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1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie
Autoren: Jason Dark
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musste jetzt auf das Kreuz schauen, ob er nun wollte oder nicht. Beck hielt es entsprechend hoch.
    »Kannst du stehen, Pfaffe?«
    »Was soll das?«
    »Es ist besser, wenn du stehen kannst. Du sollst nämlich zuschauen, was ich jetzt vorhabe. Ich werde dir die Macht des Kreuzes beweisen, auf die du immer gesetzt hast. Aber es ist eine Macht, die anders ist, die das Gegenteil beinhaltet. Ich weiß nicht, ob es noch mehrere dieser Kreuze auf der Welt gibt. Für mich ist es einmalig, denn es ist dem Teufel und der Hölle geweiht. Es hat die Jahrhunderte überstanden, und nun wirst du erleben, wie stark es ist.«
    Waren die Schmerzen in seinem Kopf verschwunden? Hatte sich auch der Schwindel verflüchtigt?
    Morton Butler glaubte daran.
    Es waren die Worte gewesen, die ihn so aufgerüttelt hatten. Es ging um das Kreuz, das Zeichen der Hoffnung. Er fühlte sich ihm verpflichtet und musste nun zuschauen, dass es eine andere Art Kreuz gab, das nicht die Macht der Kirche symbolisierte. Das bekam er nicht in die Reihe. Für ihn war eine Welt zusammengebrochen.
    Alles, woran er geglaubt hatte, stand auf der Kippe.
    Beck lachte. Er konnte nicht anders. Der Triumph in seinem Innern war einfach zu stark. Er wurde von seinem Lachen regelrecht durchgeschüttelt. Unter dem Querbalken hielt er das Kreuz mit beiden Händen fest.
    »Schau zu!«, flüsterte er über das Taufbecken hinweg. »Schau genau hin, Pfaffe!«
    Der Reverend konnte nicht anders. Es war wie ein Zwang. Er machte sich keine Gedanken darüber, was passieren konnte, aber er war sicher, dass etwas Schreckliches passieren würde.
    »Da!«
    Ein kurzer Schrei, dann handelte Beck.
    Er stieß das goldene Kreuz nach unten und tauchte das Ende des langen Balkens in das Weihwasser ein…
    ***
    Irgendwo mussten wir anfangen, das stimmte schon. Ob wir bei der Kathedrale richtig lagen, wusste keiner von uns. Aber wir glaubten eben nicht, dass jemand, der ein so mächtiges Kreuz besaß, einfach nur kleckerte. Der wollte klotzen. Der wollte seine Macht zeigen, und deshalb würde er sich das größte Ziel aussuchen.
    Für Suko und mich stand fest, dass wir das Kreuz finden mussten.
    Wenn nicht, würde es viel Unheil anrichten können. Sein Besitzer kannte kein Pardon, das hatte er durch den Überfall auf seine Freundin bewiesen, die letztendlich gestorben war, weil der Teufel es so wollte. Er lauerte mal wieder im Hintergrund und sah erneut eine einmalige Chance, sich zu rächen.
    Kirchen unter seine Kontrolle zu bekommen, das war für ihn das Größte überhaupt. So nämlich besiegte man seinen Hauptfeind, auch wenn es kein endgültiger Sieg war. Doch jemand wie Asmodis gab sich auch mit kleinen Schritten zufrieden.
    Wir kannten dies. Oft genug hatten wir uns dagegen gestellt und der Hölle ein Schnippchen geschlagen. Darauf setzten wir auch jetzt.
    Wir mussten es schaffen. Wir konnten nicht zusehen, wie die andere Seite die Macht an sich zog und letztlich gewann.
    Die Kathedrale lag in der Stadt, aber sie war ein Komplex für sich.
    Nicht umgeben von irgendwelchen Straßen. Sie stand auf einem Gelände, das der Kirche gehörte, und wer sie erreichen wollte, der musste durch einen Park gehen.
    Es gab dort sicherlich eine Gelegenheit, zu parken. Wir verzichteten jedoch darauf und stellten den Wagen außerhalb des Geländes ab. Als wir ausstiegen und über die Spitzen der kahlen Büsche schauten, sahen wir dahinter einen Friedhof.
    Wir fanden, dass er für uns nicht interessant war, und machten uns auf den Weg zur Kathedrale. Sie wurde nicht durch Scheinwerfer angestrahlt und war trotzdem zu sehen, denn ein so mächtiges Bauwerk konnte nicht von der Dunkelheit verschluckt werden.
    »Und wenn wir in der Kirche sind, werden wir jeden Winkel durchsuchen«, sagte ich.
    »Ich bin dafür.«
    Ich wollte noch etwas sagen, doch ich verschluckte meine Worte.
    Dass wir an einer Mauer vorbeigegangen waren, hatten wir wie nebenbei registriert, aber als die Mauer zu Ende war und wir freie Sicht bekamen, weiteten sich unsere Augen.
    Mehrere Lichtstrahlen zuckten hin und her. Wir hörten Stimmen.
    Mal ein Lachen, dann wieder einen Ruf, und wir erkannten, dass die Stimmen nicht zu erwachsenen Menschen gehörten.
    »Sind das Kinder?«, fragte Suko.
    »Hört sich so an. Und ich denke nicht, dass sie um diese Zeit eine Messe besuchen wollen.«
    »Was machen sie dann an der Kathedrale?«
    »Werden wir sehen. Komm!«
    Das Gefühl, das ich hatte, war alles andere als ein gutes. Dementsprechend beeilte ich
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