Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wollen."
    Zögernd nickte Covar. „So ungefähr, Kun-Ri. Darf ich eure Gefangene sehen?"
    Kun-Ris Haltung versteifte sich. „Das geht nicht", lehnte er schroff ab. „Es ist auch nicht notwendig."
    Etwas in seiner Stimme ließ Covar stutzen. Er bekam plötzlich Angst um Eirene. Hatten die Putranai sie etwa umgebracht?
    Er zwang sich zu einem Lachen, ging an Kun-Ri vorbei und auf die Tür der Kajüte zu. „Sei nicht so zimperlich, Toggare-Ho!" spottete er. „Wenn ich über ein Tauschobjekt verhandeln soll, muß ich es sehen, um seinen Wert beurteilen zu können."
    Kun-Ri wollte ihn zurückhalten, aber da standen ihm Asa Manning und Shan Horkau plötzlich im Weg.
    Die beiden Wachen wußten nicht so recht, was sie tun sollten. Als sie sich schließlich dazu entschieden, ihre Wurfspeere vor der Kajütentür zu kreuzen, geschah das so unentschlossen, daß Covar die Speere packen, auseinanderziehen und mit kräftigem Ruck daran reißen konnte.
    Die Posten flogen ihm entgegen und taumelten links und rechts an ihm vorbei.
    Dann jedoch reagierten sie wieder wie die Krieger, die sie waren.
    Sie wirbelten herum und schleuderten ihre Streitäxte nach dem Bergmenschen.
    Doch Covar war schneller gewesen. Er stand bereits in der Kajüte und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen, als die Äxte angeflogen kamen. Ihre Schneiden trafen nur auf Holz.
    Covar aber stand in der völlig leeren Kajüte und begriff, daß Eirene nicht mehr hier war.
    In nächsten Moment stürmten Kun-Ri und ein halbes Dutzend seiner Tomraden herein. Covar wurde ergriffen. Er wehrte sich nicht. Ihm war, als wäre alles in ihm abgestorben. „Was habt ihr mit ihr getan?" fragte er den Toggare-Ho. „Habt ihr sie umgebracht?"
    „Warum willst du das wissen?" fragte Kun-Ri zornig. „Eirene und ich sind Freunde", erklärte Covar tonlos. „Sehr gute Freunde. Wenn ihr sie ermordet habt, wird Feindschaft zwischen deinem Stamm und meinem Volk herrschen."
    Kun-Ris Gesicht verriet Begreifen -und dann Betroffenheit. „Wir haben ihr nichts getan", versicherte er. „Gib dich vorläufig damit zufrieden!
    Allerdings werden deine Freunde und du hierbleiben müssen, bis alles geklärt ist."
    Asa Manning und Shan Horkau wurden in die Kajüte gestoßen. Ihre Hände waren auf ihren Rücken gefesselt, und auch Covars Hände wurden mit Lederriemen zusammengeschnürt. Dann verließen die Putranai die Kajüte, schlossen die Tür hinter sich zu und verriegelten sie diesmal. „Etwas stinkt hier gewaltig!" schimpfte Shan. „Aber nicht ich, Freunde", wisperte eine Stimme von irgendwoher.
    In der Nähe einer der beiden Lampen, die die Kajüte erhellten, wurde wie aus dem Nichts heraus eine nur daumengroße Gestalt sichtbar.
    Covar erkannte sie sofort als den siganesischen Ausrüstungsspezialisten der CRAZY HORSE. „Pollux Trollinger!" entfuhr es ihm. „Leise, bitte!" sagte der Siganese durch die Visieröffnung seines SERUN-Helms. „Erstens: Eirene lebt und befindet sich in der Gewalt der Mördermajestäten. Zweitens: Ich bin mit einem Kommando hier. Wir haben Böcklin schwerverwundet aus der Großen Mutter geborgen. Drittens: Meine Gefährten wurden über eure Gefangennahme unterrichtet und sind mit Deflektoren und sonstiger Ausrüstung schon unterwegs nach hier. Viertens: Wir holen euch unbemerkt heraus und nehmen euch mit zur CRAZY HORSE. Fünftens: Seid ihr einverstanden?"
    „Und ob wir das sind!" flüsterte Covar Inguard, von seinen Gefühlen hin und her gerissen. „Aber wir wollen nicht zur CRAZY HORSE, sondern zum Berg Terrania." Und von dort aus einen Blitzangriff auf den Horst der Mördermajestäten starten, in dem Eirene gefangengehalten wird! fügte er in Gedanken hinzu
     
    9.
     
    Iruna von Bass-Teth wartete in der Bordklinik der CRAZY HORSE auf die Ankunft des schwerverwundeten Toklunten, die von Pollux Trollinger über Funk angekündigt worden war.
    Doc Howard Lester wich nicht von ihrer Seite und überprüfte ihre biologischen Funktionen unablässig mit einem Spezialgerät, das die Aura des menschlichen Körpers syntronisch analysierte.
    Die Akonin protestierte nicht dagegen.
    Sie fühlte sich noch so schwach, daß sie sich unnötige Anstrengungen nicht leisten konnte. Zwar war ihr Körper während ihrer „Geistesabwesenheit" an ein Überlebensgerät angeschlossen gewesen und mit allem Notwendigen versorgt worden, aber die Untätigkeit hatte dennoch viele Organe geschwächt.
    Dazu kam, daß Iruna sich sofort nach der Rückkehr in ihren Körper Anstrengungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher