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1445 - Holt mich aus der Hölle!

1445 - Holt mich aus der Hölle!

Titel: 1445 - Holt mich aus der Hölle!
Autoren: Jason Dark
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ist unmenschlich. Nur einmal ist er menschlich geworden. Da hat er mich gezeugt, aber ich bin gestorben, und das hat er nicht akzeptieren können.«
    Sie sprach wie eine Erwachsene, aber in den jenseitigen Zonen oder Welten war wohl alles anders.
    »Wo können wir deinen Vater finden?«, murmelte ich.
    »Frag Cathy, frag sie…«
    »Okay, ich…« Meine nächsten Worte konnte ich mir schenken, denn das Gesicht in der Mitte meines Kreuzes begann sich aufzulösen. Es war wie ein Nebel, der wegtrieb, und schließlich sah ich nichts mehr davon.
    Ich drehte mich wieder um.
    Glenda und Cathy standen mit dem Rücken zum Grab. Und es sah so aus, als hätte Glenda die Frau festhalten müssen. Cathy atmete erregt, sie schaute mich an und ihr Blick irrte dabei hin und her. Die letzten Ereignisse hatten sie stark mitgenommen. Da war es gut, dass Glenda bei ihr gewesen war.
    »Hattest du Kontakt, John?«
    »Das hatte ich.«
    »Und weiter?«
    »Es gibt wohl einige Probleme.«
    Auch Cathy hatte uns gehört. »Wieso Probleme?«, rief sie. »Was ist denn geschehen?«
    »Ihre Tochter erschien wieder.« Ich zeigte ihr mein Kreuz. »Jetzt ist das Gesicht wieder verschwunden, aber ich habe mich mit ihr unterhalten können.«
    Das Gesicht der Moderatorin zerfiel regelrecht. »Und«, hauchte sie, »was haben Sie erfahren?«
    Ich lächelte, um die Lage etwas zu entspannen, und sagte dann:
    »Jedenfalls werden Sie die folgende Nacht nicht allein verbringen. Das kann ich Ihnen versprechen.«
    Sie zitterte und breitete die Arme aus. »Das verstehe ich alles nicht. Was hat das zu bedeuten?«
    »Ich denke, dass wir darüber später sprechen können, wenn wir bei Ihnen sind.«
    »Ach, Sie beide wollen mit in meine Wohnung?«
    »Daran habe ich gedacht. Ich muss zugeben, dass Sie sich in Gefahr befinden, denn jemand hasst Sie aus tiefstem Herzen.«
    Sie verstand sofort. »Das kann nur Eddy Fisher sein.«
    »Sehr richtig.«
    »Und weiter?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir sollten fahren. Alles andere erkläre ich Ihnen, wenn wir in Ihrer Wohnung sind, denn ich denke, dass in dieser Nacht noch einige Entscheidungen fallen werden…«
    Cathy Fox hatte keine Einwände mehr. Bevor sie allerdings mit uns ging, warf sie noch einen langen Blick auf das Grab. Dann setzten wir uns in Bewegung.
    Ich ging davon aus, dass das grausame Spiel einem Höhepunkt entgegen trieb…
    ***
    Die Moderatorin wohnte in einem dieser neuen Wohnsilos, die für Menschen mit einem nicht eben geringen Einkommen gebaut worden waren. Hier war alles genormt, aber auch entsprechend teuer, und wer auf einen tollen Ausblick stand, der brauchte nur den Balkon im neunten Stockwerk zu betreten. Da lag London dann unter ihm wie auf einer nächtlichen Postkarte abfotografiert.
    Ich war auf den Balkon gegangen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Die Wohnung hatte ich bereits gesehen. Sie bestand aus einem großen Wohnraum, einer Miniküche, dem Bad und einem weiteren Raum, der als Schlafzimmer vorgesehen war, den die Moderatorin jedoch als Archiv benutzte, wie ich gesehen hatte.
    Glenda war bei ihr. Sie hatte durchgesetzt, dass Cathy sich auf die weiße Couch mit den dicken Polstern und Kissen setzte, um sich dort auszuruhen. Cathy hatte auch um einen Martini gebeten, den ihr Glenda aus der Hausbar geholt hatte.
    In der hellen Flüssigkeit schwammen Eiswürfel, die leise klingelten, als das Glas bewegt wurde. Cathy trank in kleinen Schlucken, schaute dabei ins Leere und wurde erst wieder aufmerksam, als ich die Balkontür schloss.
    »Alles klar«, meldete ich.
    Cathy lachte. »Über den Balkon wird schon niemand kommen. Ich wohne zu hoch.« Sie stellte ihr Glas zur Seite. »Aber ich will endlich wissen, weshalb ihr mich hier bewacht.«
    »Weil Sie in Gefahr sind.«
    Cathy wandte sich an Glenda. »Stimmt das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und wie stark ist die Gefahr?«
    »Sagen wir so, Cathy: Es besteht durchaus Lebensgefahr für Sie.«
    Sie erschrak und sah so aus, als wollte sie sich noch tiefer in die Kissen drücken.
    »Hat Kim Ihnen das erzählt?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Hat sie.«
    »Und wie sieht das genau aus?«
    Ich hob die Schultern. »Es ist zwar nicht leicht nachzuvollziehen, aber es hängt mit Kims Erlösung zusammen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist sehr simpel. Kim kann erst ihre Ruhe finden, wenn Sie tot sind.«
    »Nein!«, stieß Cathy hervor. Das eine Wort war wie ein Schrei gewesen.
    Glenda schaute mich entsetzt an.
    Cathy Fox senkte den Kopf und
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