter Rettungstrupp ihn barg und zum Schiff zurückbrachte.
    Jetzt lehnte sie erschöpft an einer Wand, und der kalte Schweiß brach ihr aus allen Poren. „Du gehörst unbedingt in einen Medotank!" forderte Doc Lester besorgt. „Ich weiß", erwiderte die Akonin matt und dachte dabei an zwei andere Wesen. „Aber das kann ich mir nicht erlauben. Ich würde eine Woche lang mattgesetzt sein - und wer weiß, was die Drachen in der Zeit mit Eirene anstellen."
    „So wirst du vielleicht sterben", meinte der Mediziner. „Es grenzt an ein Wunder, daß du überhaupt zeroträumen konntest, noch dazu viele Kilometer weit. Ich dachte, der Aktionsradius deiner Pedokräfte betrüge nur noch maximal tausend Meter."
    „Das trifft für Pedotransferierungen zu, aber nicht auf Zeroträume", widersprach Iruna.
    Sie schloß die Augen und versuchte, neue Kräfte durch ein paar Therapieschritte der Aktivhypnose zu sammeln, um ihre Selbstheilungskräfte und ihre Möglichkeiten der Regeneration anzuregen, die durch die Verschmelzung von Fähigkeiten der früheren Iruna und einer Sarlengort in extremer Form entstanden waren.
    Wenige Minuten später fühlte sie sich schon etwas besser. Das war, als der Medoroboter mit Böcklin eintraf.
    Doc Lester kümmerte sich sofort um den Schwerverletzten, der im Innern des wabenförmigen, schwebenden Medoroboters lag und für die Operation vorbereitet worden war. „Er hat großes Glück gehabt", kommentierte der Arzt das Ergebnis seiner Untersuchung. „Wenn sich sein Herz nicht im Bauchraum, sondern links im Brustkorb befände, hätte der Pfeil ihn augenblicklich getötet. So hat er nur den linken Lungenflügel glatt durchschlagen, die Ein- und Ausschußöffnung aber verschlossen, weil er steckenblieb. Er schwebt nur deshalb in Lebensgefahr, weil er so lange unversorgt blieb. Aber er wird durchkommen. Ich stabilisiere seinen Zustand zuerst, dann operiere ich ihn."
    „Das freut mich für ihn", sagte Iruna. „Er hatte übrigens doppeltes Glück. Wäre er eine Sekunde früher getroffen worden, hätte er im Freien gelegen und wäre längst erfroren."
    Sie wandte den Kopf, als Pollux Trollinger auf einer kleinen, in ihrer Augenhöhe schwebenden Antigravplattform heranschwebte.
    Nachdem er sich die Diagnose des Mediziners angehört hatte, sagte er zu Iruna: „Übrigens haben wir noch ein paar Bergmenschen aus der Gefangenschaft der Putranai befreit, die so wagemutig waren, im Alleingang Eirene befreien zu wollen."
    „Bergmenschen?" fragte Iruna ahnungsvoll. „War vielleicht Covar Inguard dabei?"
    „Er mit zwei Begleitern war es", antwortete der Siganese. „Ich muß ihn sprechen, bevor er eine neue Dummheit begeht!" sagte die Akonin. „Ist er in der Zentrale!"
    „Nein", erwiderte Pollux verlegen. „Ich wollte die Drachenflieger hierher bringen, aber Covar verlangte, daß wir ihn und seine Freunde zum Berg Terrania bringen, Was sollten wir tun?"
    „Ihn trotzdem mitbringen!" sagte Iruna verärgert, dann tastete sie sich zu einem Sessel und ließ sich hineinsinken. „Laßt mich ein paar Minuten in Ruhe!" bat sie, als Doc Lester zu ihr eilen wollte.
    Sie schloß die Augen und konzentrierte sich auf einen Zerotraum. Doch ihre neu gesammelten Kräfte reichten dazu noch nicht wieder aus. Deshalb versuchte sie, die ÜBSEF-Konstante Covars anzupeilen, obwohl ihr klar war, daß es ihr nicht gelingen konnte, weil die Entfernung zwischen ihr und dem Bergmenschen erheblich mehr als tausend Meter betrug. Es war ein reiner Verzweiflungsschritt und unsinnig zudem, aber irgend etwas mußte sie einfach tun, weil sie ahnte, daß die Zeit gegen Covar arbeitete.
    Es war jedoch nicht nur die zu große Entfernung, sondern noch etwas anderes, was ihr die Anpeilung von Covars ÜBSEF-Konstante verwehrte.
    Psionische Interferenz!
    Die Art
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